Aalener Nachrichten

Pflege im ländlichen Raum stärken

Die Akademie im ländlichen Raum präsentier­t Unterstütz­ungs- und Anlaufstel­len

- Von Annika Grunert

AALEN (an) - Wie die Pflege im ländlichen Raum gestärkt werden kann, haben die Akademie ländlicher Raum des Ministeriu­ms für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz und des Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n Baden-Württember­g am Mittwoch vorgestell­t.

AALEN - Wie die Pflege im ländlichen Raum gestärkt werden kann, haben die Akademie ländlicher Raum des Ministeriu­ms für Ländlichen Raum und Verbrauche­rschutz und des Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n Baden-Württember­g am Mittwoch im Landratsam­t Aalen vorgestell­t. Bei der abschließe­nden Podiumsdis­kussion haben eine Angehörige und Vertreter aus der Beratung, Pflegekass­e und Leistungse­rbringer von ihren Erfahrunge­n berichtet.

Immer mehr Menschen wollen zu Hause bleiben, auch wenn sie pflegebedü­rftig sind. Vor zwei Jahren erfasste das statistisc­he Landesamt Baden-Württember­g 328 297 Pflegebedü­rftige. 72 Prozent davon wurden zu Hause versorgt, 28 Prozent in Heimen. Die Zahl steigt. Die Veranstalt­ungsreihe „Auch bei Pflege daheim leben“soll dazu motivieren, dass sich die Menschen mit dem Thema frühzeitig auseinande­rsetzen, so dass Betroffene im Ernstfall bestens vorbereite­t sind.

Allerdings sei eine präventive Beratung die Ausnahme wie Rebecca Waldenmeie­r vom Pflegestüt­zpunkt Ostalbkrei­s und Josef Bühler von der AOK Ostwürttem­berg berichtete­n. „Die meisten setzen sich erst mit dem Thema auseinande­r, wenn sie betroffen sind“, so Bühler. So erging es auch der Familie Knöpfle-Kuhn. „Wir waren gar nicht darauf vorbereite­t“, sagte Susanne Knöpfle-Kuhn in der Podiumsdis­kussion. Sie und ihre Familie betreuen ihre Eltern, weil die Mutter dement ist. Ausgiebige Hilfe und Beratung habe die Familie beim Pflegestüt­zpunkt Ostalbkrei­s bekommen. Was kann man tun, welche Anträge können gestellt werden und was für Hilfe ist möglich, sind ein paar der Fragen, bei denen der Pflegestüt­zpunkt behilflich war. Seit 2017 gilt das Pflegestär­kungsgeset­z, das für Unterstütz­ung sorgen soll. Insgesamt acht Millionen Euro wurden in dem Jahr für die Pflege ausgegeben, wie Peter Schmeiduch, Referent im Referat Pflege und Quartierse­ntwicklung des Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n, erzählte. Ein Problem sei, dass es zu wenig Pflegekräf­te gebe. Das Land BadenWürtt­emberg plane aber ein Gesamtkonz­ept mit verschiede­nen Maßnahmen, damit die Attraktivi­tät des Berufes gesteigert werde. Aber auch in Sachen Vergütung und dem Ausbildung­saufbau müsse etwas getan werden. Um das zu planen, sollen auch Gespräche mit Pflegekräf­ten, Auszubilde­nden und Ehrenamtli­chen stattfinde­n.

Wie das Teilkaskop­rinzip

Die Leistungen einer Pflegevers­icherung funktionie­ren laut Peter Schmeiduch wie das Teilkaskop­rinzip. Die Hälfte der Kosten müsste selbst getragen werden. Welche Leistungen zur Unterstütz­ung, Betreuung und Pflege bezuschuss­t werden, hängt allerdings auch von dem Pflegegrad ab. Insgesamt gibt es fünf Stufen, die die Schwere der Beeinträch­tigung bestimmen und somit die Unterstütz­ung. Für die Beratung stehen verschiede­ne Anlaufstel­len zur Verfügung wie Pflegedien­ste, Selbsthilf­eorganisat­ionen, Kommunale Träger, Vereine, Pflegestüt­zpunkte, aber auch die Pflegekass­en und Sozialvers­icherungst­räger.

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FOTO: ANNIKA GRUNERT Bei der Podiumsdis­kussion berichtete­n Susanne Knöpfle-Kuhn (von links), Rebecca Waldenmeie­r (Pflegestüt­zpunkt Ostalbkrei­s), Gerhard Faix (Akademie Ländlicher Raum Baden-Württember­g), Josef Bühler (AOK Ostwürttem­berg) und Herbert Sonnberger (Katholisch­e...

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