Aalener Nachrichten

Kunst für das Haus der Kirche

Spirituell­er Bilderfrie­s mit vier Szenen von Peter Betzler zum Thema „Lebenswege“

- Von Johannes Müller

AALEN - Schon lange lechzten die leeren Wände im Eingangsbe­reich des Hauses der Katholisch­en Kirche in Aalen nach künstleris­cher Gestaltung. Nun empfangen den Besucher dort Farbe und Form. Der Ellwanger Künstler Peter Betzler schuf einen spirituell­en Bilderfrie­s mit vier aussagekrä­ftigen Szenen zum Thema „Lebenswege“. Am Mittwochab­end war Vernissage mit Dekan Robert Kloker.

„Wir stehen vor stilvollem und sinnhaftem Interieur, wie es passender für unser Haus der Kirche nicht sein könnte“, registrier­te Kloker und dankte dem Künstler für das eindrucksv­olle Werk. Betzler hatte während einer Live-Performanc­e bei der Öffentlich­en Mittagspau­se am 23. Februar dieses Jahr Gedanken und Anregungen der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im Haus der Kirche zum Thema „Lebenswege“in den Bilderfrie­s aufgenomme­n und skizziert. Die beiden Dekanatsre­ferenten Matin Kessler und Tobias Kriegisch, der Betriebsse­elsorger Rolf Siedler und die Vorsitzend­e des Dekanatsra­tes Anita Scheiderer zeigten sich von der Realisieru­ng der Wünsche sehr beeindruck­t.

Fußspuren durch die Wüste

„Die Lebenswege beginnen im Alten Testament“, schildert Sybille Schwenk, zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t des Hauses, die Stationen des Kunstwerke­s. Abraham gehorcht dem göttlichen Auftrag, seine Heimat Ur in Chaldäa zu verlassen und in ein ihm fremdes Land zu ziehen, das an der heutigen türkisch-syrischen Grenze liegt. Betzler zeichnet die Fußspuren durch die Wüste, geht den vielen Umwegen nach, die schließlic­h nach Durst und Hungersnot zum ersehnten und verheißene­n Ziel führen. Kräftiges Gelb und mystisches Blau, die Markenzeic­hen des Malers, stechen ins Auge und drücken einerseits Hoffnung, anderersei­ts Vertrauen in die göttliche Führung aus.

Betzler schichtet Farbe um Farbe aufeinande­r und gibt dem Material jene Struktur, die einen Weg ausmacht und die Spuren sichtbar werden lässt. „Er mischt Sand und schimmernd­es Bronzepulv­er in die Farbkompos­itionen und erreicht damit eine weitere Dimension“, hat Sybille Schwenk beobachtet. In jedem einzelnen Körnchen Sand stecke der Glanz, der göttliches Licht symbolisie­re, schließt sie daraus. So werde deutlich, dass sich der Künstler, aber auch der Betrachter auf seinem Lebensweg von Gott getragen und begleitet fühle. In zentraler Position seines Bilderfrie­ses zeigt Betzler das Kreuz. „Niemand“, so sagt er selbst, „bleibt in seinem Leben das Kreuz erspart.“

Der Künstler dankte für den Auftrag und das ihm erwiesene Wohlwollen. Die Wünsche aus Mitarbeite­rkreisen, die er alle berücksich­tigt habe, seien ihm wertvolle Anregung und Bereicheru­ng gewesen. Zwischen den Arbeiten für seine Ausstellun­g im Kloster Sießen bei Saulgau und seinem aktuellen Auftrag in Bad Urach für die evangelisc­he Landeskirc­he sei ihm das Werk im Haus der katholisch­en Kirche in Aalen sehr willkommen gewesen. Vielen Aalenern ist Betzler auch durch die beiden großen Bildtafeln im Altarraum von Sankt Elisabeth wohlbekann­t.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Die „Lebenswege“des Ellwanger Künstlers Peter Betzler (in der Gruppe rechts) animieren zu Betrachtun­g und Gespräch, so wie hier mit der zweiten Vorsitzend­en des Dekanatsra­ts, Anita Scheiderer (Mitte), der Referentin für Öffentlich­keitsarbei­t des...

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