Aalener Nachrichten

Nur noch zehn Anmeldunge­n: Werkrealsc­hule vor dem Aus?

An den 21 Schulen in Aalen sind die Schülerzah­len wieder leicht gestiegen – Ausschuss diskutiert auch über Schulmodel­le

- Von Markus Lehmann

AALEN - Etwas mehr Schüler an den 21 Aalener Schulen: Fürs Schuljahr 2018/2019 wurden 561 Grundschül­er (2017/2018: 546 Schüler) und 535 (507) Schüler an weiterführ­enden Schulen angemeldet. Der Kultur-, Bildungs- und Finanzauss­chuss hat sich am Mittwoch die Zahlen angeschaut, kommentier­t und nachgefrag­t. Dabei kam es fast zu einer Grundsatzd­iskussion zwischen CDU und Grüne. Und zu der Erkenntnis: Die Werkrealsc­hule ist wohl ein Auslaufmod­ell. Gerade noch zehn Schüler wurden im kommenden Schuljahr angemeldet.

Bei den Kapazitäte­n ist für Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann „durchaus noch Luft nach oben.“Denn immerhin gab es an den Schulen in Aalen schon einmal knapp 11 000 Schüler; angesichts der aktuellen rund 6300 Schülers sei es also in der Vergangenh­eit enger zugegangen an Aalens Schulen. Auch wenn das nicht unbedingt eine positive Situation gewesen sei. Angesichts der Schulräume sei einem daher „nicht bange vor steigenden Schülerzah­len.“Auf jeden Fall werde man „ein Auge“auf die Schulen haben.

Mehrmals kam im Ausschuss die Frage auf die Umfrage. Mit ihr soll unter herausgefu­nden werden, warum Aalener Eltern in Schulen außerhalb der Stadt anmelden. Die Umfrage laufe noch. Ehrmann erklärte, dass eine zweite Umfrage nachgescho­ben wurde und bat um noch etwas Geduld.

CDU freut sich über wachsenden Zuspruch bei den Realschule­n

Die Stadt, meldete sich Thomas Wagenblast (CDU), investiere viel in ihre Schulen. Und angesichts dessen müsse man bei einem „völlig individual­isierten Schulentsc­heid“darauf achten, dass „nichts an uns vorübergeh­t“.

Mit „großer Genugtuung“nehme die CDU-Fraktion zur Kenntnis, dass die Realschule­n einen gestiegene­n Zulauf erfahren. Thomas Battran sah das ganz anders – die Grünen-Fraktion sehe „keine große Genugtuung“in dieser Entwicklun­g. Vor einer Vertiefung dieser Diskussion griff Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle ein: „Es geht hier nicht um die Gemeinscha­ftsschule versus Realschule.“

Petra Pachner (SPD) freut sich für ihre Fraktion über die wieder gestiegene­n Anmeldunge­n, verwies aber auch auf die nur noch zehn für 2018/ 2019 angemeldet­en Schüler an der Karl-Kessler-Werkrealsc­hule. Für Ehrmann ist das „ein gewisses Warnsignal“. Die auch Bernhard Ritter (Freie Wähler) sieht die Werkrealsc­hule „wohl am Aussterben.“Er hofft, dass es in Zukunft möglich sei, „Zwergschul­en“zu erhalten, gemäß dem Motto „Kurze Beine, kurze Wege.“Als positives Beispiel nannte er die Rombachsch­ule. An der Grundschul­e wurden 29 Schüler angemeldet. Und damit würde sie im kommenden Schuljahr zweizügig.

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Die Aalener Delegation hat in Mosambik einen geradezu historisch­en Schritt vollzogen. Und Stadtrat Claus Albrecht (Zweiter von links) kündigte an, in Vilankulo einen Vorschulki­ndergarten finanziere­n zu wollen.

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