BAG-Prozess beginnt im September
Stuttgarter Gericht eröffnet Hauptverfahren um Bilanzmanipulationen der Ellwanger BAG
ELLWANGEN / STUTTGART - Die 10. Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts hat das Hauptverfahren um die Bilanzmanipulationen bei der BAG Ellwangen eröffnet. Der Prozess wird im September beginnen. Erster Verhandlungstag ist demnach nach Auskunft von Gerichtssprecher Johannes Fridrich der 12. September. Angeklagt sind drei Personen.
Die juristische Aufarbeitung des BAG-Skandals ließ lange auf sich warten. Bereits Mitte 2012 waren die fehlerhaften Buchungen ruchbar geworden. Das gesamte Ausmaß des Schadens durch die Bilanzfälschungen trat dann im März 2013 offen zutage. Damals hatte eine Inventur ein Finanzloch in Höhe von 3,5 Millionen Euro offengelegt. Die Folge war das Ende der BAG Ellwangen als eigenständige Genossenschaft und der Zusammenschluss mit der BAG Hohenlohe. Der Raiffeisenmarkt in der Bahnhofstraße musste schließen und das BAG-Autohaus wurde von der Koch-Gruppe in Schwäbisch Hall übernommen.
Die Ellwanger Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf und erhob 2015 Anklage gegen ein früheres Vorstandsmitglied und zwei ehemalige leitende Mitarbeiter der BAG. Diese drei Personen sind nun wohl auch die Angeklagten in dem Prozess, der im September beginnt.
Die Prüfung der Anklage durch die 10. Wirtschaftsstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts zog sich jedoch seitdem hin. Die „Ipf- und Jagst-Zeitung“erkundigte sich immer wieder nach dem Fortgang des Verfahrens. Gerichtssprecher Johannes Fridrich begründete die Wartezeit einerseits mit dem generellen Personalmangel in der Justiz. Andererseits handele es sich um eine umfangreiche Wirtschaftsstrafsache, deren Prüfung mehr Zeit erfordere. Nun entschieden die Richter, das Hauptverfahren in Sachen BAG zu eröffnen.