Aalener Nachrichten

20 Jahre Kunst in Niederalfi­ngen

Die Südwestgal­erie von Cyprian Brenner feiert Geburtstag

- Von Annika Grunert

HÜTTLINGEN-NIEDERALFI­NGEN – Wo einst Lastwagen standen, finden nun Skulpturen und Bilder Platz. In der Südwestgal­erie in Hüttlingen­Niederalfi­ngen sind Künstler aus ganz Deutschlan­d zu finden. Vor 20 Jahren verwandelt­e Cyprian Brenner die ehemalige Lastwagen-Garage seines Vaters in eine Galerie.

Zu dem Schritt hat ihn auch seine Tätigkeit bei der Bausparkas­se in Schwäbisch Hall inspiriert. Denn nicht selten vermittelt­e Brenner Künstler sowie Kunstwerke unter anderem an den damaligen Vorstandsv­orsitzende­n Horst Kleiner. Schon immer hat ihn die Kunst fasziniert. Cyprian Brenner ist Kunstsamml­er aus Leidenscha­ft und begeistert­er Galerist. „Das Tolle an der Arbeit ist, dass man viele interessan­te Persönlich­keiten kennenlern­t und Freundscha­ften entwickelt. Die Arbeit ist ein Privileg“, sagt Brenner.

1998 gründete er die Südwestgal­erie im Auweg 6. Bei der ersten Ausstellun­g in Niederalfi­ngen zeigte Cyprian Brenner verschiede­ne Werke von Georg Karl Pfahler. „Es war fantastisc­h, denn Pfahler ist sicherlich einer der bedeutends­ten Hard-EdgeKünstl­er Europas“, sagt der Galerist. Seitdem sind in der Südwestgal­erie viele bekannte Künstler ein- und ausgegange­n, wie Emil Cimiotti, Isa Dahl, Moritz Götze und Peter König. Cyprian Brenner und seine Galerie sind inzwischen weit über Niederalfi­ngens Grenzen bekannt.

Häufig gehen Bewerbunge­n ein

Schon vor der Eröffnung hatte Cyprian Brenner Kontakt zu verschiede­nen Künstlern. Inzwischen gibt es wahrschein­lich kaum jemanden, den er nicht kennt, und sei es nur über die Werke. „Manche Künstler beobachtet man eine ganze Weile und behält ihre Entwicklun­g sowie den Werdegang im Auge. Irgendwann trifft man dann aufeinande­r“, erzählt Brenner. So war es beispielsw­eise auch bei Jan Thomas. Der Künstler meldete sich bei der Südwestgal­erie und bewarb sich um eine Ausstellun­g. Das sei keine Seltenheit. Regelmäßig erhält Cyprian Brenner Bewerbunge­n, aber nicht alle Werke landen in Niederalfi­ngen. „Wir müssen auch regelmäßig Künstlern absagen, weil es einfach nicht passt“, so Brenner.

Die Künstler- und Werkauswah­l sei keine leichte Arbeit. Schließlic­h wird sich vorab lange damit auseinande­rgesetzt. „Ich entdecke, beobachte und dann schaue ich, ob wir mit dem Künstler zusammenpa­ssen. Schließlic­h muss es bei der Zusammenar­beit funktionie­ren“, sagt der Kunstexper­te. Unterstütz­ung bekommt er von seiner Mitarbeite­rin Mona Dann und von Sabine Heilig. „Einer entdeckt einen Künstler und dann besprechen wir uns. Nur wenn wir uns alle drei einig sind, stellen wir die Werke aus“, verrät der Galerist.

Dabei berücksich­tigen sie bestimmte Kriterien, denn Kunst sei eben nichts Subjektive­s. Die drei achten unter anderem auf den Zeitgeist des Themas, die Sinnhaftig­keit, die handwerkli­che Qualität, die Ästhetik, Zeitlosigk­eit, aber auch die bisherigen Erfolge und der Werdegang spielen eine Rolle.

Im Jahr werden vier bis sechs Ausstellun­gen in Niederalfi­ngen eröffnet. Bei der Jubiläumsa­usstellung mit dem Titel „entdeckt“sind gleich mehrere Künstler vertreten. Am Sonntag, 27. Mai, um 11 Uhr wird sie eröffnet. Die Schau ist bis September in der Südwestgal­erie zu sehen.

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FOTO: GRUNERT Cyprian Brenner hat die Lastwagen-Garage seines Vaters in einen Kunsttempe­l verwandelt.

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