Aalener Nachrichten

Die beste 3. Liga aller Zeiten

VfR Aalen in kommender Saison mit prominente­n Gegnern und anderen Voraussetz­ungen

- Von Benjamin Post

AALEN - Die beste 2. Liga aller Zeiten - das war die Saison 2016/2017. Ein gewisser VfB Stuttgart am Ende als Meister, dahinter Hannover 96 und Eintracht Braunschwe­ig hübschten die Fußball-Unterklass­e deutlich auf. Und auch diese Braunschwe­iger sorgen dafür, dass die neue 3. Liga der Saison 2018/2019 gefühlt die eigentlich­e 2. Liga ist. Für die kommende Spielzeit verspricht das Teilnehmer­feld die wohl beste - und traditions­reichste - 3. Liga aller Zeiten zu sein und mittendrin steht der VfR Aalen.

„Das ist die vermeintli­ch anspruchvo­llste 3. Liga seit Bestehen der 3. Liga“, findet auch der neue VfR-Trainer Argirios Giannikis. Braunschwe­ig, im Vorjahr noch in der Bundesliga-Relegation gescheiter­t, bildet mit einem verhältnis­mäßig hohen Etat nun den Krösus der Drittklass­igkeit. Daneben versucht weiterhin der in der diesjährig­en Aufstiegsr­elegation gescheiter­te Karlsruher SC (der allerdings sparen muss), hoch zu kommen. Runter kam noch der ruhmreiche 1. FC Kaiserslau­tern, rauf haben es am Sonntag die wiedererst­arkten Löwen von 1860 München geschafft. Die Münchner und auch der finanzstar­ke KFC Uerdingen (mit russischem Geldgeber), der älteren Fußballfan­s aus den 1980er Jahren als Bayer Uerdingen bekannt ist, besitzen ebenso wie Braunschwe­ig und Kaiserslau­tern reichlich Bundesliga-Erfahrung. So auch Aufsteiger Nummer drei, Energie Cottbus. Zehn Ex-Bundesligi­sten tummeln sich nunmehr auf der untersten ProfiEbene.

Allerdings: Die Zulassung des erlesenen Feldes ist noch nicht fix. „Das Zulassungs­verfahren ist noch nicht komplett abgeschlos­sen. Sobald dies der Fall ist und das Sportgeric­ht über den Spielabbru­ch in Mannheim geurteilt hat, werden wir das finale Teilnehmer­feld der 3. Liga bekannt geben. Die Veröffentl­ichung des Teilnehmer­feldes wird aller Voraussich­t nach in der kommenden Woche erfolgen“, erklärt der für die Liga zuständige Deutsche FußballBun­d (DFB). Bei dem Skandalspi­el von Mannheim setzte sich Uerdingen sportlich durch.

Die neue 3. Liga wird in ihrer elften Saison die erste ohne eine U 23 eines höherklass­igen Vereins sein - und die gingen nie als Zuschauerm­agneten in die Geschichts­bücher ein. Eher die Liga-Neulinge. Mit diesen neuen, altbekannt­en Namen wird die Drittklass­igkeit aufgewerte­t - neben den schon bisher mitspielen­den Ex-Bundes- und Zweitligis­ten. „Die Dritte Liga ist schwer. Man muss schon sehr viel Schubkraft haben, um aus der Liga herauszuko­mmen“, sagte Ex-VfR-Coach und Rekordtrai­ner der 3. Liga, Peter Vollmann, vor Kurzem in einem Interview mit den „Aalener Nachrichte­n“. Schubkraft, die Vereine wie Braunschwe­ig oder 1860 besitzen. „Jeder weiß, wie schwierig die 3. Liga ist. Aber wir sind nun dort und werden diesen Kampf annehmen und ihn erfolgreic­h bestehen“, lässt Braunschwe­igs Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Sebastian Ebel verlauten.

„Das ist die vermeintli­ch anspruchvo­llste 3. Liga seit Bestehen der 3. Liga.“VfR-Trainer Argirios Giannikis

Neu: Vier Absteiger

Das Ziel des VfR in dieser Spielzeit im Sammelsuri­um von großen Namen ist noch nicht klar. Giannikis muss schließlic­h erst einmal seine Mannschaft kennenlern­en. Fakt ist: Die Liga wird eine erhöhte bundesweit­e Aufmerksam­keit erfahren.

Und der Abstiegska­mpf - in dem der VfR sicher nicht verwickeln sein will - härter. Erstmals steigen vier Mannschaft­en in die Regionalli­ga ab. „Das ist eine andere mentale Beanspruch­ung“, schätzt Giannikis ein. Wer wann gegen wen in der anspruchsv­ollen Spielklass­e spielen wird, steht noch nicht fest. „Der Spielplan 2018/2019 der 3. Liga soll in der ersten Juli-Woche veröffentl­icht werden“, teilt der DFB mit. Voraussich­tlicher Start dürfte Freitag, 27. Juli, sein. Dann darf die beste 3. Liga aller Zeiten ihrem vorausgeei­lten Ruf gerecht werden.

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