Memmingen pocht auf Einhaltung der Verträge mit Ikea
Nach Absage für geplantes Möbelhaus fehlt wohl die rechtliche Grundlage für alternative Projekte
MEMMINGEN - Wie es mit dem geplanten Ikea-Standort in Memmingen weitergeht, ist derzeit völlig offen. Fest steht nur: Ikea überprüft die geplante Ansiedlung am Autobahnkreuz der A 7 und A 96 – und das geplante große Möbelhaus, das ursprünglich vorgesehen war, wird definitiv nicht gebaut.
Vorgesehen waren Investitionen in Höhe von 100 Millionen Euro auf 56 600 Quadratmetern Fläche und die Schaffung von 350 Arbeitsplätzen. Diese Pläne, die seit Ende 2015 in trockenen Tüchern waren, liegen auf Eis. Wie eine Ikea-Sprecherin auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mitteilte, sei noch keine Entscheidung für oder gegen den Standort Memmingen gefallen. Das Standard-Einrichtungshaus, so wie es ursprünglich geplant war, werde nicht weiter verfolgt. Als eine mögliche Alternativ-Option käme ein etwas kleineres Einrichtungshaus mit einem etwas größeren Lager infrage. Da das Vorhaben selbst weiter in Kombination mit dem Fachmarktzentrum geplant werde, ist „uns nach wie vor für den Standort wichtig, dass er auch entsprechend attraktiv ist“, so die Sprecherin weiter. Ein reiner Logistikstandort oder ein Standort mit einem Logistik-Schwerpunkt werde allerdings ausgeschlossen.
Mit diesen Überlegung wackelt allerdings die rechtliche Grundlage – obwohl Ikea das Grundstück an der Autobahn bereits gehört. Basis für die Ansiedlung ist ein so genannter vorhabenbezogener Bebauungsplan und der damit verbundene städtebauliche Vertrag. „Letzterer ist unterschrieben und damit rechtskräftig“, betonte Schilder. „Die Stadt ist daran interessiert, dass der abgeschlossene Vertrag eingehalten wird“, sagte Stadtsprecher Michael Birk auf Nachfrage.
„Wenn sich ein Unternehmen neu ausrichtet, warum auch immer, dann kann niemand das Unternehmen daran hindern. Wir als Stadt können nur sagen, wir haben den Vertrag und danach muss Ikea ein Einrichtungshaus bauen. Und wenn sie das nicht tun, müssen sie sagen, was sie stattdessen vorhaben.“Ikea wolle nach eigenen Angaben im Austausch mit der Stadt Memmingen bleiben. Wie es weitergeht, sei völlig offen. „Im Moment ist alles reine Spekulation“, sagt Birk.