Neue Kneipp-Anlage bei Kaiserwetter eröffnet
Hier kann man die Seele baumeln lassen – Pfarrer Kneipp hätte seine helle Freude gehabt
ELLWANGEN - Der Ellwanger Kneipp-Verein hätte sich keinen schöneren Tag für die Eröffnung des neuen Kneipp-Areals am Wellenbad wünschen können. In der Frühlingssonne glitzerndes Wasser in den Tretbecken, ein von zahlreichen gut gelaunten Besuchern mit Wonne getesteter Barfußparcours, eine Familienliege mit Blick ins Biotop, alles beschützt von einem riesigen Elch, der dank Willi Gresser aus seinem Dornröschenschlaf im Gebüsch befreit wurde: am Sonntag blieben keine Wünsche offen. Grüße des KneippLandesverbands überbrachte dessen stellvertretende Vorsitzende Doris Fritz. Für musikalische Grüße aus aller Welt sorgte Hans Dittrich.
Vergessen waren bei der Einweihung die vielen Arbeitsstunden, die Margarete Schulz, seit 2013 Vorsitzende des Ellwanger Kneipp-Vereins, und fleißige Aktive in den vergangenen Wochen geleistet haben, um die Anlage zu dem zu machen, was sie ist: ein Schmuckstück.
Obendrein reiht sich Ellwangen damit ins immaterielle Weltkulturerbe ein, denn als solches hat die Unesco das Kneippen 2017 gewürdigt. Und sicher hätte Pfarrer Sebastian Kneipp die Blicke wohlwollend schweifen lassen über das großzügige, mit Liebe zum Detail von Bädergesellschaft und Kneipp-Verein gestaltete Areal mit viel Grün und prachtvollem Panoramablick. Vor zwei Jahren, gestand Stadtwerke-Geschäftsführer und „Hausherr“Stefan Powolny, sei er von der Idee nicht begeistert gewesen. Umso mehr freue er sich darüber, was nun mit einem Budget von nur 75 000 Euro und jeder Menge Eigenleistung daraus geworden sei.
Maßgeblichen Anteil am Erfolg hat Margarete Schulz, die mit kreativen Ideen und unermüdlichem Einsatz dem brachliegenden KneippVerein zu neuer Blüte verhalf. Sie dankte Powolnys Vorgänger Willi Gresser, dem die Anlage auch nach seiner Pensionierung ein Herzensanliegen blieb, der Bädergesellschaft und der Stadt für die konstruktive Zusammenarbeit, Mitgliedern und Sponsoren für ihre Unterstützung: „Ellwangen hat ein neues Highlight“, so Schulz.
Das ist nicht übertrieben: reines Quellwasser in Tretbecken für kleine und große Besucher und Armbad, Kräuter- und Naschgarten, Wildobstgehölze und eine Blumenwiese, die zu Füßen des Elchs entstehen soll, tun Körper, Geist und Seele gut und fördern die innere Balance.
Pfarrer Martin Schuster und Vikar Simon Hof segneten die neue Anlage und weihten das Tretbecken ein, gefolgt von Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, der sich das Quellwasser nicht entgehen ließ: „Das Werk ist gelungen und der Kneipp-Verein wieder aufgelebt“, freute sich der OB. Eine Prämierung von Ellwangens schönsten Waden, wie von Pfarrer Schuster vorgeschlagen, gab’s leider nicht. Dafür jede Menge Mitmachaktionen und ein Gewinnspiel. Und nicht nur die Kinder hatten ihren Spaß beim Herstellen von Kräutersalz und Kräuterlimonade.