Große Versprechen treffen auf Socceroo-Routinier
Die „Schwäbische Zeitung“stellt die Vorrundengruppen der Fußball-WM vor – Heute: Gruppe C
RAVENSBURG - Die „Schwäbische Zeitung“stellt in dieser Serie die Gruppen der Weltmeisterschaft in Russland (14. Juni bis 15. Juli) vor. Heute: Gruppe C:
Die Mannschaften:
Die favorisierten Franzosen (mit den Superstürmern Antoine Griezmann, Olivier Giroud und Kylian Mbappé) mit dem pragmatischen Nationaltrainer Didier Deschamps, der zum Unwillen vieler Fans keinen ChampagnerFußball mehr spielen lässt, sondern auf eine recht nüchterne 4-2-3-1Grundordnung setzt. Die nach 36 Jahren zum ersten Mal wieder auf der großen Fußballbühne auftauchenden Peruaner, die sich als Letzte qualifizierten und lange und am Ende auch erfolgreich für ihren eigentlich dopinggesperrten Kapitän Paolo Guerrero kämpften. Außerdem Australien mit dem in Deutschland bestens bekannten Trainer Bert van Marwijk (Borussia Dortmund, Hamburger SV), der eigentlich mit Saudi Arabien zur WM wollte, sich nach der erfolgreichen Qualifikation aber mit dem Verband überwarf und anschließend in Australien anheuerte. Zudem der Europameister von 1992 aus Dänemark, der nach 14 mageren Jahren bei Fußball-Großereignissen wieder positiv überraschen will.
16.6.: Frankreich – Australien (12 Uhr), Peru - Dänemark (18 Uhr), 21. 6. Dänemark – Australien (14 Uhr), Frankreich – Peru (17 Uhr), 26.6.: Dänemark – Frankreich (16 Uhr), Australien – Peru (16 Uhr).
Die Gruppenspiele: Dieses Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen:
Australien gegen Frankreich ist auch das Duell der Mannschaften der tierischen Synonyme – der gallische Hahn trifft auf Kängurus. Auch auf dem Platz könnte es bei der Partie wild zugehen.
Frankreichs derzeit erfolgreichster Stürmer, Antoine Griezmann, wechselte bereits mit 14 Jahren nach Spanien zu Real Sociedad, da er für zu schmächtig gehalten wurde und auch die Talentspäher des französischen Verbandes ihm nicht viel zutrauten. Jetzt ist er unumstrittener Stürmerstar, feiert derzeit mit Atlético Madrid Erfolge
Die größten Stars:
und wurde 2016 mit sechs Treffern Torschützenkönig bei der Heim-EM.
Die Dänen setzen ihre Hoffnungen auf Spielgestalter Christian Eriksen von Tottenham Hotspur. „Christian gehört zu den zehn besten Spielern der Welt. Und genau das wird er bei der WM auch zeigen“, sagt Nationaltrainer Age Hareide über den Mittelfeldspieler.
Auch einen Blick wert:
Es ist der Traum von der vierten WM-Teilnahme, der Australiens Tim Cahill antreibt. Dafür wechselte der 38-Jährige, der 2006 das erste WM-Tor für Australien überhaupt erzielte, wenige Monate vor der Endrunde von Melbourne City zurück zu seinem Ex-Club FC Millwall in die zweite englische Liga, um sich zu empfehlen. Seine fünf WM-Treffer sind natürlich Rekord der Socceroos und der offensive Mittelfeldspieler hofft auf mehr.
Im Abseits:
Als Perus Teilnahme feststand, twitterte im fernen Köln Claudio Pizarro: „Endlich haben wir das Ziel erreicht, auf das wir so lange hingearbeitet haben.“Nicht ganz so lange, aber letztlich vergebens hatte der beste ausländische BundesligaTorjäger auf eine Rückkehr in die Nationalmannschaft gehofft, wollte sogar als Nachrücker einspringen. Knapper war es bei Dänemarks Stürmerstar Nicklas Bendtner. eigentlich hatte der Ex-Wolfsburger in den Plänen eine wichtige Rolle gespielt, doch eine Muskelverletzung verhinderte die Teilnahme des Lords.
