Ein Hobby-Orchester für den guten Zweck
Saubere Intonation, kontrastreiche Strukturen und sichere Tempiwechsel: Polizeikapelle spielt für Govinda
AALEN - Die Polizeikapelle Ostalb hat am Freitagabend im Landratsamt Ostalbkreis ein Benefizkonzert zugunsten des Vereins Govinda gespielt.
Sozialdezernent Josef Rettenmeier und die Vorsitzende von Govinda, Ingrid Henne, begrüßten dazu eine große Zahl von Zuhörern im voll besetzten großen Sitzungssaal.. Vor dem Konzert konnten sich die Besucher anhand einer Dia-Show und eines kurzen Films über die Arbeit von Govinda in Nepal informieren. Dort engagiert sich Govinda seit ziemlich genau 20 Jahren gegen die allgegenwärtige Armut unter anderem mit dem Betrieb eines Waisenhauses, einer Schule und einer Berufsausbildungsstätte.
Traditionell ohne Gage
Die ohnehin prekäre Situation der Menschen in Nepal wurde durch das verheerende Erdbeben vom April 2015 noch zusätzlich erschwert. Govinda reagierte auf diese Naturkatastrophe mit erhöhtem Engagement zum Beispiel beim Bau von erdbebensicheren Häusern. Die Polizeikapelle Ostalb spielt grundsätzlich ohne Gage und unterstützt mit ihren Auftritten traditionell die verschiedensten ehrenamtlichen Organisationen. Bei der Kapelle unter der Leitung von Polizeikommissar Rainer Kessler handelt es sich um keine dienstliche Kapelle, sondern um ein Hobby Orchester aus aktiven und ehemaligen Polizisten, unterstützt durch einige externe Musiker aus der regionalen Blasmusik-Szene.
Die etwa 35 Köpfe zählende Kapelle präsentierte sich als ein souverän und gepflegt aufspielendes Blasorchester, das in unterschiedlichen Stilarten musikalisch sicher unterwegs war. Saubere Intonation, dynamisch kontrastreiche Strukturen und sichere Tempiwechsel prägten das Spiel der Kapelle.
Von Abba bis Verdi
Der Schwäbisch Gmünder Polizeichef Helmut Argauer, selber am tiefen Blech aktiv, führte mit seinem trockenen, schwäbischen Humor durch ein Programm, das von Giuseppe Verdi bis zu Bearbeitungen über die erfolgreichen Songs von Peter Maffay und ABBA reichte. Aus den Reihen der Kapelle traten auch verschiedene Solisten hervor. So hörte man Alexander Gold mit dem gefühlvollen Flügelhornsolo „My secret love song“und Matthias Kissenbauer auf der Trompete mit dem unverwüstlichen „My way“von Frank Sinatra. Dirigent Rainer Kessler griff bei „All of me“als Solist selbst zum Tenorhorn und dabei übernahm der frühere Dirigent und Mitbegründer der Polizeikapelle Ostalb Hans Krieg noch einmal den Dirigentenstab. Das Publikum war so begeistert, dass es drei Zugaben brauchte, bis der Bedarf der Zuhörer an gepflegter Blasmusik befriedigt war.