Röttinger Höhe: Mit Plan nicht glücklich
Pavel und Kreistagsausschuss sehen Probleme mit verampelter Kreuzung
AALEN/LAUCHHEIM (an) - Ein gewaltiges, verampeltes Kreuzungsbauwerk oben auf der Röttinger Höhe, dazu ein Radweg, der zweimal die Bundesstraße kreuzt – so richtig glücklich ist bislang niemand mit den Plänen, zum Ausbau der B29 zwischen Lauchheim und Aufhausen.
AALEN/LAUCHHEIM - Ein gewaltiges, verampeltes Kreuzungsbauwerk oben auf der Röttinger Höhe, dazu eine Radwegeführung, die zweimal die Bundesstraße kreuzt – so richtig glücklich ist bislang wohl niemand mit den Plänen, die bis jetzt für einen Ausbau der B29 zwischen Lauchheim und Aufhausen auf dem Tisch liegen. Weshalb der Ausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung des Kreistags Landrat Klaus Pavel einmütig den Rücken dafür gestärkt hat, mit den Planern des Landes noch einmal beziehungsweise weiter zu verhandeln.
Die aktuellen Pläne im Zuge des Planfeststellungsverfahrens für den B29-Ausbau zwischen Lauchheim und Aufhausen sehen vor, dass die künftige Radwegeführung vom Knoten Lauchheim-Ost ein Stück weit parallel zur B29 auf vorhandenen Wirtschaftswegen verläuft, wobei ein Abschnitt noch befestigt werden muss.
Im weiteren Verlauf soll der Radweg an den nördlichen Fahrbahnrand der B29 herangeführt werden, um diese dann bis zur Röttinger Höhe zu begleiten, getrennt durch einen Hochbord und einen Trennstreifen. Der nördliche Rand des Radwegs soll zum Landschafts- und FFHSchutz durch ein Stützbauwerk begrenzt werden. An zwei Stellen, nämlich auf Höhe von Gromberg und im Bereich des Kreuzungs- punkts Röttinger Höhe, soll der Radweg die Bundesstraße queren.
„Warum kann man es nicht so richten, dass es einfach funktioniert?“, sah Landrat Pavel im Ausschuss vor allem in diesen Querungen ein Problem. „Ich kann nicht jeden Schritt dieser Planung nachvollziehen.“Was er auch auf das vorgesehene Kreuzungsbauwerk bezieht. Pavel verwies auf Aussagen von Bürgern, die dort lieber „gar nichts“haben wollten, wenn an dieser Stelle keine Überführungslösung möglich sei. Am 25. Juni gibt es laut Pavel ein Gespräch mit dem Amts- chef des baden-württembergischen Verkehrsministeriums, Uwe Lahl. Zwei Dinge, so der Landrat, wolle er dabei noch einmal kritisch diskutieren: eben jene beiden Radweg-Querungen und die „Problematik auf der Höhe“, den Wunsch aus der Bürgerschaft nach einer Überführung. „Glücklich ist der Ostalbkreis mit dieser jetzigen Planung jedenfalls nicht“, unterstrich Pavel.
Ebert: Radweg-Querungen sind „hoch kritisch“
Aus den Reihen des Ausschusses erhielt er dafür Zustimmung. „Hoch kritisch“seien die beiden RadwegQuerungen, sagte Nikolaus Ebert (CDU). Und angesichts der Straßenverhältnisse im Winter droben auf der Röttinger Höhe müsse man reiflich überlegen, „ob wir das am Ende wirklich so bauen wollen“. Diese Verhältnisse, griff Pavel den Ball auf, seien schließlich anders als etwa am Kellerhaus bei Oberalfingen. Weshalb eine große Sorge der Bürger sei, ob bei einer verampelten Kreuzung auf der Röttinger Höhe das Anfahren am Berg bei Eis und Schnee funktionieren könne.
„Ampelfrei und trotzdem ohne größeren Flächenverbrauch“hieß die Devise von Walter Haveman (Grüne), wobei er seinerseits offen ließ, wie denn nun dies funktionieren solle. Insgesamt dürfe der ganze Ausbau, so Haveman, nicht in „Gigantismus“ausarten. Wobei der Radweg am Ende auch für Elektroräder attraktiv sein müsse.
Für die Röttinger Höhe brachte Mario Capezzuto (SPD) das Thema Kreisverkehr ins Spiel. Was in früheren Planungsphasen, wie Pavel anmerkte, auch schon diskutiert worden sei. Ganz von der Hand weisen wollte der Landrat den Vorschlag aber doch nicht. Vielleicht gebe es für die Röttinger Höhe ja eine vernünftige Lösung zwischen einer Überführung, die mit Sicherheit einen großen Flächenverbrauch haben werde, und einer verampelten Kreuzung. Auch das wolle er am 25. Juni in Stuttgart ins Gespräch einbringen.