Ellwangens Teilorte sollen ans schnelle Netz
Breitbandausbau: Über 150 Bürger kommen zur Infoveranstaltung in Eigenzell
ELLWANGEN-EIGENZELL - Der Breitbandausbau in Ellwangens derzeit noch unterversorgten Teilorten soll deutlich forciert werden. Noch in diesem Jahr soll sich was tun. Dass die Menschen auf eine Verbesserung warten, zeigte sich am Mittwoch in Eigenzell. Zu einer Informationsveranstaltung der Stadt kamen über 150 Büger.
Weiße Flecken in Sachen schnelles Internet sollen in Ellwangen bald der Vergangenheit angehören. So jedenfalls wünscht es sich die Stadtverwaltung und setzt dabei auf Förderprogramme von Bund und Land, die jetzt auch eine Glasfaserverlegung für High-Speed-Internet in kleineren Orte und Weiler möglich machen. Diese Ortschaften werden dann sogar besser versorgt sein als manch größere Stadt in der Region.
Wer selber gräbt, bekommt den Hausanschluss günstiger
„Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 1000 Mbit sind bei Glasfasernetzen möglich“, erklärte der Leiter des Tiefbauamtes der Stadt Ellwangen, Marco Pilenza, am Mittwoch den Zuhörern im voll besetzten Saal des Eigenzeller Kindergartens. Pilenza stellte danach die Ausbaupläne der Stadt für die nächsten drei bis vier Jahre vor. Aktuell werden auf einer Strecke von zwölf Kilometern Leerrohre in und zwischen den Ortschaften Killingen, Haisterhofen und Dettenroden verlegt. „Nur das Sie mal ein Gespür für die Dimension dieser Maßnahme bekommen: Wir betreiben hier für die circa 100 Gebäude, die entlang dieser Strecke legen, einen immensen Aufwand. Das ist nur dank der Fördergelder zu bezahlen“, sagt Pilenza. Die Stadt hoffe darauf, dass dieser Aufwand am Ende auch von den Hausbesitzern goutiert wird und sich möglichst viele für einen Anschluss ans schnelle Netz entscheiden. Die Kosten für einen Hausanschluss würden sich laut Pilenza zwischen 2500 bis 3100 Euro bewegen, je nachdem wie viele Vorarbeiten von den jeweiligen Hausbesitzern in Eigenregie erledigt werden. So könne man sich zum Beispiel bei den Erdarbeiten zwischen 250 bis 1350 Euro sparen, wenn man den Graben für die Kabelrohre selber aushebt. „Das sind gerade die aktuellen Richtpreise“, so Pilenza.
Im laufenden Jahr werde die Stadt Ellwangen im zweiten Bauabschnitt in den Ortsteilen Kalkhöfe, Schönau, Stocken, Holbach, Schönenberg, Schloss ob Ellwangen und Neunstadt die Breitbandversorgung realisieren. Altmannsrot, Sonnenhof und Beersbach sollen in den aktuellsten Planungen zwischen 2019 bis 2021 ebenfalls mit gebaut werden.
Eigenzell gilt nicht als weißer Fleck
Einzig die Ortschaft Eigenzell zählt nicht zu den sogenannten weißen Flecken und kommt somit auch nicht in den Genuss von Fördergeldern. Ein weiterer Breitbandausbau sei hier nicht vorgesehen, außer es werden Tiefbaumaßnahmen wie Kanalrohrsanierungen durchgeführt, wie eben aktuell in der Feldbergstraße und Braunenbergstraße in Eigenzell., informierten die Verantwortlichen am Mittwoch. Allerdings müssten hier die Hauseigentümer dann die „nicht unerheblichen Kosten“für die Verlegung der Glasfaserkabeln in voller Höhe selber zahlen.
Der künftige Betreiber des Breitbandnetzes ist übrigens die NetCom BW GmbH aus Ellwangen. Die Stadt Ellwangen bleibt Eigentümer der Leitungen und ist somit auch für die Instandhaltung zuständig.
Bei der anschließenden Bürgerfragerunde zeigte sich das große Interesse an einem schnellen Glasfaseranschluss vonseiten der Hauseigentümer. Überwiegend ging es in den Fragen um die Kosten und die technischen Voraussetzungen.