Hunde sind die besseren Katzen
Nicht erst seit Erfindung der Katzenvideos steht fest: Der Mensch lässt sich von kuscheliger Drolligkeit mehr beeindrucken als von nachgewiesener Intelligenz. Insbesondere Frauen sind anfällig, alles mit flauschigem Fell Versehene unkritisch zu lieben. Dabei wird der Fehler begangen, die Unfähigkeit insbesondere der Katzen, auf Kommandos passend zu reagieren, nicht als Mangel von Intelligenz anzuerkennen, sondern als Individualität. Das ist in etwa so, als würde man einen Eisbären dafür loben, dass er nicht fliegen kann und ihm zu unterstellen, seine Weigerung, sich in die Lüfte zu erheben, sei nicht einem Mangel an Flügeln geschuldet, sondern der freie Wille, nicht zu fliegen.
Dabei gibt es Alternativen zur Katze, die sich ebenfalls eines Fells erfreuen. Zu nennen sind da die verschiedensten Ausprägungen von Hunden. Gratis dazu gibt es den durch nichts nachzuahmenden Hundeblick. Was ist dagegen die Katze mit ihrer vorwurfsvollen Miene, in deren Zentrum vertikal geschlitzte Augen stehen, die fälschlicherweise als geheimnisvoll gelobt werden, anstatt als verstohlen?
Aber zurück zum Hund. Als getreulicher Freund des Menschen kann er nicht nur geworfene Bälle finden und zum Werfer zurückbringen. Er ist mit Übung auch in der Lage, eine Zeitung aus dem Briefkasten zu holen und dazu noch den Boten in die Flucht zu schlagen. Weiterer Vorteil: Hunde schlafen nicht 22 Stunden am Tag. Spätestens jetzt müsste klar sein: Der Hund ist die bessere Katze. Ganz egal, wie viele Millionen unsäglicher Katzenvideos noch gedreht werden. (nyf)