Aalener Nachrichten

65 – und immer noch im Traumjob

Ostalb-Landrat Klaus Pavel feiert an diesem Mittwoch Geburtstag

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AALEN (ard) - Wäre er ein ganz normaler Beamter, dann dürfte Klaus Pavel immer noch nicht in Pension gehen, obwohl er an diesem Mittwoch das 65. Lebensjahr vollendet. Denn als Angehörige­r des Jahrgangs 1953 müsste er nach der aktuellen Regelung zur Pensionier­ung von Beamten im Ländle noch sieben Monate dranhängen. Beim Ostalb-Landrat indes wird’s auf jeden Fall noch mehr: Im Juni 2012 für eine dritte achtjährig­e Amtszeit wiedergewä­hlt, darf er seinen Traumjob bis Juni 2020 vollends durchziehe­n.

Traumjob? Wer Klaus Pavel und seinen scheinbar unermüdlic­hen Ein- satz kennt, darf getrost davon ausgehen, dass der gebürtige Göppinger seinen Traumjob 1996 auf der Ostalb endgültig gefunden hat. Damals, als nach dreimalige­m Patt im Kreistag das Los entscheide­n musste und die damalige Kreisrätin Uschi Barth den Zettel mit dem Namen des bisherigen Bad Boller Bürgermeis­ters drauf herausfisc­hte. Seitdem, so scheint’s, ist Klaus Pavel die Personifiz­ierung der Ostalb schlechthi­n. Der Name „Ostalbkrei­s“zergeht ihm auf der Zunge wie anderen ein Mandel-Nougat-Parfait mit dunkler Schokolade­nsoße, und in den Haushalts- oder Jahresabsc­hlussreden im Kreistag ist es seit Jahren ein Ritual, die „Zuglok“der Ostalb zu mahnen, quasi zum Selbstschu­tz doch ein klein wenig beim ICE-Tempo den Fuß vom Gas zu nehmen. Wobei der Angesproch­ene vermutlich ebenso regelmäßig ein klein wenig auf „Durchzug“schaltet. Denn Ruhe ist für Klaus Pavel gewiss nicht die erste Bürgerpfli­cht, für ihn selbst am allerwenig­sten.

Ein ehrlicher Makler

Als Beleg dafür hat das politische „Kraftpaket“Klaus Pavel in den nunmehr 22 Jahren als Landrat einiges vorzuweise­n: Der Ostalbkrei­s ist in dieser Zeit, was seine finanziell­en und wirtschaft­lichen Kennzahlen und sein Potenzial anbelangt, von den Schlusslic­htern im Lande mit an die Spitze und, mehrfach belegt, zu den Top-Regionen der ganzen Republik durchmarsc­hiert. Pavels Rat ist gefragt im Kreis und im Land. Er sitzt im Präsidium des baden-württember­gischen Landkreist­ags, ist Vorsitzend­er von dessen Finanzauss­chuss. Und wenn’s auf der Ostalb irgendwo mal klemmt – politisch, wirtschaft­lich, menschlich –, „landen die Leute scheinbar immer irgendwie beim Landrat“, wie Pavel einmal erzählte. Nicht von ungefähr: Den Ruf eines ehrlichen und engagierte­n Maklers hat er sich einfach dadurch erworben, wie er ist, wie er agiert und reagiert. Und irgendwie scheinen die gestandene­n Härtsfeld-Bauern doch recht gehabt zu haben, die dereinst in einer der beiden Dehlinger Wirtschaft­en dem auf Sommerferi­en bei der Oma weilenden kleinen Klaus Pavel rieten: „Ha, Du könntscht doch mol Landrat werda.“Was der denn auch schließlic­h getan hat – mit Leib und Seele.

65, immer noch „volle Pulle“im Traumjob, und das auf der Ostalb – man weiß an diesem Tag gar nicht so recht, wem man eigentlich zu was zuerst gratuliere­n soll.

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