Der tote Winkel kann tödlich sein
Verkehrssicherheitsaktion wendet sich an Kinder: Ihnen fehlt Bewusstsein für Gefahren
AALEN - Der tote Winkel ist ein sehr gefährlicher „Zaubertrick“: In diesem Bereich werden Autos oder eine komplette Schulklasse „weggezaubert“, sind für einen Lastwagen- oder Schulbusfahrer also nicht mehr sichtbar. Mit einer besonderen und aufwendigen Verkehrssicherheitsaktion haben das Polizeipräsidium Aalen, die Verkehrswacht und weitere Partner auf dem Greutplatz aufgezeigt, wie gefährlich der tote Winkel ist.
Und dies sehr anschaulich, schülergerecht und mit einer Demonstration, die auf die Schüler ziemlich Eindruck macht – am Ende des Veranstaltungsblocks zermalmt ein 38-Tonner Fahrräder wie Streichhölzer. Der Mann am Steuer merkt das angesichts des tonnenschweren Sattelzugs nicht einmal.
Nicht allen Kraftfahrern ist die Problematik des toten Winkels vertraut, und Kindern fehlt meist vollkommen das Bewusstsein dafür. Für Kinder ist es aber wichtig zu verstehen, dass der Bus-, Lastwagen- oder Sattelzugfahrer trotz seiner großen Rückspiegel nicht jeden Bereich um sein Fahrzeug herum einsehen kann. Gerade an der rechten Seite und direkt vor dem Lkw befinden sich „blinde Flecke“, die erhebliche Gefahren mit sich bringen.
Fußgänger und Radfahrer, so der Inhalt dieser Präventionsaktion, müssen bei rechtsabbiegenden Fahrzeugen äußerst vorsichtig sein, da sie auch hier im toten Winkel komplett verschwinden können. Aber auch im Bereich von Schulbussen ist diese Gefahr groß.
Mit der Verkehrssicherheitsaktion „Achtung! Toter Winkel“wird in Theorie und Praxis eindrucksvoll erklärt, wie gefährlich der tote Winkel sein kann und dass es in manchen Situationen buchstäblich kein Entrinnen gibt. Zu der Aktion waren insgesamt über 750 Schüler angemeldet, die zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Stationen langsam an die Gefahren des toten Winkels herangeführt wurden. Die Kinder durften auch selbst im Führerhaus eines Lkw Platz nehmen und schnell erkennen, wie wenig man von hier aus sieht.
Diese Aktion ist eine Reaktion auf einen tödlichen Unfall in Aalen. Im Jahr 2003 hatte sich ein Arbeitskreis gebildet, der besonders Schülern die Gefahren einer Kollision zwischen Lastwagen und Radfahrern verdeutlichen soll.