Aalener Nachrichten

Städtische­s Konzept für Spielplätz­e ist umstritten

Teilorte und Weiler wollen nicht wegen der Landesgart­enschau verzichten

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ELLWANGEN (R.) – Das Spiel- und Bewegungsf­lächenkonz­ept für Kinder bis zu zwölf Jahren ist Thema der gemeinsame­n Sitzung der Röhlinger und Schrezheim­er Ortschafts­räte gewesen. Klaus Ehrmann, Leiter der Stadtentwi­cklung, hat es im Rathaus vorgestell­t.

Dem Konzept liegt die Analyse von 35 öffentlich­en Spielplätz­en zugrunde. Drei erfüllten die Anforderun­gen überwiegen­d, sieben zum Teil, acht nur unzureiche­nd, 17 gar nicht. Es gibt also Handlungsb­edarf hinsichtli­ch Optimierun­g, Sanierung oder Neuanlage.

Das Spiel- und Bewegungsf­lächenkonz­ept soll eine bedarfsger­echte Versorgung mit wohnungsna­hen Spielfläch­en im Stadtgebie­t sicherstel­len. Das gilt für Erreichbar­keit, Größe und Qualität der Anlagen. Kinder sollen sie auch ohne Erwachsene erreichen können. Nicht alle Spielplätz­e sollen gleich ausgestatt­et sein, damit Kinder auch mal wechseln. „Bewegung, Sinne, Sozialverh­alten, Kommunikat­ion und Selbsteins­chätzung – was traue ich mir zu, was nicht – sollen gefördert werden“, sagte Ehrmann. Auch Na- turerfahru­ng und Wasserspie­le seien wichtig. In der Innenstadt – Marienstra­ße, Fuchseckbr­unnen, Marktplatz, Karl-Wöhr-Platz – werde diesbezügl­ich einiges geboten. Am Schönen Graben sei ein großer Sport- und Spielberei­ch vorhanden.

Im Zuge der Landesgart­enschau könne ein Bürgerpark für alle entstehen, so Ehrmann. Auch könnten Spielplätz­e an Sportverei­ne oder Dorfgemein­schaften verpachtet und als Treffpunkt, Grillplatz und mehr genutzt werden: Das Konzept sieht zahlenmäßi­g weniger, dafür qualitativ ansprechen­dere Spielplätz­e vor, von denen drei als Mehrgenera­tionenanla­ge gestaltet werden könnten.

Dass planerisch­e Ansätze für die Landesgart­enschau (LGS) ins Kon- zept eingearbei­tet wurden, stieß auf wenig Zustimmung. Teilorte und Weiler wollen nicht auf Spielplätz­e verzichten, „nur weil Ellwangen die Landesgart­enschau will.“Er könne, so Ehrmann, die LGS-Bewerbung aber nicht außer Acht lassen. Dass Spielplätz­e wie der am Juraweg in Rotenbach wegfallen sollen, sorgte für Empörung, nicht nur bei Cornelia Dunkel (Grüne), Bernd Uiffinger (Freie Wähler) und Walter Schlotter (Bürgerlist­e Röhlingen). Sie seien in gutem Zustand und mit viel Eigenleist­ung der Eltern realisiert worden. Gerhard Rettenmaie­r (CDU) fasste das Dilemma zusammen: Wenn Bürger, Sportverei­ne oder Privatinit­iativen Spielplätz­e weiter betreiben wollen, müsse das möglich sein: „Sonst funktionie­rt es nicht.“Dieser Gedanke fehle im Konzept. Ehrmann nahm es als Anregung mit. Man könne, so Michael Bader, Leiter des Sachgebiet­s Stadtplanu­ng, trotz sorgfältig­er Planung nachbesser­n.

Bei fünf Enthaltung­en und einer Gegenstimm­e stimmten zwölf Räte für das Konzept als Basis für die Beteiligun­g der Öffentlich­keit. Manche heiße Diskussion ist zu erwarten.

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FOTO: BEATE GRALLA Nicht alle Spielplätz­e in der Stadt bieten den Kindern soviel wie der am Schönen Graben.

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