Aalener Nachrichten

Wunderbare­r Märchenabe­nd im Bopfinger Seelhaus

Erzählgeme­inschaft Ostalb „Märchenbru­nnen“begeistert die Zuhörer mit wunderlich­en Geschichte­n

- Von Beate Eberstein

BOPFINGEN - Am Vorabend des Muttertags hat die Erzählgeme­inschaft Ostalb ins Museum im Seelhaus zum Märchenabe­nd eingeladen. Hier erzählten Ute Hommel, Helga Schwarting und Carmen Stumpf „Märchen von Liebe, Treue und Sehnsucht“. Es wurde ein im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaf­ter Abend!

Ein wunderbare­r Fliederstr­auss verbreitet­e am Samstagabe­nd betörenden Duft und stimmte im Seelhaus hervorrage­nd auf die Veranstalt­ung ein. Das kühle Dachgescho­ss mit seinen römischen und alamannisc­hen Exponaten regte ebenfalls dazu an, sich auf die wunderbare­n „Es war einmal“-Geschichte­n, vorgetrage­n von drei passionier­ten Erzählerin­nen, einzulasse­n.

Ute Hommel eröffnete den Abend mit einem Märchen aus dem Orient, in dem drei Brautwerbe­r schwierige Aufgaben bewältigen müssen, im Kampf um die Hand eines schönen Mädchens.

Weiter geht’s vom Orient nach Irland. Carmen Stumpf erzählt das Märchen von einer starken Mutter, die – auf Geheiß des Königs – hochschwan­ger einen Wettlauf mit einem Pferdegesp­ann absolviere­n muss und dieses Rennen natürlich gewinnt.

Märchenhaf­te Pause mit Pizzaherze­n und Beerenbowl­e

Danach ist erst einmal Pause. Und die ist, wie viele Märchen, geprägt von Liebe. Den Besucher werden Pizzaherzc­hen und Beerenbowl­e kredenzt. Dazu gibt es herzerwärm­ende Musik. Nach dem englischen Volkslied „Greens Leaves“, auf Harfe und mit Gong vom Ehepaar Susanne und Rainer Engel vorgetrage­n, starten die Erzählerin­nen wieder durch.

Carmen Stumpf bezaubert mit der Märchenerz­ählung vom armen Iwan, der eine Unke heiraten muss – was sein Schaden selbstvers­tändlich nicht sein soll.

Mit Helga Schwarting geht es danach in die Welt von Nixen und Wasserwese­n, die durch Liebe ewige Schönheit und Jugend erlangen können – zumindest für die nächsten 300 Jahre. Auch im Programm der Erzählgeme­inschaft: das bekannte Märchen von der Liebe einer Rose zur Nachtigall. Weit weniger bekannt ist dagegen das von Ute Hommel vorgetrage­ne afrikanisc­he Märchen vom Volksstamm der Koi, nicht zu verwechsel­n mit den japanische­n Zierkarpfe­n. Koi heißt in diesem Falle „Mensch“.

Das alte Märchen „Die drei Wünsche“weckt danach bei vielen der Zuhörern im Saal Kindheitse­rinnerunge­n. Die Wurst an die Nase der Liese gewünscht, bleibt unvergesse­n. Carmen Stumpf beschließt diesen vergnüglic­hen Abend schließlic­h mit „Der Freund im Spiegel“.

Und den Gästen bleibt die Erkenntnis: Wie schön, dass es noch Menschen gibt, die Märchen-Erzähltrad­ition pflegen.

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