Faustpfand für 1860
Doppelpacker Sascha Mölders lässt die Löwen hoffen – Auch andere Ex-Bundesligisten auf Aufstiegskurs
MÜNCHEN (dpa) - Dank Torheld Sascha Mölders ist die große Aufstiegsparty der Löwen bereits bestens vorbereitet. Der TSV 1860 München und sein zweimal erfolgreicher Torjäger haben sich auf dem Weg in die 3. Liga durch das 3:2 (1:1) beim 1. FC Saarbrücken eine glänzende Ausgangslage geschaffen und sind bereit, ihren Weg nun auch zu vollenden. Doch zwei Gegentore in Unterzahl sind vor dem entscheidenden Rückspiel am Sonntag (14.00 Uhr/BR und SR) Warnung genug. „Wir haben eine ordentliche Ausgangsposition, nicht mehr und nicht weniger. Es werden nochmal heiße mindestens 90 Minuten“, sagte Trainer Daniel Bierofka am Freitag in München. „Wir können uns auf einiges gefasst machen.“Es warte eine „Mammutaufgabe“.
Der herausragende Mölders sorgte mit dem frühen 1:0 (1. Minute) und dem entscheidenden 3:2 (84.) für Münchner Glanzpunkte. „Wir wissen die Qualität von Sascha Mölders zu schätzen. Er war auch heute wieder ein Faustpfand“, sagte der Sportliche Leiter Günther Gorenzel. „Sascha braucht solche Spiele mit Endspielcharakter“, sagte Bierofka.
Zudem traf Nico Karger gleich nach der Pause (47.), als die Münchner nach einem rüden Einsteigen von Saarbrückens Kevin Behrens (25.) schon in Überzahl spielten. „Die Rote Karte kam zu einem günstigen Zeitpunkt“, gestand Bierofka. Auch die Spieler räumten Schwierigkeiten ein. „Bei elf gegen elf sind wir schon ein bisschen geschwommen“, sagte Löwen-Verteidiger Felix Weber.
Selbst zu zehnt glich Saarbrücken aber zweimal aus. „Das 2:2 in Überzahl zu bekommen, war eine Katastrophe“, ärgerte sich 1860-Coach Bierofka. „Zum Glück haben wir noch das 3:2 gemacht.“Ein Unentschieden reicht den Löwen nun zu Hause, aber auf Rechenspielchen wollen sich die Sechziger nicht verlassen. „Das wird ein schweres Ding. Wir müssen nochmals Vollgas geben und dürfen uns nicht auf dem Ergebnis ausruhen“, sagte Offensivkraft Ziereis. „Das wird brutal schwierig.“
Ein Jahr nachdem die Münchner nach der verlorenen Relegation gegen Jahn Regensburg wegen finanzieller Schwierigkeiten gleich aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga abgestürzt waren, ist die BierofkaMannschaft drauf und dran, zumindest einen Teil dieses Schadens zu reparieren. „Am Sonntag wollen wir alles klarmachen“, sagte Ziereis. Daniel Bierofka
Saarbrücken, das vor drei Jahren in den Aufstiegsplayoffs an den Würzburger Kickers scheiterte, will im Grünwalder Stadion die Wende schaffen. „Positiv ist, dass wir zu zehnt in der Lage waren, zwei Tore zu erzielen“, sagte Trainer Dirk Lottner. „Wieso soll uns das am Sonntag in München mit elf Mann nicht auch gelingen? An der Ausgangsposition hat sich für uns nichts grundlegend verändert.“Behrens, 19-maliger Torschütze in dieser Saison, fehlt dabei gesperrt. „Saarbrücken kann das mit seinem guten Kader kompensieren“, sagte Ziereis. „Am Sonntag zählt's.“ Danach soll richtig gefeiert werden beim Meister aus der Regionalliga Bayern. „Aber egal was passiert, wir können stolz auf die Mannschaft sein“, sagte Bierofka.
Das wollen sie auch bei Energie Cottbus, die 3:2 (3:0) bei Weiche Flensburg siegten und nicht zuletzt der KFC Uerdingen, der sein Hinspiel mit 1:0 (0:0) gegen Waldhof Mannheim gewann. Dass ausgerechnet ExBundesligaspieler Maximilian Beister die Tür zur Rückkehr in die Drittklassigkeit aufstieß, passt dabei zu den Ambitionen des KFC. Unter dem russischen Präsidenten und Geldgeber Michail Ponomarew soll die 3. Liga nur eine Zwischenstation sein – Uerdingen will an alte Erfolge anknüpfen. Diese sind vor allem in den 1980er-Jahren zu finden – mit dem Chemiekonzern Bayer im Rücken. Nach dessen Rückzug 1995 ging es bergab – bis in die 6. Liga. „Wenn vor zwei Jahren jemand gesagt hätte, dass so viele Leute den KFC sehen wollen, dann hätten sie einen wahrscheinlich in irgendein Krankenhaus eingeliefert“, sagte KFC-Trainer Stefan Krämer – 18 162 Fans waren ins benachbarte Duisburg gekommen und hoffen auf weitere Glanzpunkte. Regionalliga Bayern●
(Abstiegsrelegation, Hinspiele): TSV Aubstadt – SpVgg Bayreuth 2:2 (1:1) TSV Rain/Lech – FC Memmingen 3:2 (3:0) Tore: 1:0 Triebel (6.), 2:0 Triebel (22.), 3:0 Rothgang (27.), 3:1 Heilig (58.), 3:2 Salemovic (78.). – Rote Karte: Bauer (Memmingen/54.). – Zuschauer 1282. Lizenzen für Proficlubs: Alle 36 Clubs der Bundesliga und der 2. Bundesliga erhalten die Lizenz für die Saison 2018/19. Die DFL überprüft im Sinne eines integren und fairen Wettbewerbs im Lizenzierungsverfahren neben der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit auch infrastrukturelle, rechtliche, personelladministrative, medientechnische und sportliche Kriterien. Im Herbst müssen die Vereine für die dann laufende Spielzeit 2018/19 erneut ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dokumentieren. De Beer nicht mehr Torwarttrainer: Wolfgang de Beer ist nicht mehr Torwarttrainer bei Borussia Dortmund. Der 54 Jahre alte Ex-Bundesligakeeper wolle sich nach 32 Jahren beim BVB, davon 17 als Torwarttrainer, einer neuen Herausforderung stellen. „Mein Kopf und mein Körper sagen mir nach all den wundervollen, spannenden, intensiven Jahren auf dem Platz, dass es nun an der Zeit ist, in meinem Verein noch eine andere Aufgabe wahrzunehmen. Eine, über die ich zwar noch nicht viel sagen kann und darf, die aber mit den Fans des BVB zu tun hat“, wird „Teddy“zitiert. Harnik zurück nach Bremen: Stürmer Martin Harnik wechselt von Hannover 96 zu Werder Bremen. „Wir sind sehr froh, dass wir Martin zu Werder Bremen zurückholen konnten. Er ist ein Spieler, der uns sportlich sofort verstärkt und zugleich kaum Eingewöhnungszeit braucht“, sagte Werders Geschäftsführer Fußball, Frank Baumann. Der 30-jährige Harnik hatte bereits von 2006 bis 2009 bei den Grün-Weißen gespielt.
„Es werden nochmal heiße mindestens 90 Minuten.“