Offensiv ins Finale
TSG Hofherrnweiler II will sich im Pokal-Endspiel nicht verstecken.
AALEN - Christoph Merz fängt auch im Finale nicht damit an. Sich in irgendeiner Weise dem, wieder einmal, favorisierten Gegner großartig taktisch anzupassen, ist nicht seine Sache. Ein Plan wäre doch, tief zu stehen und erfolgreich Nadelstiche zu setzen, oder?
Davon hält der Trainer der TSG Hofherrnweiler-Unterrombach II nichts. „Defensiv spielen liegt uns nicht“, macht Merz klar. Also gilt im Endspiel um den Fußball-Bezirkspokal an diesem Donnerstag um 16 Uhr in Ebnat gegen den FV Sontheim: Alles auf Angriff.
Kreisligist trifft auf Bezirksligist: Doch die Außenseiterrolle der unterklassigen TSG-Reserve schickt den Coach nicht an, seine Mannschaft umzustellen. „Nach vorne haben wir unsere Qualitäten“, erklärt Merz. Wohl war. In der Liga ballerte sich sein Team um die Brüder Hannes Melzer (15 Tore) und Max Melzer (12) nach vorne, der Relegationsplatz ist sicher. Der beste Angriff der Liga ließ es auch auf dem Weg ins Finale krachen - und kickte dabei auch schon Bezirksligisten aus dem Wettbewerb.
Dem 3:0 in der ersten Runde bei Union Wasseralfingen II (Kreisliga B) folgte ein 4:0 gegen den SV Großkuchen (Kreisliga A) - und dann der erste Favoritensturz. Die TSG-Zweite setzte sich gegen den Bezirksligisten SGM Kirchheim/Trochtelfingen (1:0) durch. Und dann im Viertelfinale gleich mit 4:1 gegen den weiteren Bezirksligisten SV Lauchheim.
1:0 oder 6:5 - egal
Der Einzug ins Endspiel mit dem 4:2 vor drei Wochen gegen den Kreisliga-Konkurrenten TSV Mutlangen war auch eine klare Angelegenheit. Wie viele Tore im Finale fallen, ist dem Trainer freilich egal. Merz nimmt ein 6:5, aber auch ein 1:0. Wäre er nicht Trainer, sondern Tipper würde er auf einen 2:1-Sieg setzen.
Die Erfolge in der Pokalrunde, aber auch in der Liga haben die Landesliga-Reserve selbstbewusst gemacht. Zwar hätte sich Merz für das Finale lieber den SV Waldhausen als Ostalb-Konkurrenten gewünscht, doch nun ist es eben eine andere Spitzenmannschaft der Bezirksliga.
Sontheim ist für den Coach keine Unbekannte. Auch der Tabellenführer ist in dieser Saison in Ballerlaune - und bildet auch den besten Angriff der Liga. Ein 6:5 scheint demnach durchaus möglich ... Auf dem Weg nach Ebnat landeten die Sontheimer auch überwiegend deutliche Siege, im Halbfinale hieß es dann knapp 2:1 gegen Waldhausen.
„Wir wissen Bescheid“, so Merz. Eine Tore-Verhinderungstaktik schwebt ihm dennoch nicht vor. Aufgrund der offensiven Qualitäten beider Mannschaft erwartet der Coach „ein interessantes Spiel“.
Und wenn seine torgefährliche Mannschaft erneut einen höherklassigen Verein schlägt, darf sie nach dem Finale den Pokal in die Höhe recken. Und im Landespokal 2018/2019 weiterballern.
„Nach vorne haben wir unsere Qualitäten. Defensiv spielen liegt uns nicht.“TSG-Trainer Christoph Merz