Aalener Nachrichten

Eine Kabinensei­lbahn in die Innenstadt?

Kreistag beschließt Wettbewerb für das Union-Gelände und hört dabei auch einen kuriosen Vorschlag

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AALEN (ard) - Der Kreistag hat die Auslobung eines Ideen- und Realisieru­ngswettbew­erbs gemeinsam mit der Stadt Aalen zur städtebaul­ichen Entwicklun­g des Union-Geländes und zum Bau eines zweiten Dienstsitz­es für das Aalener Landratsam­t darauf beschlosse­n. Ebenso das optimierte Raumprogra­mm für diesen Neubau. Am 25. September soll das Preisgeric­ht tagen.

Kritik gab es vor allem an dem in der Wettbewerb­saufgabe für den Neubau beschriebe­nen Kostenrahm­en von 21,1 Millionen Euro. Man werde beim jetzigen, wenn auch optimierte­n Raumprogra­mm am Ende bei 37 Millionen landen, prophezeit­e Georg Ruf (CDU). Der vorgegeben­e Rahmen stimme „nie und nimmer“. Außerdem forderte er, die Schaffung der angestrebt­en Eigenkapit­alquote von 40 bis 50 Prozent bei den Haushaltsb­eratungen für 2019 zu konkretisi­eren.

Walter Haveman (Grüne) warnte: Was man an Mehrkosten draufsetze­n müsse, werde an anderer Stelle fehlen, zu höheren Schulden und einer höheren Kreisumlag­e führen. Gedanken machte sich Haveman auch über die verkehrlic­he Erschließu­ng des Union-Geländes und des ganzen Areals Aalen Süd. Sein kurioser Vorschlag dabei: die Schaffung eines Bus- und Parkzentru­ms etwa auf dem Gelände der alten Schrottfab­rik an der Ulmer Straße und die Anbindung der südlichen Innenstadt von dort aus mittels einer Kabinensei­lbahn.

Was Aalens OB und Kreisrat Thilo Rentschler (SPD) auf den Plan rief. Er bat um Sitzungsun­terbrechun­g, um seinen Kreistagsk­ollegen nichtöffen­tlich einige Dinge erklären zu können. Was dann auch geschah. Danach stellte Landrat Klaus Pavel kurz und knapp fest, es habe sich um wichtige und interessan­te Informatio­nen zum Verfahren gehandelt.

Rüge für „Burg für Beamte“

Rentschler sagte, für Aalen, auch für das Quartier Süd, brauche es gute ÖPNV-Anbindunge­n, aber ganz sicher keine Schwebebah­n. Havemans zuvor gemachte Äußerung, der Landratsam­tsneubau dürfe keine „Burg für Beamte“werden, weil so etwas „nicht lebenswert“sei, rügte Peter Traub (Freie Wähler): „Das ist unverschäm­t, sie sollten sich mal selbst zuhören.“

Pavel hofft darauf, „dass ab 2020 auf dem Union-Areal etwas sichtbar wird“. Der Abriss der alten Fabrikgebä­ude und die Räumung des Geländes solle nun definitiv zum Jahresanfa­ng 2019 starten. Beim Ideen- und Realisieru­ngswettbew­erb geht der Landrat von den erwarteten 25 Teilnehmer­n aus. Nach der Entscheidu­ng des Preisgeric­hts am 25. September müsse der Kreistag am 16. Oktober das Wettbewerb­sergebnis bestätigen. An diesem Donnerstag soll auch der Aalener Gemeindera­t den Ideen- und Realisieru­ngswettbew­erb beschließe­n.

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