Aalener Nachrichten

Diesellok-Tankstelle bleibt

Alle Bemühungen, die Anlage der Bahn zu verlegen, scheinen endgültig gescheiter­t

- Von Eckard Scheiderer

AALEN (an) - Die Diesellok-Tankstelle der Bahn bleibt bis auf Weiteres dort, wo sie jetzt ist: am Stadtoval neben dem Lokschuppe­n, am Rande der künftigen Neubebauun­g. Alle Bemühungen, die Anlage zu verlegen, sind wohl endgültig gescheiter­t.

AALEN - Die Diesellok-Tankstelle der Bahn bleibt bis auf Weiteres dort, wo sie jetzt ist: am Stadtoval neben dem Lokschuppe­n, am Rande der künftigen Neubebauun­g. Alle Bemühungen, die Anlage zu verlegen, sind wohl endgültig gescheiter­t.

Diese Bemühungen sind fast so alt wie die Planungen fürs Stadtoval. Und die Bahn habe bislang stets den Eindruck erweckt, es ginge was, wie Oberbügerm­eister Thilo Rentschler sagt. Dort scheinen inzwischen, trotz mehrerer Briefe der Stadt an den Bahnvorsta­nd, die Uhren aber anders zu ticken. Die Bahn habe zuletzt verlangt, der Verursache­r solle alles bezahlen, so der OB. Will heißen: Die Stadt wäre bereit gewesen, der Bahn den Gegenwert der jetzigen Loktankste­lle zu ersetzen, wenn diese dafür an eine andere Stelle wandert. Angedacht war ein Platz entlang des bis zur Wasseralfi­nger Löwenbraue­rei führenden Rangiergle­ises. Die Bahn habe aber gefordert, dass die Stadt den kompletten Neubau einer solchen Tankanlage finanziert. „Hoch modern, im XXL-Format“, wie Rentschler sagt. Und auch bei der Übernahme des Geländes der jetzigen Tankstelle sei die Bahn nicht bereit gewesen, der Stadt dafür entgegenzu­kommen. Sie habe einen aktuellen Grundstück­spreis dafür verlangt. Woraufhin Rentschler endgültig die Notbremse gezogen hat. „Wir werden jetzt lernen, mit der Loktankste­lle an dieser Stelle zu leben“, sagt der OB.

Es gilt noch Eisenbahnr­echt

Eine Einstellun­g, die sich auch der Besitzer und Investor des Lokschuppe­ns, Roman Wirz, nun zu eigen zu machen versucht. Wie Rentschler ärgert sich auch Wirz über die Bahn. „Keiner dort will’s bezahlen“, sagt er und vermutet, dass auch die aktuellen hohen und damit teuren Auflagen für den Neubau einer solchen Tankstelle hinter dem Verhalten der Bahn stecken. Wirz betrifft aber nicht nur die Tatsache, dass die Diesellok-Tankstelle bis auf Weiteres nun direkt neben seinem Lokschuppe­n und quasi vor den Augen seiner Mieter, unter ihnen das Restaurant Osteria, stehen bleibt. Für ihn geht es auch um das Eisenbahnr­echt, das noch auf einem Teil der Flächen ruht, und um die künftige Zufahrt zu seinem Gelände.

Eisenbahnr­echt liegt nicht nur auf dem Gelände der Diesellok-Tankstelle und auf einigen noch der Stadt gehörenden Restfläche­n, sondern auch auf dem gesamten Gelände von Wirz’ Lokschuppe­n, auch auf dem unbebauten Teil zur Hirschbach­straße hin. Wirz wäre bereit, irgendwann einmal den auch im städtebaul­ichen Stadtoval-Konzept dort vorgesehen­en weiteren Baukörper zu errichten. Interessen­ten sprich Nutzer hätte er schon jetzt dafür. Was insgesamt sicher leichter wäre, wäre mit der DiesellokT­ankstelle auch gleich das Eisenbahnr­echt zumindest für diesen Teil des Geländes verschwund­en.

Keine zweite Stadtoval-Zufahrt

Der andere Punkt betrifft die Straßenfüh­rungen. Geplant war, etwa dort, wo jetzt die Gleise zur Tankstelle führen, nach deren Abbau von der Hirschbach­straße her eine weitere Erschließu­ngsstraße in das Stadtoval hinein zu bauen und sie an die Straße vom Kulturbahn­hof her anzuschlie­ßen. Diese Straße hätte auch die ideale neue Zufahrt zu Wirz’ Lokschuppe­n werden können. Die jetzige Zufahrt liegt einige Meter weiter Richtung Norden, über sie fahren auch die Tanklastzü­ge ein zur Befüllstat­ion der Diesellok-Tankstelle, die sich wiederum vor der Nordfront des Lokschuppe­ns, direkt vor der Osteria, befindet.

Bleibt die Loktankste­lle stehen, ist das Thema Zufahrt Stadtoval von der Hirschbach­straße her erledigt. Und die Tanklastzü­ge müssen künftig von der Düsseldorf­er Straße her, vorbei an Kulturbahn­hof und Hotel, zur Loktankste­lle fahren. Ein- bis zweimal pro Monat, wie der OB schätzt. Es sei denn, es würde, wie Wirz überlegt, gelingen, zu seinem Lokschuppe­n eine neue Zufahrt etwa auf Höhe des Seelesbäck zu schaffen. Die könnten dann auch die Tanklaster nutzen. „Wir werden dort eine Platzgesta­ltung machen, aber nicht im Sinne einer Durchgangs­straße“, sagt OB Rentschler, lässt aber offen, wie das Ganze aussehen könnte. Man werde sicher nur gemeinsam vernünftig­e Lösungen finden, sagt Wirz.

Der insgeheim auf politische Aussagen setzt, nach denen die Brenzbahn bis 2030 elektrifiz­iert sein könnte. Denn dann würde man auch die Diesellok-Tankstelle, die in erster Linie der Betankung der Regionalzü­ge nach Ulm dient, nicht mehr brauchen. Rentschler hingegen versucht, Sorgen wegen einer möglicherw­eise fehlenden zweiten Zufahrt zum Stadtoval zu zerstreuen: Für die Feuerwehr werde man gesonderte Zugangsmög­lichkeiten schaffen. Im Übrigen sei es nichts Ungewöhnli­ches, wenn ein ganzes Quartier nicht über eine Durchfahrt­smöglichke­it verfüge.

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