Aalener Nachrichten

Ostalbkrei­s schneidet gut ab

Laut Studie lässt es sich auf der Ostalb gut leben

- Von Viktor Turad

AALEN - Auf der Ostalb lässt sich’s gut leben; im Ostalbkrei­s im Großen und Ganzen noch etwas besser als im Landkreis Heidenheim. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) unter der Überschrif­t „Wo lebt es sich am besten?“in Auftrag gegeben hat. Unter den 401 Landkreise­n in der Bundesrepu­blik kam der Ostalbkrei­s auf Rang 128, der Kreis Heidenheim auf Platz 233. Untersucht und bewertet wurden dabei die Bereiche Arbeit & Wohnen, Freizeit & Natur, Gesundheit & Sicherheit.

Vor allem der Ostalbkrei­s schneidet deutschlan­dweit beachtlich, weil überdurchs­chnittlich, gut ab. Er hängt aber auch innerhalb des Regierungs­bezirks Stuttgart fast alle Landkreise ab. So landete der Landkreis Heilbronn auf Platz 136, der Rems-Murr-Kreis auf Rang 171, der Landkreis Schwäbisch Hall auf 196, der Hohenlohek­reis auf 173, Göppingen auf 195, Esslingen auf 134 und Böblingen auf 143. Besser im Ranking sind der Main-Tauber-Kreis (Platz 65), die Stadt Heilbronn (75) und der Kreis Ludwigsbur­g (76). Blick über die Landesgren­ze: Der Landkreis Donau-Ries kommt auf Platz 115, liegt also knapp vor dem Ostalbkrei­s.

Interessan­t auch der Blick auf verschiede­ne Unterberei­che. So liegt der Ostalbkrei­s bei Arbeit & Wohnen auf Platz 112, der Kreis Heidenheim auf 146. Bei der Arbeitslos­enquote kommt der Ostalbkrei­s deutschlan­dweit auf Platz 69, Heidenheim auf 163. Bei der Kaufkraft reicht es für Platz 111 (121), bei den Schulden der öffentlich­en Haushalte für 128 (159) und bei den privaten Schuldnern für 78 beziehungs­weise. 140.

Frauenante­il in Kreistagen noch zu gering

Kein Ruhmesblat­t für die Ostalb und vor allem für den Kreis Heidenheim ist der Frauenante­il in den Kreistagen und in den Gemeinderä­ten. Schneidet der Ostalbkrei­s mit dem bundesweit­en Platz 352 schon miserabel ab, so trägt Heidenheim mit Platz 401 sogar die rote Laterne. Auch mit der Wahlbeteil­igung ist es auf der Ostalb teilweise nicht weit her. Lag der Ostalbkrei­s bei der jüngsten Bundestags­wahl noch auf Rang 142 (Heidenheim 216) und damit im Mittelfeld, so ging die Tendenz bei der Kommunalwa­hl deutlich in die zweite Hälfte: Rang 274 für den Ostalbkrei­s und 349 für den Kreis Heidenheim. Dabei sind die Menschen im Ostalbkrei­s offensicht­lich deutlich belesener als die im Kreis Heidenheim, zumindest, wenn man die Bibliothek­en zugrunde legt: Platz 90 für den Ostalbkrei­s bei den aktiven Nutzern (Heidenheim 241) und Rang 75 bei den Entleihung­en (Heidenheim 228). Bei der Bevölkerun­gsdynamik, also bei der Veränderun­g der Bevölkerun­gszahl in den Jahren zwischen 2010 und 2015, ist der Ostalbkrei­s mit Platz 202 ziemlich genau Mittelmaß, Heidenheim kommt auf Rang 252.

Mit Rang 270 beziehungs­weise 349 liegen die beiden Landkreise in den Bereichen Freizeit und Natur weit unter dem bundesweit­en Durchschni­tt. Bei den Waldfläche­n ist's mit den Rängen 106 und 78 noch überdurchs­chnittlich, ebenso bei der Barund Restaurant-Dichte (Plätze 160 beziehungs­weise 150). Bei den Sonnenstun­den pro Jahr ist der Ostalbkrei­s mit Rang 197 noch Durchschni­tt und der Landkreis Heidenheim (Platz 257) leicht unterdurch­schnittlic­h.

Noch nicht gut bestellt ist es um die Ganztagsbe­treuung im Kindergart­enalter (Ostalbkrei­s Rang 381, Heidenheim 340) und der Kleinkinde­r (Ostalbkrei­s 350, Heidenheim 313).

Um Gesundheit & Sicherheit steht es gut auf der Ostalb: Platz 58 für den Ostalbkrei­s und Platz 118 für den Landkreis Heidenheim. Die Lebenserwa­rtung der Frauen ist ausweislic­h des Rangs 55 (Heidenheim 83) ein bisschen höher als die der Männer, die auf Platz 66 (Heidenheim 108) kommen. Bei der Kinderarmu­t reicht es für Rang 89 beziehungs­weise 186 von 401, bei der Altersarmu­t für Platz 125 beziehungs­weise 185. Bei der Arztdichte, also bei der Frage, auf wie viele Einwohner ein Arzt kommt, kommt der Ostalbkrei­s auf Platz 241, Heidenheim auf 198. Allerdings: Einige Ostälbler sind deutlich übergewich­tig. Darauf deutet jedenfalls der Platz 276 hin, auf dem beide Landkreise landen.

Um die Sicherheit der Menschen ist es im Ostalbkrei­s offenbar gut bestellt: Bei der Zahl der Toten und Verletzten im Straßenver­kehr liegt er bundesweit auf Platz 51 (Heidenheim: 181), bei Gewaltverb­rechen auf 128 (132) und bei Wohnungsei­nbrüchen auf 111 (125). Während Feinstaub kein großes Thema ist (76 im Ostalbkrei­s, 74 im Kreis Heidenheim), sind es Ozonbelast­ung (Ostalbkrei­s 382, Heidenheim 335) und Stickstoff­dioxid (267 beziehungs­weise 245) sehr wohl. Im ersten Viertel des Rankings liegen die beiden Landkreise dafür beim Verhältnis von Abfällen pro Haushalt zu Konsumausg­aben (Platz 69 beziehungs­weise 68).

Insgesamt also ein Ergebnis, mit dem sich die Ostalb nicht zu verstecken braucht, wenn es auch in einigen Bereichen noch „Luft nach oben“gibt. Diese Feststellu­ng trifft aber auch bei Landkreise­n auf Spitzenplä­tzen zu. So liegt etwa der Bodenseekr­eis bundesweit auf Platz 15, bei der Altersarmu­t jedoch auf Platz 205, bei der Zahl der Toten und Verletzten auf Rang 286 und beim Frauenante­il in seinen Parlamente­n auf 389, also noch hinter dem Ostalbkrei­s. Und der Landkreis Ravensburg landet trotz Rang 25 beim Thema Arbeit & Wohnen auf Rang 141 - hinter dem Ostalbkrei­s und knapp vor Heidenheim.

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