Überraschend das Achtelfinale erreicht:
Dänemark – da die Elf als beste seit 1998 gilt. Damals scheiterte die Mannschaft um die LaudrupBrüder erst im Viertelfinale an Brasilien. Zudem schlug Dänemark Frankreich vor exakt 100 Jahren mit 17:1. Das ist bis heute der höchste Sieg einer europäischen Nationalmannschaft – wenn das kein Zeichen ist.
Angeberwissen für die Grillparty:
Insgesamt 250 000 Kilometer reisten die Australier, um sich über den Irak, Malaysia und Honduras für Russland zu qualifizieren. Weiterer Fußball-Nerd-Fakt: Formschöne 44,44 Millionen Euro beträgt laut transfermarkt.de der durchschnittliche Marktwert eines französischen WM-Spielers. Kaminski vielleicht doch zur WM: Abwehrspieler Marcin Kaminski vom VfB Stuttgart könnte nachträglich doch noch zum finalen WM-Kader der polnischen Nationalmannschaft stoßen. Der am Vortag aussortierte Verteidiger wird möglicherweise nachnominiert, weil sich Polens Abwehrchef Kamil Glik im Training an der Schulter verletzt hat. Der 26-jährige Kaminski war wegen Gliks Verletzung im Trainingslager geblieben. SCF bindet Lienhart: Der SC Freiburg hat den bisher von Real Madrid ausgeliehenen Innenverteidiger Philipp Lienhart fest verpflichtet. „Philipp hat sich bei uns gut entwickelt und sich schnell in die Mannschaft integriert“, sagte SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach. Der 21 Jahre alte Österreicher war im Sommer von der zweiten Mannschaft der Spanier nach Freiburg gekommen. Soli für Absteiger: Die 18 Zweitligisten helfen mit einer Solidaritätsaktion den beiden Absteigern Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern. Beide Clubs erhalten jeweils 600 000 Euro, um laut DFL den „wirtschaftlich schwer verkraftbaren Gang“abzufedern. „Die wirtschaftliche Brutalität eines Abstiegs in die 3. Liga ist kaum zu beschreiben“, erklärte Helmut Hack, der von der 2. Bundesliga gewählte DFL-Vizepräsident. Angesichts der außergewöhnlichen Situation, dass zwei Drittel der Clubs bis zu den letzten Spieltagen um den Klassenerhalt bangen mussten und Planungen für den Abstieg kaum möglich waren, habe man sich im April zu dieser Initiative entschieden. Diese Solidaraktion sei einmalig. Der bestehende Schlüssel zur Verteilung der Medien-Einnahmen wird nicht verändert. Heidenheim ist Rasenmeister: Die besten Rasen in der vergangenen Saison haben Bundesligist Bayer 04 Leverkusen in der BayArena und Zweitligist 1. FC Heidenheim in der Voith-Arena geboten. Dafür haben die Vereine den Preis „Pitch of the Year“erhalten. Die Auszeichnung wurde zum fünften Mal von einer Fachjury vergeben. In der Bundesliga ging Platz zwei an Bayern München mit der Allianz Arena. Hinter Heidenheim kam Darmstadt 98 auf Rang zwei. United verpflichtet Fred: Manchester United verpflichtet den Brasilianer Fred vom ukrainischen Meister Schachtjor Donezk. Laut Medienberichten erhält er einen Vierjahresvertrag. Die Ablösesumme soll zwischen 60 und 70 Millionen Euro betragen. Der 25-Jährige, der dem brasilianischen WM-Kader angehört, erzielte für Donezk 15 Tore in 155 Spielen und bereitete 15 vor. Uerdingen spielt in Duisburg: Der KFC Uerdingen trägt seine Heimspiele in der kompletten Saison in Duisburg aus. „Sicher hätten wir die 3. Liga gerne in unserer Grotenburg gespielt“, so KFC-Sprecher Jan Filipzik. Doch müsse das Stadion erst saniert werden. Länderspiele: Russland – Türkei 1:1 (1:0), Rumänien – Finnland 2:0 (1:0).