Gartenschauen ohne Grenzen
Wassertrüdingen, Heilbronn und das Remstal loten Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus
WASSERTRÜDINGEN (pet) - Die Kulturlandschaft rund um den Klingenweiher bei Wassertrüdingen soll für eine kleine Landesgartenschau aufgewertet werden. Wie das passieren soll, hat die baden-württembergische Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch beeindruckt. Sie war zu einem Erfahrungsaustausch und zur Besichtigungstour „Natur in Wassertrüdingen 2019“nach Bayern gekommen.
Gurr-Hirsch war nicht alleine unterwegs. Begleitet wurde sie von den Geschäftsführern der Bundesgartenschau Heilbronn, Hanspeter Faas, der Remstal-Gartenschau, Thorsten Englert, sowie Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Im Bürgersaal wurden die Delegation und zahlreiche Vertreter von Politik und Tourismusverbänden von Bürgermeisterin Monika Breit begrüßt.
Neuer Radweg bis ins Remstal
Das Interesse an einer länderübergreifenden Zusammenarbeit bei den benachbarten Gartenschauen 2019 ist da. Breit lenkte den Blick auf die anstehende Eröffnung eines Radwegs zwischen Wassertrüdingen, Heilbronn und der Remstalregion. „Der Süden blüht auf“nannte GurrHirsch als gemeinsame Klammer für die Gartenschauen in Remstal, Wassertrüdingen und Heilbronn.
Die Bundesgartenschau in der wachsenden Großstadt Heilbronn sei für sie ein spannendes Projekt, sagte Gurr-Hirsch. Bei der RemstalGartenschau öffnen sich Gartentüren und Stadttore in 16 Kommunen im Remstal auf einer Länge von 80 Kilometern. Und genau 80 Kilometer entfernt liege Wassertrüdingen, in dem es wunderbare Heimatschätze zu entdecken gelte.
Die positive Strahlkraft einer Landesgartenschau hatte Landrat Ludwig vor 30 Jahren in Dinkelsbühl erlebt, wie er sagte. Damals war er Ferienarbeiter und Gästeführer durch Dinkelsbühl. S-Bahn-Verbindung, Ausbau der Autobahn A 6 oder die Erschließung des Limes’ seien gemeinsame Interessen und dürften auch von einer geschichtlich hart gezogenen Grenze nicht beeinträchtigt werden, forderte Ludwig.
Neue Chancen nutzen und Regionen verbinden
Diese Landesgrenze könne auch verbindend sein, so Regierungsvizepräsident Ehmann. Eine Gartenschau bringe eine Region voran, eröffne Chancen und verbinde die Menschen. Für Roland Albert, Vorsitzender der bayerischen Landesgartenschaugesellschaft, sind Gartenschauen Erfolgsmodelle für Städte und Regionen und dürfen nicht nur an Besucherzahlen, sondern an der Nachhaltigkeit gemessen werden.
Diesen Aspekt erfülle der Wassertrüdinger Ausstellungsbereich Klingenweiherpark, den Robert Sitzmann vorstellte. Acht Jahre Vorbereitungszeit, 13 Hektar überplantes Gelände, anvisierte 250 000 Besucher an 108 Tagen nannte er als Eckdaten.
Besonders gefallen hat GurrHisch das Klingenweiherareal. Einmalig sei die Einbeziehung des Friedhofs als besondere Kulturstätte. Den straffen Bauzeitenplan sah Schorndorfs OB Klopfer fast gelassen, denn „bei fast allen Gartenschauen gehen die Handwerker hinten raus und die Besucher vorne rein“. Hanspeter Faas fand es beachtlich, welchen Kraftakt, wie viel Fleiß und Kreativität kleine Städte mit für eine Gartenschau aufbringen.