Konjunkturmotor brummt unverändert
IHK Ostwürttemberg: Lage weiterhin gut – Fachkräftemangel größte Sorge
HEIDENHEIM (ij) - Die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg (IHK) zeigen: Für die regionale Wirtschaft läuft es weiterhin ausgesprochen rund – der Konjunkturmotor brummt. Angesichts weiterhin guter Umsatz- und Ertragsentwicklung bewertet die regionale Wirtschaft ihre aktuelle Geschäftslage überwiegend positiv. Auch sind die Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung auf hohem Niveau unverändert gut. Einziger Wermutstropfen bleibt die wachsende Sorge um den zunehmenden Fachkräftemangel. Personalengpässe könnten zur größten Expansionsbremse werden.
Nach einem überaus positiven Jahresstart hat sich die konjunkturelle Entwicklung in Ostwürttemberg im Frühjahr 2018 unverändert gut weiterentwickelt, schreibt die IHK in ihrer Pressemitteilung zum aktuellen Konjunkturbericht. Dank hoher Produktions- und Absatzzahlen befinde sich die überwiegende Mehrheit der Unternehmen „in hervorragender Verfassung“.
56 Prozent der Unternehmen bewerten die eigene Lage mit „gut“
Wie IHK-Hauptgeschäftsführerin Michaela Eberle ausführt, seien zahlreiche Betriebe in der Region nahezu komplett ausgelastet. Deshalb habe die Bereitschaft der Unternehmer, mehr Personal einzustellen und in hiesige Standorte zu investieren, auch weiter zugenommen. Entsprechend bewerte die regionale Wirtschaft ihre aktuelle Lage so positiv wie noch nie in den letzten zehn Jahren.
Über alle Branchen hinweg bewerten 56 Prozent der befragten Unternehmen in Ostwürttemberg ihre Geschäftslage mit „gut“; 41 Prozent urteilen mit „befriedigend“. Lediglich drei Prozent sehen sich in einer schlechten aktuellen Lage. Der IHKGeschäftslageindikator (Differenz zwischen positiven und negativen Lageurteilen) liegt mit 53 Punkten auf dem Rekordniveau zu Jahresbeginn mit 56 Punkten.
In allen Wirtschaftszweigen herrscht eine deutlich positive Stimmung, insbesondere in der regionalen Industrie. Auch die Anbieter von Dienstleistungen, allen voran die unternehmensnahen, sind in einer hervorragenden Lage.
Arbeitsmarkt wird womöglich zur Investitionsbremse
Vor dem Hintergrund eines gleichbleibenden (über 54 Prozent) bis weiter steigenden (über 39 Prozent) Auftragseingangs, erwarten über 90 Prozent der befragten Unternehmen, dass sich ihre Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten weiter positiv entwickeln werden. Dabei geht knapp jeder dritte Betreib sogar von weiteren Verbesserungen aus. Mit zunehmenden Nachfrageimpulsen wird dabei sowohl aus dem Ausland als auch aus dem Inland gerechnet. Dieses Umfeld sei „der ideale Nährboden für künftige Investitionsentscheidungen“, unterstreicht die IHKChefin. Gleichzeitig mahnt Eberle, dass die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt immer mehr zur Investitionsbremse werden könne. Der wachsende Fachkräftemangel stelle für die meisten Unternehmen nach wie vor „das größte wirtschaftliche Risiko“dar. 58 Prozent der Befragten gaben den Fachkräftemangel als größtes Risiko an. Auf Platz zwei folgten die Energie- und Rohstoffpreise (50 Prozent), gefolgt von Arbeitskosten (48 Prozent). Nichtsdestoweniger nimmt der Personalbedarf weiterhin zu. 20 Prozent der Unternehmen wollen ihre Beschäftigtenzahl in diesem Jahr erhöhen, 65 Prozent wollen ihre Belegschaftsstärke in etwa konstant halten und knapp 15 Prozent planen, mit weniger Personal auszukommen.