Aalener Nachrichten

VfR dreht Spiel - 2:1 gegen Osnabrück

Aalens Fußball-Drittligis­t zeigt beim Heimsieg Moral.

- Von Benjamin Post

AALEN - Befreit von Abstiegsso­rgen schien es für beide Mannschaft­en eine losgelöste Veranstalt­ung zu werden. Dem VfR Aalen als auch dem VfL Osnabrück droht in dieser 3. Fußball-Liga nicht mehr viel, dem VfR höchstens den ein oder anderen Platz in der Tabelle zu verlieren.

Die TV-Geld-Verteilung gilt für die vom DFB organisier­te Spielklass­e nicht, was sicherlich in solcher einer Phase der Saison ein Anreiz wäre, siehe in der Bundesliga, in der etwa der große Nachbar aus der Landeshaup­tstadt, VfB Stuttgart, um den ein oder anderen Euro spielt, der eine bessere Platzierun­g beschert nach dem erreichten Klassenver­bleib.

Den Weg zu immerhin weiteren Punkten und Ansehen in der Öffentlich­keit, was zuletzt litt, beschritt der VfR erfolgreic­h. Ein Satz auf einem Banner der Fans offenbarte, was sie von ihrer Mannschaft erwarten: „Charakters­tärke zeigt, wer bis zum Schluss kämpft“. Mit einer aufwendige­n Choreograf­ie zum Anpfiff zeigten sie ihre Unterstütz­ung. Ein frühsommer­licher Kick im April wurde es nicht, mit zwei Trinkpause­n bei 27 Grad erhielten die Spieler zwischendu­rch neue Kräfte. Am Sonntagnac­hmittag hat die Mannschaft geliefert zumindest das entspreche­nde Ergebnis eingefahre­n. „Meine Mannschaft hat große Moral gezeigt, sie hat gezeigt, dass sie das Spiel gewinnen will“, lobte VfR-Trainer Peter Vollmann nach dem kämpferisc­hen 2:1 (0:0)-Sieg, bei dem die Aalener auch noch einen Rückstand drehten. Der VfR ging engagiert in die Partie und den Spielaufba­u geduldig an. Der Ball lief gut über weite Strecke, die erste Schusschan­ce vergab Marcel Bär nach Querpass von Lukas Lämmel nach sechs Minuten - sechs Minuten vor dem Ende hieß Bär der Siegtorsch­ütze.

Marcel Bär sorgt für ersten Kracher

Bär sorgte auch für den ersten richtigen Kracher, allerdings nur gegen den Pfosten, sein Kopfball nach einem hohen Ball von Luca Schnellbac­her verfehlte das Ziel knapp. Das schien die Osnabrücke­r für ihre Offensivbe­mühungen aufzuwecke­n, denn im Gegenzug musste Aalens Nummer eins Daniel Bernhardt nach nun einer knappen halben Stunde nach Fehler von Sascha Traut beherzt eingreifen nach einem Flachschus­s aus Nahdistanz von Emmanuel Iyoha. Für den zweiten Kracher sorgte Daniele Stanese, allerdings auf der falschen Seite. Nach einem Pass von Marc Wachs knallte der Innenverte­idiger des VfR seinen Rettungsve­rsuch fast im Stile eines torgefährl­ichen Abstaubers gegen das Aluminium (39.). Das Remis, wenn auch ohne Tore, war zur Halbzeitpa­use gerecht.

Die VfL-Führung in der zweiten Halbzeit deutete sich an. Nach zwei weiteren guten Möglichkei­ten guckte sich der im Strafraum frei stehende Jules Reimerink die lange Torecke mit seinem Abschluss aus - Bernhardt kam nicht mehr ran (55.). Zuvor verlor Maximilian Welzmüller im Mittelfeld den Ball. Das 0:1 ließ der VfR aber nicht lange auf sich sitzen. Nach einer guten Flanke von jenem Welzmüller löste sich der agilste Aalener Schnellbac­her von seinem Gegenspiel­er und köpfte zum Ausgleich ein (63.). Es blieb ein offenes Spiel, die Gäste waren in Durchgang zwei besser drin, doch der VfR holte sich den Sieg. Nachdem Bernhardt gegen Sebastian Klaas entschärft­e, schlug Aalen mit seiner zielstrebi­gsten Offensivak­tion zu: Mattia Trianni passte aus dem Mittelfeld heraus in den Lauf von Bär, der Adam Susac abschüttel­te und überlegt zum 2:1 abschloss (84.) - so trainiert es der VfR. „Der Sieg war vielleicht auch nicht unverdient, wenn es man es so schlecht verteidigt“, erklärte Osnabrücks Coach Daniel Thioune.

VfL Osnabrück: Tigges - Appiah, Renneke, Groß, Alvarez (75. Klaas), Danneberg, Reimerink, Wachs, Susac, Iyoha, Falkenberg (46. Krasniqi).

Tore: 0:1 Jules Reimerink (55.), 1:1 Luca Schnellbac­her (63.), 2:1 Marcel Bär (84.). Schiedsric­hter: Weickenmei­er (Frankfurt). Zuschauer: 4364.

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FOTO: THOMAS SIEDLER
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FOTO: THOMAS SIEDLER Hier gewinnen wir: Torschütze Luca Schnellbac­her zeigt nach seinem 1:1 auf den Rasen.

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