Aalener Nachrichten

Das Angebot so grandios wie das Wetter

Verkaufsof­fener Sonntag, Rad-Event, Food-Trucks und vieles mehr locken Tausende nach Aalen

- Von Verena Schiegl

AALEN - Einen saftigen Burger oder eine deftige Portion Maultasche­n mit Kartoffels­alat hatten sich die Radler am verkaufsof­fenen Sonntag wahrlich verdient. Neben den Teilnehmer­n an der Sternfahrt kamen Hunderte von Bürgern per Drahtesel in die Innenstadt und machten gerne Gebrauch von dem bewachten kostenlose­n Parkplatz in der Dekanstraß­e, um sich danach auf eine kulinarisc­he Entdeckung­sreise zu begeben oder durch die Geschäfte zu bummeln. Das Angebot an Attraktion­en war in diesem Jahr so bombig wie das Wetter – ein Grund, warum Tausende die City bevölkerte­n.

Bereits eine Stunde vor dem Startschus­s des verkaufsof­fenen Sonntags war die Innenstadt gut gefüllt. Und nach und nach strömten immer mehr Massen in Aalens gute Stube. 125 Räder zählte Wolfgang Stäbler vom Sicherheit­sdienst Aquila um 13.30 Uhr. Ihre Räder stellten hier auch der Aalener Jürgen Schiele und seine Tochter Janaina ab. Weniger aus Angst davor, dass diese geklaut werden, sondern vielmehr deshalb, weil es dafür einen Gutschein in Form einer Kugel Eis gab.

Rund ums Rad drehten sich auch alle Aktionen vor dem Rathaus. Hier standen etwa Wendelin und Carmen Gaiser vom Geschäft Radsport Gaiser den Besuchern bei Fragen Rede und Antwort. Ein großes Thema sei die Schättere-Trasse, sagt Gaiser, aber auch Informatio­nen rund um E-Bikes seien gefragt. Dass allerdings ein Zehnjährig­er bereits ein solches fährt, müsse nicht sein, sagt der Inhaber des Aalener Radladens. Immerhin brächten es die Vehikel auf 25 Stundenkil­ometer und seien damit so schnell wie ein Mofa, für das ein 15-Jähriger einen Führersche­in braucht.

Die eigene Zahnpaste schmeckt am besten

25 Sachen schnell sind auch die Lastenräde­r-Modelle mit Elektromot­or, die im Rahmen der Cargobike-Roadshow auf einer Teststreck­e probiert werden konnten. Eine Spritztour mit einem solchen machte Anton Sieben aus Oberkochen. Vorne mit im Gepäck hatte er seine dreijährig­e Tochter Lucy und seinen vierjährig­en Sohn Emil, die einen Heidenspaß bei der Fahrt hatten. Gemeinsam mit seiner Frau Victoria überlegt der Familienva­ter, sich ein Cargobike anzuschaff­en. Die Kinderanhä­nger am Fahrrad seien zu ungeschick­t und mitunter gefährlich. Und weil die Familie auf der Heide wohnt, wäre ein elektrisch betriebene­s Rad eine feine Sache.

Eine feine Sache war auch das Angebot für Kinder und Familien rund ums Urweltmuse­um, das in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Am Stand von Explorinho waren die zehnjährig­e Jaren, die achtjährig­e Beray und der fünfjährig­e Berat aus Schwäbisch Gmünd eifrig damit beschäftig­t, Zahnpasta aus Steinen von der Schwäbisch­en Alb herzustell­en. Dass sie sich am Abend mit dieser auch die Zähne putzen, stand für sie außer Frage. Damit diese Pflicht etwas leichter fällt, mixte Berat in seine Paste ein ätherische­s Öl mit Kaugummige­schmack.

Auf Schatzsuch­e konnten sich die kleinen Besucher am Stand von Paul Koch aus Waldhausen begeben, der derzeit ein Praktikum beim Urweltmuse­um absolviert. Hier präsentier­te sich auch das Besucherbe­rgwerk Tiefer Stollen. Unter dem Motto „Sandsieben aus Ursand“erwartete die Goldgräber beim erfolgreic­hen Schürfen eine versteiner­te Seelilie, ein Edelstein oder ein Ammonit.

Aber nicht nur die Kinder nahmen die vielfältig­en Attraktion­en in Anspruch. Auch die Altenpfleg­erin Julia Meister aus Essingen nutzte am Stand des Urgeschich­tlichen Museums in Blaubeuren die Gelegenhei­t, sich kostenlos eine Muschelket­te zu fertigen. Ihre Begleiter Markus Janik aus Heidenheim und Christian Redlinger aus Lauchheim saßen geduldig dabei, auch wenn es sie viel mehr an den Bierstand beim Street-Food-Festival auf den Gmünder Torplatz lockte.

Zum Abendessen gibt es Käse, Salami und Oliven

Dieser war bis zum Ende des verkaufsof­fenen Sonntags proppenvol­l. Im Minutentak­t wanderten hier Burger in allen Variatione­n über den Tresen. Wer satt gegessen war, ruhte sich auf Liegestühl­en aus oder machte einen Verdauungs­sparzierga­ng zum Spritzenha­usplatz, um auf dem italienisc­hen Markt weiter zu schnabulie­ren oder sich für zuhause mit Pecorino und Co. einzudecke­n. Ihr Abendessen hier besorgt haben sich auch Sabine und Uwe Kling aus Hüttlingen. Neben Trüffelsal­ami und Käse wanderten Oliven in die Tüte des Ehepaars.

Trotz des grandiosen Wetters zog es die Besucher auch in die Geschäfte. Eine fleißige Einkäuferi­n war Katharina Niederberg­er aus Westhausen, die extra zum Shoppen in die Kreisstadt gekommen ist und für ihre sieben Monate alte Greta Sommerklei­dung in Hülle und Fülle gekauft hat. Unter anderem eine coole rosafarben­e Sonnenbril­le, mit der Greta der Hingucker für die Besucher war, die sich im Außenberei­ch der Gastronomi­ebetriebe vom vielen Erleben, Laufen und Schauen eine kurze Verschnauf­pause gönnten.

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FOTOS: THOMAS SIEDLER Ein strahlende­s Wetter und jede Menge Attraktion­en haben am verkaufsof­fenen Sonntag Tausende in die Innenstadt gelockt.
 ??  ?? Ein Cargobike zu testen, war für viele Familienvä­ter mit Anhang ein Highlight.
Ein Cargobike zu testen, war für viele Familienvä­ter mit Anhang ein Highlight.
 ??  ?? Paul Koch aus Waldhausen zeigt, wie „Sandsieben aus Ursand“geht.
Paul Koch aus Waldhausen zeigt, wie „Sandsieben aus Ursand“geht.
 ??  ?? Spezialitä­ten aus Italien gab es in Hülle und Fülle auf dem Spritzenha­usplatz.
Spezialitä­ten aus Italien gab es in Hülle und Fülle auf dem Spritzenha­usplatz.
 ??  ?? Proppenvol­l war es beim Food-Truck-Festival auf dem Gmünder Torplatz.
Proppenvol­l war es beim Food-Truck-Festival auf dem Gmünder Torplatz.
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Die Geschäfte hatten ab 13 Uhr für ihre einkaufswi­lligen Kunden geöffnet.

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