Nur noch zehn Anmeldungen: Werkrealschule vor dem Aus?
An den 21 Schulen in Aalen sind die Schülerzahlen wieder leicht gestiegen – Ausschuss diskutiert auch über Schulmodelle
AALEN - Etwas mehr Schüler an den 21 Aalener Schulen: Fürs Schuljahr 2018/2019 wurden 561 Grundschüler (2017/2018: 546 Schüler) und 535 (507) Schüler an weiterführenden Schulen angemeldet. Der Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss hat sich am Mittwoch die Zahlen angeschaut, kommentiert und nachgefragt. Dabei kam es fast zu einer Grundsatzdiskussion zwischen CDU und Grüne. Und zu der Erkenntnis: Die Werkrealschule ist wohl ein Auslaufmodell. Gerade noch zehn Schüler wurden im kommenden Schuljahr angemeldet.
Bei den Kapazitäten ist für Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann „durchaus noch Luft nach oben.“Denn immerhin gab es an den Schulen in Aalen schon einmal knapp 11 000 Schüler; angesichts der aktuellen rund 6300 Schülers sei es also in der Vergangenheit enger zugegangen an Aalens Schulen. Auch wenn das nicht unbedingt eine positive Situation gewesen sei. Angesichts der Schulräume sei einem daher „nicht bange vor steigenden Schülerzahlen.“Auf jeden Fall werde man „ein Auge“auf die Schulen haben.
Mehrmals kam im Ausschuss die Frage auf die Umfrage. Mit ihr soll unter herausgefunden werden, warum Aalener Eltern in Schulen außerhalb der Stadt anmelden. Die Umfrage laufe noch. Ehrmann erklärte, dass eine zweite Umfrage nachgeschoben wurde und bat um noch etwas Geduld.
CDU freut sich über wachsenden Zuspruch bei den Realschulen
Die Stadt, meldete sich Thomas Wagenblast (CDU), investiere viel in ihre Schulen. Und angesichts dessen müsse man bei einem „völlig individualisierten Schulentscheid“darauf achten, dass „nichts an uns vorübergeht“.
Mit „großer Genugtuung“nehme die CDU-Fraktion zur Kenntnis, dass die Realschulen einen gestiegenen Zulauf erfahren. Thomas Battran sah das ganz anders – die Grünen-Fraktion sehe „keine große Genugtuung“in dieser Entwicklung. Vor einer Vertiefung dieser Diskussion griff Bürgermeister Wolfgang Steidle ein: „Es geht hier nicht um die Gemeinschaftsschule versus Realschule.“
Petra Pachner (SPD) freut sich für ihre Fraktion über die wieder gestiegenen Anmeldungen, verwies aber auch auf die nur noch zehn für 2018/ 2019 angemeldeten Schüler an der Karl-Kessler-Werkrealschule. Für Ehrmann ist das „ein gewisses Warnsignal“. Die auch Bernhard Ritter (Freie Wähler) sieht die Werkrealschule „wohl am Aussterben.“Er hofft, dass es in Zukunft möglich sei, „Zwergschulen“zu erhalten, gemäß dem Motto „Kurze Beine, kurze Wege.“Als positives Beispiel nannte er die Rombachschule. An der Grundschule wurden 29 Schüler angemeldet. Und damit würde sie im kommenden Schuljahr zweizügig.