„Jeder spürt, dass etwas Neues entsteht“
Fußball-Drittligist VfR Aalen informiert Fans, Interessierte und die Medien im Sparkassenforum über die zukünftigen Planungen im Jugendbereich
AALEN - Zurück auf Anfang - soweit soll es beim Fußball-Drittligisten VfR Aalen in Sachen Jugendarbeit nicht gehen. Vielmehr soll die 2013 mit der TAAlentschmiede Ostalb gestartete Arbeit auf ein neues Level gehoben werden. Daher hat der VfR Aalen am Mittwochabend zu einem Informationsabend in das Sparkassenforum an der Ostalb-Arena geladen, vor vielen Angehörigen der jungen Kicker. Neueste Information dabei ist die engere, konstruktive Kooperation mit dem Aalener Weststadtverein TSG Hofherrnweiler-Unterrombach.
Die zentrale Frage, die sich Sandro Stuppia, bisher Chef der TAAlentschmiede und künftiger Co-Trainer der Drittliga-Profis stellte, lautete im Oktober 2017: „Was können wir machen?“Ziemlich viel. Talente sichten, ausbilden und vielleicht in eine professionelle Zukunft einführen.
„Wir wollen die Talente bestmöglichst ausbilden, dass sie es irgendwann mal schaffen“, erklärte Marc Ruppert (Jugendkoordinator U 15 bis U 17). Doch er gab zu Bedenken: „Jeder möchte Profi werden, aber es können nicht alle schaffen.“
In der Jugendarbeit soll systematisch gearbeitet werden. Spielphilosophie und Leitbild bestimmen das Konzept, es gibt eine einheitliche Spielphilosphie: Aktives Spiel, viel Ballbesitz, hohe Laufbereitschaft, Zielstrebigkeit, schnelle Flachpässe, schnelles Umschaltspiel, aggressives Pressing und keine Selbstzufriedenheit sind die Kernmerkmale.
Die Trainer sollen dementsprechend ausgebildet sein, auch nach einem konzipierten Trainerhandbuch arbeiten. Im Mittelpunkt stehen freilich die Spieler: Sie sollen zukünftig verstärkt auch von der TSG kommen mit der die Zusammenarbeit intensiviert wird - profitieren sollen aber beide Seiten. „Die Spieler können sich freuen, wenn sie die Chance erhalten, höherklassig zu spielen“, befand Nicolai Welzel von der TSG.
Am Ende profitieren vielleicht auch wieder die Vereine wie der TSG, sollten die Spieler es nicht schaffen beim VfR. Rund 50 Aktive mit VfR-Vergangenheit spielen mittlerweile bei Klubs im Umland.
Es muss auch nicht nur die TSG bleiben, „vielleicht auch noch andere Vereine“. Für das neue Konzept soll nicht viel Geld in die Hand genommen. „Mit dem Geld, das uns zur Verfügung steht, wollen wir das Maximale erreichen“, unterstrich Ruppert.
Wo ein neues Konzept ist, gibt es auch neue Rollen. Vieles ist schon bekannt: Hermann Olschewski (Präsident Sport) als sportliches Leitung des Ganzen ist der Kopf, unter ihm steht das Profi-Team aus Chefcoach Argirios Giannikis und Co Stuppia. Neuer Sportkoordinator als neues Bindeglied zwischen Profis und Jugend: Felix Schmidt - einer der es einst aus Jugend zu den Profis schaffte. Sein Tipp: Neben „einer guten fußballerischen Ausbildung“gehe es auch darum, die Spieler „nicht nur mit Leistungsdruck zu konfrontieren“.
Es kommt auch nicht nur auf den Sprung von Jugend- zum Aktivenspieler an, sondern auch den Bereich der jüngeren Kicker. „Im Grundlagenbereich muss was passieren“, unterstrich Martin Steidle (Jugendkoordinator U 11 bis U 14). Aber er macht schon erste Erfolge aus. „Jeder spürt, dass etwas Neues entsteht.“ Die schnellen Erfolge wird es nicht geben. Die Geschichte muss anlaufen. „Das bewegt sich etwas. Wir müssen uns die Zeit nehmen“, erklärte Stuppia. Er will sie sich in Zukunft auch für die Jugend nehmen, auch wenn er als Co-Trainer bei den Profis ran muss.