Aalener Nachrichten

Nicht zu lang und nicht zu steil

Albverein Abtsgmünd bietet jeden Monat eine Wanderung für Senioren an

- Von Annika Grunert

ABTSGMÜND - Im Ostalbkrei­s gibt es zahlreiche Wanderwege, aber nicht jede Strecke ist für jedermann geeignet. Doch es gibt auch Ortsgruppe­n des Schwäbisch­en Albvereins, die spezielle Wandergrup­pen anbieten und die Touren nach den jeweiligen Bedürfniss­en gestalten. So bietet die Ortsgruppe in Abtsgmünd schon seit über 40 Jahren Wanderunge­n für Senioren an.

In diesem Jahr feiert der Schwäbisch­e Albverein in Abtsgmünd sein 125-jähriges Bestehen. Seit der Gründung hat sich einiges getan. So wurde beispielsw­eise 1989 das Wanderheim am Laubach-Stausee gebaut und es wurden verschiede­ne Wandergrup­pen eingeführt. 1977 starteten zum ersten Mal die Senioren. Seitdem gibt es regelmäßig ein Wanderange­bot, das extra auf ältere Menschen abgestimmt ist. „Die Wanderunge­n dürfen nicht zu lang sein und die Wege sollten stets gut befestigt sein“, erzählt Roland Rollbühler. Seit etwa vier Jahren organisier­t er gemeinsam mit Georg Andritzke und Edwin Streicher einmal im Monat eine Wanderung.

Ein Blick ins Leintal und in die Zeit der Staufer

Jeden zweiten Donnerstag des Monats trifft sich die Gruppe auf dem Parkplatz vor Rewe in Abtsgmünd. Um 13.30 Uhr ziehen dann die 20 bis 35 Männer und Frauen los. „Manchmal starten wir unsere Wanderung direkt vom Parkplatz und manchmal fahren wir noch ein Stück mit dem Auto. Das hängt immer von der geplanten Tour ab“, sagt Edwin Streicher. Allerdings bleibt die Gruppe stets in der Region und erkundet normalerwe­ise nur den Ostalbkrei­s zu Fuß.

Eine der Lieblingsr­unden der drei Wanderführ­er führt direkt durch Abtsgmünd und an der Lein entlang. Der Höhenweg „Leintalbli­ck“wurde von der Gemeinde auf Empfehlung der Ortsgruppe Abtsgmünd des Schwäbisch­en Albvereins eingericht­et. Vom Busbahnhof geht es am Laubbach-Stausee und dem Wanderheim vorbei hinauf zum Bürgle, nach Trübenreut­e, Rodamsdörf­le und über Leinroden zurück zum Ausgangspu­nkt. Mit zwei Stunden Gehzeit und etwa sieben Kilometern ist die Tour eher für geübtere Senioren zu empfehlen. Wer sich auf dem Weg macht, wird mit ein paar Highlights belohnt: ein wunderschö­ner Blick in das Leintal, die Turmhügelb­urg aus der Zeit der Staufer um 1180, die evangelisc­he Kirche (1604) in Leinroden, die zu den ältesten Baden-Württember­gs gehört, sowie die neuromanis­che Lourdes-Kapelle.

Die Wanderunge­n der Seniorengr­uppe folgen zum Teil vorgegeben­en Routen und zum Teil sind sie selbst gestaltet. „Einer von uns hat eine Idee und dann laufen wir die gemeinsam ab, um zu prüfen, ob die Strecke auch tatsächlic­h für Senioren geeignet ist“, erzählt Georg Andritzke. Ein weiterer Wandertipp ist der Bruder-Klaus-Weg in NeulerRams­enstrut. Dieser wurde im September vergangene­n Jahres von der Gemeinde eingeweiht und zusammen mit der örtlichen Schnitzerg­ruppe „Skulpturie­s“gestaltet. An fünf Stationen soll die Wanderung nicht nur das Wirken und Leben des Nationalhe­iligen der Schweiz näher bringen, sondern auch die Natur. Dank der breiten Wege und einer Streckenlä­nge von fünf Kilometern ist er auch für ältere Menschen normalerwe­ise kein Problem, so die Wanderführ­er aus Abtsgmünd.

Bei Wind und Wetter sind sie unterwegs

Neben den befestigte­n Wegen sei es auch wichtig, dass die Steigungen nicht so stark sind und es muss immer eine Einkehrmög­lichkeit in der Nähe sein. Denn nach eineinhalb bis zwei Stunden ist mit dem Wandern Schluss und es wird gesellig. „Wir haben auch immer eine Gitarre dabei, um in der Wirtschaft gemeinsam zu singen“, so Roland Rollbühler.

Mitwandern kann jeder, der noch fit genug ist, um die etwa sechs Kilometer mitzugehen. Es kommen aber auch immer noch mehrere Leute mit in die Wirtschaft. „Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, kann auch direkt in die Gaststätte kommen“, so Rollbühler. Eine Anmeldung ist für das Seniorenwa­ndern nicht erforderli­ch. Neben festem Schuhwerk und eventuell etwas zum Trinken kann manchmal Regenkleid­ung nicht verkehrt sein, denn bis jetzt ist noch keine Tour ausgefalle­n. Die Seniorengr­uppe in Abtsgmünd wandert also bei Wind und Wetter.

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FOTOS: ANNIKA GRUNERT Der Laubach-Stausee liegt direkt am Wanderheim der Ortsgruppe Abtsgmünd des Albvereins und an einer beliebten Wanderrout­e.
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Seit vier Jahren planen Edwin Streicher, Georg Andritzke und Roland Rollbühler (von links) einmal im Monat eine gemeinsame Wanderung für Senioren.
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