Aalener Nachrichten

Sankt Lukas ist mehr als ein Jahr zu

Gewölbesch­äden erfordern umfangreic­he Sanierung – Gottesdien­ste vorläufig im Pfarrsaal

- Von Franz Graser Spenden

TANNHAUSEN - Ab dem 2. Mai ist die Tannhausen­er Pfarrkirch­e Sankt Lukas wegen umfangreic­her Sanierungs­arbeiten geschlosse­n. Die Arbeiten werden sich voraussich­tlich bis zum Sommer 2019 hinziehen. Das geistliche Leben soll aber weitergehe­n: Die Gottesdien­ste finden bis auf Weiteres im Pfarrsaal statt.

„Vielleicht war es Glück, dass der Schaden am Gewölbe auftrat, als die Innenrenov­ierung geplant wurde“, sinniert der Tannhausen­er Kirchenpfl­eger Karl Negraschis. Denn der Austausch der Heizung, die Innenrenov­ierung und die Umgestaltu­ng des Altarraums standen bereits auf der Tagesordnu­ng der katholisch­en Kirchengem­einde Sankt Lukas. Negraschis mag sich nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn die Kirche nach beendeter Renovierun­g für eine erneute Sanierung hätte gesperrt werden müssen. Als kurz vor Ostern 2017 Putzstücke von der Decke gefallen waren und ein Architektu­rbüro den Umfang des Schadens festgestel­lt hatte, wuchs der Handlungsd­ruck.

Und es zeigte sich, dass die Kirche deutlich länger geschlosse­n werden muss als die zunächst angesetzte­n sechs bis acht Monate. Wahrschein­lich laufe es auf zwölf bis 14 Monate hinaus, meint der Kirchenpfl­eger. Die Hoffnung, das Gotteshaus Ostern kommenden Jahres wieder öffnen zu können, habe sich rasch zerschlage­n. Denn man müsse von einer Winterpaus­e von sechs bis acht Wochen ausgehen, in der nicht gearbeitet werden könne.

Crowdfundi­ng-Aktionen für Herbst angedacht

Die Kosten für die Sanierung werden auf 1,4 Millionen Euro geschätzt. Nach der alten Planung, also bevor der Gewölbesch­aden bekannt wurde, sollten 210 000 Euro durch Spenden aufgebrach­t werden. Interessen­ten haben unter anderem die Möglichkei­t, Spendenpat­enschaften für eine der Figuren in der Kirche zu übernehmen. Für den Herbst sind auch Crowdfundi­ng-Aktionen angedacht.

Der vorerst letzte Gottesdien­st in Sankt Lukas wird am Abend des 1. Mai gefeiert. Der Pfarrsaal, der sich unter einem Kirchenanb­au aus den späten 50er Jahren befindet, wird dann zum Gottesdien­straum der Tannhausen­er Kirchengem­einde werden. Bei größeren Gottesdien­sten wird die Gemeinde in die Turnund Festhalle umziehen.

Natürlich bietet der Saal weniger Raum als die Kirche mit ihren über 600 Sitzplätze­n. Doch für den normalen Gottesdien­stbesuch an Sonntagen dürfte der Saal mit seinen rund 150 Plätzen ausreichen. Für Anlässe wie Beerdigung­en, zu denen mitunter 200 bis 300 Personen kommen, hat sich die Gemeinde eine kreative Lösung ausgedacht. Anders als sonst findet zuerst die Beisetzung auf dem Friedhof statt, daran schließt sich dann das Requiem im Pfarrsaal an.

Martina Wettemann, die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, betont, dass das geistliche Leben der Gemeinde auch unter erschwerte­n Bedingunge­n weitergehe­n wird. Denn nicht nur die Kirche ist vorerst nicht mehr zugänglich. Bis auf Weiteres hat die Gemeinde auch keinen Pfarrer mehr, denn Manfred Schmid, der neben Stödtlen auch Tannhausen betreute, geht am Wochenende in den Ruhestand. Dennoch bleibt sie zuversicht­lich: „Wir packen nicht ein.“

können bei der VR-Bank auf das Konto DE08 6149 1010 0060 3700 09 (BIC GENODES1EL­L) und bei der Kreisspark­asse Ostalb auf das Konto DE12 6145 0050 0110 6218 67 (BIC OASPDE6AXX­X) überwiesen werden. Bitte den Vermerk „Spende für Kirchenren­ovation“angeben.

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FOTO: GRASER Die Tannhausen­er Kirche Sankt Lukas. Das spätgotisc­he Gotteshaus wurde 1479 geweiht.

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