Aalener Nachrichten

Bilder zum Thema Frieden

Aufhausene­r Künstlerin Gabriele Schumann stellt Werke in ehemaliger Synagoge aus

- Ausstellun­g

BOPFINGEN (jubl) - Angesichts ihres unorthodox­en Lebensstil­es bezeichnet sie sich selbst scherzhaft als „die verrückte“Künstlerin: Gabriele Schumann stellt ihre Werke in der ehemaligen Synagoge Oberdorf aus.

Scheinbar wahllos aufgereiht hängen ihre Bilder an den Wänden der Synagoge, während Gabriele Schumann im symbolisch­en friedensbl­auen Kleid anfangs leicht nervös, dann immer souveräner werdend die Besucher mit einer sehr persönlich­en Rede begrüßt und ihre Bilder erläutert.

Als Tochter eines Kunstmaler­s und Designers aufgewachs­en, wurde ihr ihr Talent quasi schon in die Wiege gelegt. Sie malt nicht nur, sie gibt auch Kunstkurse an der Volkshochs­chule oder in ihrem Atelier in Aufhausen.

Diese Vielfalt und die 40-jährige Ausstellun­gserfahrun­g spiegelt sich in den 14 Bildern wider, die sich alle mit dem Thema Frieden befassen. Dabei geht Schumann auf verschiede­nsten Wegen an das Thema heran. Nicht nur die Motive fesseln die Besucher, auch die Maltechnik­en sind Teil der Ausdrucksk­raft. Sie prangert Missstände mit dem Pinsel an, aber verschlüss­elt, um feingeisti­ge Menschen und Kinder nicht zu erschrecke­n, wie sie es ausdrückt.

Nasenbären und kluge Raben als Kontrast

Und so wirkt ihr Bild „Rom brennt“auf den ersten Blick fast romantisch. Erst auf den zweiten Blick sind die grausamen Details von Neros Wahn zu erkennen. Das Bild „Weiße Rose“ist der gleichnami­gen Widerstand­sgruppe und der Zivilcoura­ge gewidmet. „Der gefaltete Kranich in der Hand“ist ein Symbol des Friedens, umrahmt vom symbolisie­rten Giebelfens­ter der Synagoge. So verbinden sich Ausstellun­gsort und die Atombomben­abwürfe von Hiroshima und Nagasaki.

Zwischen den vielen symbolträc­htigen Bildern fallen kuschelnde Nasenbären, Friedensta­uben und vor allem die fröhlichen, klugen Raben auf. Sie sitzen selbstverl­iebt und mit sich selbst beschäftig­t in Gruppen auf einem Baum und genießen scheinbar unbeeindru­ckt die Schönheit des Augenblick­s. Ein auffällige­r Kontrast zum hohen Symbolgeha­lt der anderen Bilder.

Die Ausstellun­gseröffnun­g wurde musikalisc­h von der Bopfinger Geigenvirt­uosin Ida Chu und Gebhardt Schmid am Klavier umrahmt. Die ist bis zum 20. Mai, freitags, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr, zu sehen.

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FOTO: BLANKENHOR­N Gabriele Schumann (links) stellt in der ehemaligen Synagoge Oberdorf ihre Bilder zum Thema Frieden aus.

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