„Waldhausen ist in vielen Bereichen gut aufgestellt“
Es wird über eine Kindertagesstätte bei der Schule nachgedacht – Ergebnisse des Bürgerforums vorgestellt
AALEN-WALDHAUSEN - „Die größten Baustellen sind der Kindergarten und die Schule!“Das hat Ortsvorsteher Patrizius Gentner bei der Präsentation der Ergebnisse des Bürgerforums am Mittwoch im Bürgerhaus gesagt. Dort waren vor einem Jahr, wie berichtet, Wünsche und Anregungen zusammengetragen worden. Nun legte die Verwaltung offen, was seit diesem Bürgerforum vom Februar 2017 geschehen ist. Zum Beispiel: Da über zu wenig Kitaplätze geklagt worden war, wird darüber nachgedacht, an der Schule eine Kindertagesstätte einzurichten. Insgesamt, so lautete Gentners Fazit jedoch, ist Waldhausen in vielen Bereichen gut aufgestellt.
Um den Stadtbezirk voranzubringen, brauche man alle Bürgerinnen und Bürger, erklärte er das Ziel des Bürgerforums. Man müsse auf die Änderungen in der Gesellschaft reagieren. So sei in den letzten Jahren die Geburtenzahl in Waldhausen gestiegen mit der Folge, dass die Kindergartenplätze knapp geworden seien. Der Zuzug junger Familien ziehe auch andere Erfordernisse in der Kinderbetreuung nach sich. Das Ziel sei eine Ganztagsbetreuung schon im Kindergarten und die verlässliche Grundschule. Es gelte auch, den Wunsch nach einem eigenen Haus durch innerörtliche Bebauung statt durch weiteren Landschaftsverbrauch zu befriedigen, zumal dann auch die Infrastruktur des Ortes genutzt werden könne. Waldhausen sei insgesamt gut aufgestellt, sagte Gentner. Der Ort verfüge auch über ein Gewerbegebiet, in dem er Unternehmen eine Zukunft geben könne.
Unter der Moderation von UtaMaria Steybe, der Beauftragten der Stadt für Chancengleichheit und demografischen Wandel, präsentierte Tiefbauamtsleiter Stefan Pommerenke die Ergebnisse im Bereich Verkehr. Eine Radwegeverbindung vom Tal hinauf auf das Härtsfeld sei vom Land vorgesehen und könne auch gefördert werden, sagte er. Auch die Stadt wolle ein vernünftiges Radwegenetz. Als Stadtrat Karl Dambacher jedoch forderte, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Schättere-Trasse zu verwirklichen, weil es keine familienfreundlichere Trasse gebe, griff OB Thilo Rentschler ein. Seit 30 Jahren werde darüber diskutiert, aber so leicht sei eine Lösung nicht umzusetzen, wie oft getan werde. Hier gebe es eine Legendenbildung.
Wolle man die Schättere zu einem Geh- und Radweg ausbauen, brauche man eine Breite von 2,50 Metern und Stützmauern. Pro 100 Metern müsse man mit Kosten von 50 000 bis 70 000 Euro rechnen, wobei man von einer Strecke von einigen Kilometern rede. Außerdem habe man es mit einem Tunnel zu tun, der im Besitz des Landes sei. In Aalen sei durch die Diskussion der letzten Monate die ungute Situation entstanden, dass ein Ortschaftsrat überstimmt werden müsste. Beim Thema Breitbandausbau sagte Pommerenke, im Vergleich mit Städten gleicher Größenordnung stehe Aalen gut da. Auch in diesem Jahr investiere die Stadt hier 1,4 Millionen Euro, wobei ein großer Teil Waldhausen zugute komme.
Für Seniorenheim findet sich kein Investor
Der stellvertretende Sozialamtsleiter Martin Schneider sagte, die Stadt würde es begrüßen, wenn wieder ein Jugendbeauftragter eingesetzt würde. Beim Wunsch nach einem Seniorencafé verwies er auf verschiedene Begegnungsmöglichkeiten. Für ein Seniorenheim in Waldhausen werde sich kein Investor finden, denn die Region sei gut versorgt, in Ebnat gebe es ein Pflegeheim und in Unterkochen entsprechende Planungen.
Voraussetzung für eine Ganztagsbetreuung an der Grundschule in Waldhausen seien 25 verbindliche Anmeldungen, sagten Rentschler und Schneider. Diese seien bisher nicht vorhanden. Schneider stellte jedoch in Aussicht, dass es an der Waldhäuser Schule an drei Nachmittagen Angebote geben wird.
Ihren Wunsch nach einem geschotterten Pumptrack stellten Adrian Blümle, Niklas Rolke, Moritz Friedel und Yannick Peitl vor. Ein Pumptrack ist eine spezielle Mountainbikestrecke. Das Ziel ist es, darauf, ohne zu treten, durch Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Der Rundkurs ist mit Wellen und weiteren Elementen wie Steilwandkurven oder Sprüngen versehen. Einen Platz für die Anlage habe man im Bereich des Sportplatzes bereits gefunden, sagte der Ortsvorsteher. Gentner räumte ein, dass es an Busverbindungen fehlt als Folge mangelnder Nachfrage. Allerdings gibt es neuerdings zusammen mit Ebnat einen Fahrdienst, den Georg Staudenecker vorstellte. In Waldhausen gebe es außerdem einen Bäcker, einen Friseur und einen Metzger, sagte Gentner. Der Metzger allerdings habe mit Personalmangel zu kämpfen. Glücklich schätzen könne sich Waldhausen auch wegen der Arztpraxis, deren Fortbestehen gesichert sei. Die Sporthalle schließlich sei komplett saniert worden und folglich in einem guten Zustand. „Freilich könnte sie größer sein,“räumte Gentner ein.
Das Bürgerforum werteten er und Uta-Maria Steybe als Erfolg. „In Waldhausen hat sich richtig was bewegt!“Damit es weitergeht, vertiefte der Ortschaftsrat am Nachmittag in einer Klausurtagung die Themen.