Wegen Dieselspur: Lkw krachen zusammen
Rund 170 000 Euro Schaden – Fahrer wird leicht verletzt – kilometerlange Staus
WESTHAUSEN (ij/mih) - Bei einem Zusammenstoß zweier Lastwagen am Mittwochmorgen im Agnesburgtunnel auf der A7 bei Westhausen in Richtung Würzburg ist ein Fahrer leicht verletzt worden. Die Autobahn musste voll gesperrt werden. Wie die Polizei berichtet, bildete sich danach ein rund zehn Kilometer langer Stau, der bis über die Anschlussstelle Oberkochen hinaus zurückreichte. Die Strecke war über Stunden voll gesperrt.
Der Unfall ereignete sich gegen 5.50 Uhr, als ein 36 Jahre alter Lastwagenfahrer in den Tunnel bei Westhausen fuhr. Dabei kam er aufgrund einer Dieselspur auf der Fahrbahn ins Rutschen und prallte in der Folge gegen beide Tunnelwände. Ein ihm nachfolgender 49 Jahre alter Fahrer eines anderen Lkw, der mit Sprudelkisten beladen war, geriet ebenfalls ins Schlingern. Auch er stieß gegen die Tunnelwand und krachte anschließend in den Lkw des 36-Jährigen.
Beide Lkw kamen erst nach dem Tunnel zum Stehen. Vom Zusammenstoß bis zum Stillstand hatten sich auf einer Strecke von rund 150 Metern zahlreiche Sprudelkisten und Trümmer verteilt, die aufgeräumt werden mussten. An beiden Fahrzeugen entstand ein Totalschaden – sie wurden abgeschleppt. Den Schaden schätzt die Polizei bislang auf rund 170 000 Euro. Am Tunnel ist ein Schaden rund 50 000 Euro entstanden.
Beide Fahrer mussten von Sanitätern versorgt werden, wobei nur der 49-Jährige sich leicht verletzt hatte. Laut Polizeimeldung war auch ein Ölwaschmobil vor Ort, weil einer der beiden verunglückten Lastwagen habe mehrere Hundert Liter Diesel verloren hatte.
Diesel läuft in die Erde
„Ein Bagger gräbt dort neben der Straße das Erdreich um, weil dort der Diesel ausgelaufen ist“, erklärte Polizeipressesprecher Holger Bienert auf Nachfrage. Bis zum Redaktionsschluss war nach wie vor eine Spur gesperrt, der Verkehr musste an der Unfallstelle vorbei geleitet werden. „Dadurch gibt es natürlich Behinderungen“, so Bienert. Wann die Strecke komplett freigegeben werden kann, konnte er am Abend noch nicht abschätzen.
Umgeleitet wurde über die U9 in Richtung Waldhausen, Lauchheim und Westhausen. Ab der Anschlussstelle Oberkochen wurde der Verkehr von der Autobahn gelenkt.
Die Vollsperrung auf der Autobahn ärgerte am Mittwoch übrigens nicht nur diejenigen, die stundenlang im Stau verbringen müssen. Auch die Bewohner an den Umleitungsstrecken hatten damit zu kämpfen. „Sobald auf der A7 irgendetwas passiert, ist bei uns immer ein Mordsverkehr“, sagt Monika Nieth aus Lauchheim-Hülen. Und das sei mittlerweile ständig der Fall. Die Anwohnerin, die an der Hauptstraße wohnt, klagt aber auch über die Autofahrer. „Die fahren hier nicht durch, die rasen regelrecht“, erzählt sie. Sie habe das Gefühl, dass der Verkehr von Jahr zu Jahr immer mehr werde. „Für uns Anwohner ist das wirklich anstrengend.“