Festakt und Fotoausstellung im Rathaus
40 Jahre Städtepartnerschaft mit Saint-Lô wird gebührend gefeiert
AALEN - Die älteste und die am besten funktionierende Städtepartnerschaft Aalens besteht seit 40 Jahren mit Saint-Lô. Das Jubiläum soll mit einem Festakt und einer Fotoausstellung am 16. November im Aalener Rathaus gefeiert werden. Mit dieser Mitteilung überraschte Hermann Schludi am Montag die Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins. Außerdem werden über 40 Gäste aus der französischen Partnerstadt zu den Reichsstädter Tagen nach Aalen kommen.
Über die vielen Aktivitäten des Vereins mit seinen derzeit 214 Mitgliedern berichtete Vizepräsidentin Hildegard Stehle in ihrem Rückblick. Einer der Höhepunkte war die Reise nach Christchurch mit 33 Teilnehmern. Werner Lietzenmaier hielt die Erlebnisse in einem Film fest. Ein großes Ereignis war auch das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der ungarischen Partnerstadt Tatabánya. Außerdem standen auch Theaterabende und eine Begegnung mit Aalens Nachtwächter auf dem Programm.
Ein farbiges Bild vermittelten die Berichte der Beisitzer, die für die verschiedenen Partnerstädte zuständig sind. Renate Hemlep und Sandra Bertele betreuen die Beziehungen nach Saint-Lô. Dorthin führen nahezu regelmäßig Schüleraustausche und Sportkontakte. Zwei ehemalige Bürgermeister, die sich für die Partnerschaft sehr engagiert hatten, sind in diesen 40 Jahren in Saint-Lô verstorben.
Sportanlagen in Antakya werden ausgebaut
Martin Kadow, der mit Boris Erdmann die Fäden nach Christchurch knüpft und unterhält, berichtete von den Eindrücken der Aalener in England. Die Uhland-Realschule pflegt als einzige Aalener Schule die Kontakte in die Stadt an Englands Südküste. Unterkochens Dudelsackbläser haben englische Musiker nach Aalen eingeladen, die die Besucher der Reichsstädter Tage unterhielten. Reger Austausch besteht mit Tatabánya. Claudia Traub berichtete vom jüngsten Besuch einer Schule von dort in Aalen und hob die vielen Kontakte der Musikschule Aalen in die ungarische Stadt hervor. Die Mitgliederversammlung wählte Andrea Silló als weitere für Tatabánya zuständige Beisitzerin in den Vorstand.
Trotz politischer Unsicherheiten seien die offiziellen Beziehungen Aalens in die türkische Partnerstadt Antakya gut gelaufen, betonte Roland Hamm. Das Projekt Aalens für die dortige Einrichtung einer Schule für rund 1500 Flüchtlingskinder hätte bundesweite Anerkennung gefunden. Jetzt erfolge der Ausbau der Sportanlagen. „Ich sehe keinen offiziellen Anlass, nicht nach Antakya zu reisen“, sagte Roland Hamm. Günter Höschle und Beate Schön bezeichneten die jüngste Partnerschaft Aalens mit dem italienischen Cervia als „absolut top“. Der Schüleraustausch mit einer dortigen Hotelfachschule sei einmalig.
Unter den Aktivitäten im laufenden Jahr erwähnte Hermann Schludi als erster Vorsitzender die Kunstausstellung mit Spitzweg-Bildern vom 17. Juni bis Oktober im Schloss Fachsenfeld und das Internationale Fest am 7. und 8. Juli in Aalen, wozu der Verein sich noch viele ehrenamtlichen Helfer wünsche. Für die Besucher, die aus Saint-Lô zu den Reichsstädter Tagen nach Aalen kommen, suche der Verein noch private Gastgeber. Erstmals habe man sich auch mit dem Gmünder Partnerschaftsverein ausgetauscht und von dessen Einladung viele Anregungen mitgenommen.
Aalener Delegation fliegt nach Mosambik
Über den Aalener Horizont hinaus führte die Präsentation des afrikanischen Landes Mosambik durch Honorarkonsul Siegfried Lingel. Der Präsident der Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft zeichnete ein farbiges Bild des Landes mit seiner 2800 Kilometer langen Küste am Indischen Ozean. Lingel legte den Schwerpunkt der deutschen Hilfe auf die Bildung der Menschen, die vor Kurzem noch überwiegend Analphabeten waren. Eine lebhafte Diskussion erörterte Sinn und Zweck eines partnerschaftlichen Engagements für dieses Land. Vom 29. April bis 6. Mai fliegt eine Aalener Delegation nach Vilankulo in Mosambik, um Möglichkeiten einer Bildungspartnerschaft zu prüfen.