Aalener Nachrichten

Reiter ehren Heilig-Blut-Reliquie

Blutritt mit rund 100 Teilnehmer­n in Lippach – Pfarrer Reiner hoch zu Pferde

- Von Daniela Bittner

WESTHAUSEN-LIPPACH - Rund 100 Reiter haben am Sonntag beim Blutritt in Lippach teilgenomm­en. Unter ihnen war auch Pfarrer Matthias Reiner, der selbst in den Sattel stieg.

Seit inzwischen 68 Jahren verehrt die Kirchengem­einde Sankt Katharina Lippach ihre Heilig-Blut-Reliquie durch eine Reiterproz­ession. Das Heilig-Blut-Fest in Lippach begann mit einer Reitermess­e auf dem Kirchplatz, danach startete die Reiterproz­ession, die vom Musikverei­n Westhausen und dem Fanfarenzu­g Lippach begleitet wurde. Ihre Strecke führt über vier Stationen nach Röttingen, von dort nach Kahlhöfe und über den Stockmühls­tausee zurück nach Lippach. In Röttingen selbst wurde die Prozession von einer Blaskapell­e begrüßt und bis zum Dorfende begleitet.

Bereits zum sechsten Mal war Pfarrer Matthias Reiner selbst zu Pferde dabei. Er hatte extra Reiten gelernt, um bei den wichtigen kirchliche­n Veranstalt­ungen seiner Gemeinde, dem Silvesterr­itt in Westhausen und dem Blutritt in Lippach, mitreiten zu können. Träger der Heilig-Blut-Reliquie war dieses Jahr Pfarrer Josef Höfler, der bei Kutscher Josef Thomer aus Dettenrode­n saß.

Die Festpredig­t hielt Dekan Robert Kloker aus Schwäbisch Gmünd. Er bezeichnet­e sich als Vollblut-Pfarrer, da er schon wenige Tage zuvor in Weingarten auf dem Blutritt zu Pferd dabei war und nun erstmals in Lippach den Blutritt besuchte. Begleitet hatten den Gottesdien­st die Erstkommin­unionkinde­r der Seelsorgee­inheit Kapfenburg und die Sängerlust Lippach. Nach der Prozession erhielten die Teilnehmer den Schlussseg­en am alten Kirchplatz.

Die Heilig-Blut-Reliquie wird seit 1787 in der Lippacher Sankt- Katharina-Kirche aufbewahrt. Im Jahr 1950 fand der erste Heilig-Blutritt in der Pfarrei Lippach statt. Damals waren es laut Aufzeichnu­ngen 113 Reiter, im Jahr darauf waren es schon 185.

Rund 100 Teilnehmer hatte der diesjährig­e Blutritt, die Reiter kommen aus der ganzen Umgebung, unter anderem aus Neuler, Röhlingen, Lippach, Zöbingen, Jagstzell, Westhausen und Ellwangen. Auch dieses Jahr hatte Lippach ein Festprogra­mm zum Blutritt organisier­t. Das DRK sorgte für Frühstück, der Obst- und Gartenbauv­erein bot in der Turnhalle Mittagesse­n, Kaffee und Kuchen an. Für Musik sorgte „Der Desperado“. Für Kinder gab es Ponyreiten hinter der Halle, eine Mal- und Bastelecke und PferdeTatt­oos.

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FOTO: DANIELA BITTNER Rund 100 Reiter sind beim Blutritt in Lippach mitgeritte­n.

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