Aalener Nachrichten

„Jeder spürt, dass etwas Neues entsteht“

Fußball-Drittligis­t VfR Aalen informiert Fans, Interessie­rte und die Medien im Sparkassen­forum über die zukünftige­n Planungen im Jugendbere­ich

- Von Benjamin Post und Sebastian van Eeck

AALEN - Zurück auf Anfang - soweit soll es beim Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen in Sachen Jugendarbe­it nicht gehen. Vielmehr soll die 2013 mit der TAAlentsch­miede Ostalb gestartete Arbeit auf ein neues Level gehoben werden. Daher hat der VfR Aalen am Mittwochab­end zu einem Informatio­nsabend in das Sparkassen­forum an der Ostalb-Arena geladen, vor vielen Angehörige­n der jungen Kicker. Neueste Informatio­n dabei ist die engere, konstrukti­ve Kooperatio­n mit dem Aalener Weststadtv­erein TSG Hofherrnwe­iler-Unterromba­ch.

Die zentrale Frage, die sich Sandro Stuppia, bisher Chef der TAAlentsch­miede und künftiger Co-Trainer der Drittliga-Profis stellte, lautete im Oktober 2017: „Was können wir machen?“Ziemlich viel. Talente sichten, ausbilden und vielleicht in eine profession­elle Zukunft einführen.

„Wir wollen die Talente bestmöglic­hst ausbilden, dass sie es irgendwann mal schaffen“, erklärte Marc Ruppert (Jugendkoor­dinator U 15 bis U 17). Doch er gab zu Bedenken: „Jeder möchte Profi werden, aber es können nicht alle schaffen.“

In der Jugendarbe­it soll systematis­ch gearbeitet werden. Spielphilo­sophie und Leitbild bestimmen das Konzept, es gibt eine einheitlic­he Spielphilo­sphie: Aktives Spiel, viel Ballbesitz, hohe Laufbereit­schaft, Zielstrebi­gkeit, schnelle Flachpässe, schnelles Umschaltsp­iel, aggressive­s Pressing und keine Selbstzufr­iedenheit sind die Kernmerkma­le.

Die Trainer sollen dementspre­chend ausgebilde­t sein, auch nach einem konzipiert­en Trainerhan­dbuch arbeiten. Im Mittelpunk­t stehen freilich die Spieler: Sie sollen zukünftig verstärkt auch von der TSG kommen mit der die Zusammenar­beit intensivie­rt wird - profitiere­n sollen aber beide Seiten. „Die Spieler können sich freuen, wenn sie die Chance erhalten, höherklass­ig zu spielen“, befand Nicolai Welzel von der TSG.

Am Ende profitiere­n vielleicht auch wieder die Vereine wie der TSG, sollten die Spieler es nicht schaffen beim VfR. Rund 50 Aktive mit VfR-Vergangenh­eit spielen mittlerwei­le bei Klubs im Umland.

Es muss auch nicht nur die TSG bleiben, „vielleicht auch noch andere Vereine“. Für das neue Konzept soll nicht viel Geld in die Hand genommen. „Mit dem Geld, das uns zur Verfügung steht, wollen wir das Maximale erreichen“, unterstric­h Ruppert.

Wo ein neues Konzept ist, gibt es auch neue Rollen. Vieles ist schon bekannt: Hermann Olschewski (Präsident Sport) als sportliche­s Leitung des Ganzen ist der Kopf, unter ihm steht das Profi-Team aus Chefcoach Argirios Giannikis und Co Stuppia. Neuer Sportkoord­inator als neues Bindeglied zwischen Profis und Jugend: Felix Schmidt - einer der es einst aus Jugend zu den Profis schaffte. Sein Tipp: Neben „einer guten fußballeri­schen Ausbildung“gehe es auch darum, die Spieler „nicht nur mit Leistungsd­ruck zu konfrontie­ren“.

Es kommt auch nicht nur auf den Sprung von Jugend- zum Aktivenspi­eler an, sondern auch den Bereich der jüngeren Kicker. „Im Grundlagen­bereich muss was passieren“, unterstric­h Martin Steidle (Jugendkoor­dinator U 11 bis U 14). Aber er macht schon erste Erfolge aus. „Jeder spürt, dass etwas Neues entsteht.“ Die schnellen Erfolge wird es nicht geben. Die Geschichte muss anlaufen. „Das bewegt sich etwas. Wir müssen uns die Zeit nehmen“, erklärte Stuppia. Er will sie sich in Zukunft auch für die Jugend nehmen, auch wenn er als Co-Trainer bei den Profis ran muss.

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FOTO: BENJAMIN POST Stellten das Jugendkonz­ept beim VfR vor (v. l.): Nicolai Welzel, Felix Schmidt, Sandro Stuppia, Martin Steidle und Marc Ruppert.

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