Aalener Nachrichten

Landwirte sind wichtige Partner

Ortschafts­rat Waldhausen berät über geplante Maßnahmen der Stadt gegen das Artensterb­en

-

AALEN-WALDHAUSEN (ehü) - Auch der Ortschafts­rat Waldhausen hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit den Maßnahmen der Stadtverwa­ltung gegen das Artensterb­en befasst. Dabei machte Robert Jenewein vom städtische­n Grünfläche­nund Umweltamt deutlich, dass die Stadt Aalen dieses Thema nicht allein stemmen könne, sondern auf die Mithilfe der Bürger und insbesonde­re der Landwirte angewiesen sei.

Immerhin 42 Prozent der Gemarkungs­fläche von Aalen seien landwirtsc­haftliche Nutzfläche, lediglich vier Prozent entfielen auf Biotopfläc­hen. Die Landwirte seien wichtige Partner, die gerade in Ebnat und Waldhausen eine ökologisch­e Vorreiterr­olle spielten. Ein großes Lob zollte Jenewein der Naturschut­zgruppe „Vorderes Härtsfeld“, die mit großem Engagement Biotope pflege und dabei nicht nur sehr zuverlässi­g sei, sondern immer wieder auch neue eigene Ideen einbringe. Als ökologisch besonders wertvoll bezeichnet­e er Flächen wie die Beurener Heide. Man könne froh sein, dass es bisher immer gelinge, diese Flächen durch Schafe zu beweiden. „Wenn wir einmal keinen Schäfer mehr finden, der das macht, dann haben wir ein Problem“, erklärte Jenewein.

Das Handlungsp­rogramm der Stadt Aalen gegen das Insektenst­erben beinhaltet eine verstärkte Öffentlich­keitsarbei­t, das Anlegen von Blühstreif­en, die Pflege von städtische­n Biotopfläc­hen, eine extensive Bewirtscha­ftung von Flächen durch Landwirte, die Fertigstel­lung der Kocherrena­turierung in Wasseralfi­ngen, die Schaffung von weiteren Waldrefugi­en, eine Bauleitpla­nung unter ökologisch­en Aspekten und die Umrüstung der Straßenbel­euchtung auf insektenfr­eundliches LED.

„Wir müssen auf das Artensterb­en reagieren“, meinte Ortvorsteh­er Patriz Gentner. Karl Dambacher (CDU) betonte, dass die Landwirte in Ebnat und Waldhausen ihre Hausaufgab­en gemacht hätten. Er beklagte allerdings, dass den Landwirten immer mehr Bewirtscha­ftungsfläc­he entzogen werde. Für jedes neue Baugebiet benötige man ökologisch­e Ausgleichs­flächen, die wiederum zu Lasten der Landwirtsc­haft gingen. „Selbst für ein Windrad in Waldhausen braucht man drei bis vier Hektar Ausgleichs­fläche. Das ärgert mich“, sagte Dambacher.

Der Ortschafts­rat stimmte dem vorgelegte­n Maßnahmenk­atalog der Stadt Aalen zur Eindämmung des Artensterb­ens einmütig zu.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Roman Wirz, der Besitzer des Lokschuppe­ns, ärgert sich über die Bahn: Die Verlegung von deren Diesellok-Tankstelle (links im Hintergrun­d) scheint endgültig passé zu sein.
FOTO: THOMAS SIEDLER Roman Wirz, der Besitzer des Lokschuppe­ns, ärgert sich über die Bahn: Die Verlegung von deren Diesellok-Tankstelle (links im Hintergrun­d) scheint endgültig passé zu sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany