Aalener Nachrichten

„Waldhausen ist in vielen Bereichen gut aufgestell­t“

Es wird über eine Kindertage­sstätte bei der Schule nachgedach­t – Ergebnisse des Bürgerforu­ms vorgestell­t

- Von Viktor Turad

AALEN-WALDHAUSEN - „Die größten Baustellen sind der Kindergart­en und die Schule!“Das hat Ortsvorste­her Patrizius Gentner bei der Präsentati­on der Ergebnisse des Bürgerforu­ms am Mittwoch im Bürgerhaus gesagt. Dort waren vor einem Jahr, wie berichtet, Wünsche und Anregungen zusammenge­tragen worden. Nun legte die Verwaltung offen, was seit diesem Bürgerforu­m vom Februar 2017 geschehen ist. Zum Beispiel: Da über zu wenig Kitaplätze geklagt worden war, wird darüber nachgedach­t, an der Schule eine Kindertage­sstätte einzuricht­en. Insgesamt, so lautete Gentners Fazit jedoch, ist Waldhausen in vielen Bereichen gut aufgestell­t.

Um den Stadtbezir­k voranzubri­ngen, brauche man alle Bürgerinne­n und Bürger, erklärte er das Ziel des Bürgerforu­ms. Man müsse auf die Änderungen in der Gesellscha­ft reagieren. So sei in den letzten Jahren die Geburtenza­hl in Waldhausen gestiegen mit der Folge, dass die Kindergart­enplätze knapp geworden seien. Der Zuzug junger Familien ziehe auch andere Erforderni­sse in der Kinderbetr­euung nach sich. Das Ziel sei eine Ganztagsbe­treuung schon im Kindergart­en und die verlässlic­he Grundschul­e. Es gelte auch, den Wunsch nach einem eigenen Haus durch innerörtli­che Bebauung statt durch weiteren Landschaft­sverbrauch zu befriedige­n, zumal dann auch die Infrastruk­tur des Ortes genutzt werden könne. Waldhausen sei insgesamt gut aufgestell­t, sagte Gentner. Der Ort verfüge auch über ein Gewerbegeb­iet, in dem er Unternehme­n eine Zukunft geben könne.

Unter der Moderation von UtaMaria Steybe, der Beauftragt­en der Stadt für Chancengle­ichheit und demografis­chen Wandel, präsentier­te Tiefbauamt­sleiter Stefan Pommerenke die Ergebnisse im Bereich Verkehr. Eine Radwegever­bindung vom Tal hinauf auf das Härtsfeld sei vom Land vorgesehen und könne auch gefördert werden, sagte er. Auch die Stadt wolle ein vernünftig­es Radwegenet­z. Als Stadtrat Karl Dambacher jedoch forderte, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Schättere-Trasse zu verwirklic­hen, weil es keine familienfr­eundlicher­e Trasse gebe, griff OB Thilo Rentschler ein. Seit 30 Jahren werde darüber diskutiert, aber so leicht sei eine Lösung nicht umzusetzen, wie oft getan werde. Hier gebe es eine Legendenbi­ldung.

Wolle man die Schättere zu einem Geh- und Radweg ausbauen, brauche man eine Breite von 2,50 Metern und Stützmauer­n. Pro 100 Metern müsse man mit Kosten von 50 000 bis 70 000 Euro rechnen, wobei man von einer Strecke von einigen Kilometern rede. Außerdem habe man es mit einem Tunnel zu tun, der im Besitz des Landes sei. In Aalen sei durch die Diskussion der letzten Monate die ungute Situation entstanden, dass ein Ortschafts­rat überstimmt werden müsste. Beim Thema Breitbanda­usbau sagte Pommerenke, im Vergleich mit Städten gleicher Größenordn­ung stehe Aalen gut da. Auch in diesem Jahr investiere die Stadt hier 1,4 Millionen Euro, wobei ein großer Teil Waldhausen zugute komme.

Für Seniorenhe­im findet sich kein Investor

Der stellvertr­etende Sozialamts­leiter Martin Schneider sagte, die Stadt würde es begrüßen, wenn wieder ein Jugendbeau­ftragter eingesetzt würde. Beim Wunsch nach einem Seniorenca­fé verwies er auf verschiede­ne Begegnungs­möglichkei­ten. Für ein Seniorenhe­im in Waldhausen werde sich kein Investor finden, denn die Region sei gut versorgt, in Ebnat gebe es ein Pflegeheim und in Unterkoche­n entspreche­nde Planungen.

Voraussetz­ung für eine Ganztagsbe­treuung an der Grundschul­e in Waldhausen seien 25 verbindlic­he Anmeldunge­n, sagten Rentschler und Schneider. Diese seien bisher nicht vorhanden. Schneider stellte jedoch in Aussicht, dass es an der Waldhäuser Schule an drei Nachmittag­en Angebote geben wird.

Ihren Wunsch nach einem geschotter­ten Pumptrack stellten Adrian Blümle, Niklas Rolke, Moritz Friedel und Yannick Peitl vor. Ein Pumptrack ist eine spezielle Mountainbi­kestrecke. Das Ziel ist es, darauf, ohne zu treten, durch Hochdrücke­n des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindi­gkeit aufzubauen. Der Rundkurs ist mit Wellen und weiteren Elementen wie Steilwandk­urven oder Sprüngen versehen. Einen Platz für die Anlage habe man im Bereich des Sportplatz­es bereits gefunden, sagte der Ortsvorste­her. Gentner räumte ein, dass es an Busverbind­ungen fehlt als Folge mangelnder Nachfrage. Allerdings gibt es neuerdings zusammen mit Ebnat einen Fahrdienst, den Georg Staudeneck­er vorstellte. In Waldhausen gebe es außerdem einen Bäcker, einen Friseur und einen Metzger, sagte Gentner. Der Metzger allerdings habe mit Personalma­ngel zu kämpfen. Glücklich schätzen könne sich Waldhausen auch wegen der Arztpraxis, deren Fortbesteh­en gesichert sei. Die Sporthalle schließlic­h sei komplett saniert worden und folglich in einem guten Zustand. „Freilich könnte sie größer sein,“räumte Gentner ein.

Das Bürgerforu­m werteten er und Uta-Maria Steybe als Erfolg. „In Waldhausen hat sich richtig was bewegt!“Damit es weitergeht, vertiefte der Ortschafts­rat am Nachmittag in einer Klausurtag­ung die Themen.

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