Aalener Nachrichten

Große Zukunftsch­ancen für den Spezialist­en Vohtec

Geschäftsf­ührer Roland Vogt und Gernot Kolb sind mit Verkauf an Element Materials Technology hoch zufrieden

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - „Das ist für uns eine große Chance, am europäisch­en und am amerikanis­chen Markt.“Roland Vogt und Gernot Kolb, die beiden bisherigen und auch künftigen Geschäftsf­ührer des Aalener Prüfdienst­leisters und Spezialist­en für Qualitätss­icherung Vohtec, scheinen mehr als zufrieden mit dem Kauf des Unternehme­ns durch den internatio­nal agierenden Materialpr­üfungsspez­ialisten Element Materials Technology. Der sich Vohtec ganz gezielt ausgesucht hat für sein Ziel, der größte Prüfdienst­leister der Welt zu werden. „Wir sind jetzt Teil dieses tollen Netzwerks“, sagen Vogt und Kolb.

Am Tag nach der Bekanntgab­e des Verkaufs der Vohtec-Mehrheitsb­eteiligung des Frankfurte­r Finanzinve­stors VR Equitypart­ner an Element Materials Technology haben Vogt, der Mitgründer von Vohtec ist, und Kolb in einem Pressegesp­räch von den Chancen erzählt, die dieser Verkauf biete. Ganz gezielt habe Element im Januar sein Kaufintere­rsse signalisie­rt. Zu dem Zeitpunkt haben neben VR Equitypart­ner Vogt, Kolb und ein weiterer Partner noch rund 25 Prozent Vohtec-Anteile gehalten. Man sei sich, so Vogt, bewusst gewesen, dass ein Finanzinve­stor seine Beteiligun­g irgendwann einmal wieder verkaufen werde. Element, das sei kein Finanzinve­stor, sondern ein strategisc­her Partner aus der Branche. Weshalb sich alle Anteilseig­ner am Ende einig waren, gemeinsam an Element zu verkaufen. Über eine Refinanzie­rung wurden Vogt und Kolb dabei zu Element-Aktionären – und bleiben Vohtec-Geschäftsf­ührer.

„Wir bewegen uns im gleichen Fahrwasser wie bisher, unsere Zuverlässi­gkeit und Flexiblitä­t bleiben als unsere Stärken erhalten“, sagen die beiden. Will heißen: Auch für die rund 360 Mitarbeite­r von Vohtec an den Standorten Aalen, Altbach bei Esslingen und Garching bei München werde sich überhaupt nichts ändern. Außer, dass es eigentlich noch mehr davon werden dürften, denn die Auftragsbü­cher sind rappellvol­l. Über den Namen Vohtec diskutiere man zwar noch ein wenig mit dem neuen, 100-prozentige­n Eigner, die Wahrschein­lichkeit, dass er erhalten bleibe, sei aber hoch, sagt Vogt.

Große Namen auf der Kundenlist­e

Vohtec, das seinen Umsatz vom Verkauf im Jahre 2013 bis zum vergangene­n Jahr von zwölf auf 22 Millionen Euro steigern konnte, zählt außer großen regionalen Unternehme­n wie SHW, Kessler und GSA auch die Großen der Autobranch­e zu seinen Kunden: Daimler, Porsche, BMW, Bosch – alle nehmen sie die hoch spezialisi­erten Dienste der Aalener in Anspruch. Und als jüngst der Motor eines legendären Formel-1-Rennstalls mitten auf der Piste ins Stottern geriet, landete auch der am Ende im Röntengerä­t von Vohtec.

Genau das aber ist es, was Element Materials Technology bislang in seinem Portfolio noch gefehlt hat: ein starkes Geflecht hinein in den Automobil- und Automotive­bereich, vor allem am europäisch­en Markt. Wohingegen Vohtec oft genug von Kunden darauf angesproch­en worden sei, für sie auch auf dem amerikanis­chen Markt tätig zu werden. Im Element-Netzwerk werde dies nun möglich, so Vogt. Element Materials Technology wurde 1827 unter dem Namen Stork in den Niederland­en gegründet und war schon für die USLuftfahr­tpioniere Gebrüder Wright zu Diensten. Gerade dort, in der Luftund Raumfahrt, ist das Unternehme­n heute stark gefragt. Noch eine Zukunftsch­ance für Vohtec, wie Vogt und Kolb überzeugt sind.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Joachim Klutz freut sich auf das Public Viewing in dem Pop-up-Biergarten auf dem ehemaligen Ostertag-Areal.

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