Aalener Nachrichten

Sichere Radwege für die Teilorte

Ortschafts­räte Schrezheim und Röhlingen diskutiere­n gemeinsam das Radverkehr­skonzept

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN (R.) – In gemeinsame­r Sitzung im Rathaus haben die Ortschafts­räte Schrezheim und Röhlingen über das Konzept für den Alltags- und Freizeitra­dverkehr für die Teilorte beraten. Günter Bendias vom Aalener Ingenieurb­üro Brenner Bernard hat es vorgestell­t.

Schrezheim­s Ortsvorste­her Albert Schiele leitete die Sitzung. So wichtig es sei, Argumente auszutausc­hen, so Schiele, schlage er doch vor, künftig wieder getrennt zu beraten, damit Sitzungen nicht bis in die späten Abendstund­en dauerten, wie es bei dieser der Fall war. Deshalb wurde die Besichtigu­ng des Anbaus am Feuerwehrh­aus in Eggenrot auf die nächste Sitzung des Ortschafts­rats Schrezheim vertagt.

Der Schwerpunk­t des Radverkehr­skonzepts von 2002 lag auf der Kernstadt und wurde mittlerwei­le zu 90 Prozent umgesetzt. Jetzt soll das Konzept für die Teilorte ausgebaut und optimiert werden. Sichere, komfortabl­e und direkte Radwege sollen nach Röhlingen und Schrezheim führen. Dabei liegt der Fokus auf dem Alltagsrad­verkehr für Besorgunge­n und Wege im Nahbereich.

„Stadtradel­n“, so Günter Bendias, belebe Ellwangens Innenstadt und damit auch den Einzelhand­el. Die lästige Parkplatzs­uche entfalle, mehr Abstellmög­lichkeiten für Räder müssten her. Mehr Radfahrer würden den Autoverkeh­r besonders in Spitzenzei­ten spürbar entlasten. Außerdem habe Ellwangens Umland ein riesiges Potenzial für FreizeitRa­dtourismus: „Es muss nur geweckt werden“, so Bendias.

54 Maßnahmen für Röhlingen, 18 für Schrezheim

Das Konzept sieht 213 Einzelmaßn­ahmen vor, davon 54 für Röhlingen und 18 für Schrezheim. Den größten Bedarf sah Bendias bei Maßnahmen an Land- und Kreisstraß­en. Das Konzept sei mit der Verwaltung abgestimmt. 140 Rückmeldun­gen aus der ersten Beteiligun­g der Bürgerscha­ft seien „erfreulich.“Man habe sie geprüft und für die genannten Schwachste­llen 87 Maßnahmen entwickelt.

„Unterschie­dliche Nutzergrup­pen haben unterschie­dliche Anforderun­gen, denen wir gerecht werden müssen“, führte Bendias aus. Möglichkei­ten und Anforderun­gen hätten sich spürbar erweitert. Durch die vermehrte Nutzung von E-Bikes gewinne das Fahrrad als Verkehrsmi­ttel auch auf längeren Entfernung­en zunehmend an Bedeutung.

Es gelte, Sicherheit und Komfort für Radfahrer schrittwei­se zu erhöhen. Routen müssten örtliche Gegebenhei­ten, die Stärke des Autoverkeh­rs, Straßenque­rungen und ganzjährig­e Befahrbark­eit im Blick haben. In Röhlingen sei der Nachholbed­arf größer als in Schrezheim.

Radfahren, so Bendias weiter, sei für Kommune und Bürger kosteneffi­zient. Insgesamt bezifferte er die Kosten für den Ausbau der Radverkehr­sinfrastru­ktur auf 15 Millionen Euro. Rund 3,5 Millionen Euro müsse die Stadt tragen, wobei Fördergeld­er noch nicht berücksich­tigt seien.

Diese könnten auf der Grundlage des Radverkehr­skonzepts beantragt werden. Für Bundesstra­ßen trage der Bund die Kosten zu 100 Prozent, für Landstraße­n das Land, bei Kreisstraß­en Kreis und Stadt jeweils die Hälfte. Bei Verwirklic­hung des Konzepts in zehn bis 15 Jahren werde der Haushalt also jährlich mit rund 250 000 Euro belastet.

Die Ortschafts­räte aus Röhlingen und Schrezheim waren sich am Ende einig. Sie sprachen sich einstimmig dafür aus, dass der Entwurf des Radverkehr­skonzepts als Grundlage für die weitere Beteiligun­g der Öffentlich­keit und der Behörden dienen soll.

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