Freibad vor Überschwemmung bewahrt
Wieder ein heftiges Unwetter – Dank einer guten Idee bleibt Katastrophe wie 2016 aus
NERESHEIM-KÖSINGEN - Erinnerungen an den Juli 2016 werden wach: Am Donnerstagabend ist wieder ein heftiges Unwetter mit Starkregen und Hagel über Kösingen niedergangen, wieder hat überlaufendes Wasser das Freibad bedroht. Aber diesmal verhinderten das Badepersonal und später Feuerwehr, DLRG und Technisches Hilfswerk das Schlimmste – auch dank einer rettenden Idee.
Der Bademeister und seine Leute hängten die Türen der Umkleidekabinen aus und bauten damit und mit Folie eine Spundwand. So wehrten sie das Schmutzwasser ab, das aus dem Krummbach und von den Feldern oberhalb des Bades ins Schwimbecken zu laufen drohte. Bürgermeister Thomas Häfele stellt erleichtert fest: „Ab Samstag, 26. Mai, ist das Freibad wieder wie gewohnt geöffnet, und einem Badebesuch steht bei bester Wetterprognose für das kommende Wochenende nichts entgegen.“
Es hätte wieder dramatisch werden können. Sintflutartige Regenfälle und Hagelschauer gingen gegen 18.30 Uhr im Bereich Kösingen, aber auch in Trochtelfingen und Kirchheim nieder, berichtet das Technische Hilfswerk Ellwangen. Nicht ganz so heftig wie Ende Juli 2016, als das ganze Bad „abgesoffen ist“, urteilt Bürgermeister Häfele. Damals waren Sport- und Nichtschwimmerbecken von Schlamm und Dreck überflutet worden, die Kellerräume mit der Technik und der Elektrik, mit Pumpen und Filterkessel hatten unter Wasser gestanden. Auch Liegewiese und Beachvolleyballplatz wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen, hatte unsere Zeitung damals berichtet. Die Reparaturarbeiten dauerten lang und waren teuer, das Freibad blieb in jenem Sommer geschlossen.
Kanal läuft über
Auch diesmal schwoll der Krummbach oberhalb des Bades dermaßen an, dass die Verdolung, die ihn unter der Kreisstraße und unter dem Schwimmbad hindurchführen soll, seine Wassermassen nicht mehr fassen konnte. Zumal zusätzlich noch Wasser von den Feldern rechts der Kreisstraße Richtung Frickingen zusammenfloss. Alles quoll über die Straße und die abschüssige Liegewiese aufs Becken zu. „Das ist nun einmal der niedrigste Punkt im Freibad“, so Häfele.
Da aber war die selbst gebaute Spundwand davor. „Dem schnellen Handeln des Badepersonals ist es zu verdanken“, lobt der Bürgermeister, dass die Kösinger diesmal wohl davonkommen werden. Schnell und gut sei auch die Hilfe der Feuerwehr, der DLRG und des Technischen Hilfswerks (THW) gewesen. Dank sagt Bürgermeister Thomas Häfele. ihrer konnten „Sachschäden und größere Probleme abgewehrt werden“, lobt der Bürgermeister in einer Pressemitteilung am nächsten Morgen.
Die Feuerwehr war rasch mit Pumpen vor Ort und saugte das überlaufende Wasser zwischen Kreisstraße und Verdolung ab. Nachdem gegen 22 Uhr auch das Technische Hilfswerk Ellwangen hinzugezogen wurde, übernahmen die Spezialisten. Das THW berichtet: „Mit der Schmutzwasserpumpe Hannibal wurden aus dem vom Regen angeschwollenen, reißenden Bach circa 7500 Liter Wasser pro Minute entnommen, eigentlich findet man hier nur ein Rinnsal vor.“Und weiter: „Das Wasser überstieg eine kritische Marke und drohte über den Damm ins Freibad zu laufen, was einen erheblichen Schaden und Reinigungsaufwand bedeutet hätte. Gemeinsam schafften es die Kräfte der Feuerwehr-Abteilungen Neresheim und Kösingen, der DLRG Kösingen und des THW Ellwangen, den Schaden abzuwenden.“
Die Feuerwehr beendete ihren Einsatz gegen Mitternacht, das THW war bis 1.30 Uhr beschäftigt. „Da zu diesem Einsatz zahlreiche Fahrzeuge anfuhren, musste die Kreisstraße 3314 im dortigen Bereich gesperrt werden“, ergänzt die Polizei in ihrem Bericht.
Schon am nächsten Morgen ist laut Bürgermeister Häfele klar: Es gibt einige Hagelschäden, es sind Reinigungsarbeiten zu erledigen, und nachdem der Strom ausgefallen war, müssen die Technik wieder hochgefahren und das erkaltete Badewasser wieder auf 24 Grad Celsius gebracht werden. Das halte sich aber alles in Grenzen, so dass das Freibad Kösingen allen Wasserratten bereits am Samstag wieder zur Verfügung stehe.
„Einem Badebesuch steht bei bester Wetterprognose für das kommende Wochenende nichts entgegen“,