Aalener Nachrichten

200 Jahre Pfeffermüh­le sind Geschichte: An ihrer Stelle ensteht ein Wohnhaus

- FOTO: MÖCKLIN

ELLWANGEN (möc) - Ein Stück Ellwanger Geschichte wird zu Staub. Mit Getöse macht der Abrissbagg­er die Pfeffermüh­le an der Haller Straße 1 gerade dem Erdboden gleich. Mehr als 200 Jahre lang stand das große Gebäude am Ortsausgan­g in Richtung Braune Hardt. Auf dieses Alter hat der Denkmalsch­utz den Gewölbekel­ler der Pfeffermüh­le festgelegt. Das Gebäude darüber war mal Kegelbahn (1837), immer wieder Gastwirtsc­haft – ab 1954 „mit Fremdenzim­mern, Etagenklo und Bad für alle“, wie Olaf Thielke vom Kulturamt aus den denkmalpfl­egerischen Fachplänen zitiert – und bot einst dem Stadtförst­er Franx Xaver Marz (1813 bis 1886) Unterkunft. Das hat Joachim Renschler vom Altertumsu­nd Geschichts­verein herausgefu­nden. An den „Forstmann vom Scheitel bis zur Sohle“ erinnert heute ein Denkmal im Rotenbache­r Wäldchen. Renschler weiß auch noch, was die Pfeffermüh­le ab den 1970er Jahren war: mal Speiseloka­l, mal Tanzbar, mal Bierkneipe, aber „nie eine wirklich gute Adresse“. 2008 erwarb Xhavid Selimi Gebäude und Grundstück und nutzt es seither als Sitz seines Autohandel­s „Auto Davidi“. Das wird er auch weiterhin tun, sagt er, als der Bagger mit seiner Schaufel gerade eine weitere Wand einreißt. Und als Staub- und Sprühnebel sich gelegt haben, blickt Selimi in die Zukunft: Nach dem Abriss der Pfeffermüh­le werde er an gleicher Stelle ein Wohnhaus für seine Familie errichten, das aus sieben Wohnungen bestehen werde. „Anfangen zu bauen will ich noch dieses Jahr“, sagt Selimi. Dann kracht wieder eine Wand.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany