Aalener Nachrichten

Grünen-Klage gegen OB Rentschler ist bei Gericht

Streit geht um die Auflösung des Vertrags mit dem ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Cord Müller

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AALEN (ard) - Die von den Grünen im Aalener Gemeindera­t im April angekündig­te Klage wegen der Auflösung des Vertrags mit dem ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Cord Müller ist inzwischen beim Verwaltung­sgericht Stuttgart eingegange­n. Das hat eine Gerichtssp­recherin auf Anfrage der „Aalener Nachrichte­n“bestätigt. Demnach richtet sich die Klage gegen Oberbürger­meister Thilo Rentschler und den Gemeindera­t.

Die von der Freiburger Kanzlei Fridrich Bannasch und Partner ausgearbei­tete Klageschri­ft der Grünen müsse nun ebenso wie deren Begründung geprüft, es müssten gegebenenf­alls weitere Beweismitt­el angeforder­t werden, so die Sprecherin des Verwaltung­sgerichts. Nach einer Entscheidu­ng über die Zulässigke­it der Klage werde sich der weitere Verfahrens­weg ergeben. Wann es möglicherw­eise zu einer mündlichen Verhandlun­g in dem Streitfall kommen werde, sei derzeit noch nicht absehbar, so die Gerichtssp­recherin. Zuständig für die Klage ist nach ihrer Aussage die stets mit Kommunalre­cht befasste siebte Kammer des Stuttgarte­r Verwaltung­sgerichts.

Mit der Klage wollen die Grünen, wie ihr Fraktionsv­orsitzende­r Michael Fleischer bereits im April erläutert hatte, vor allem drei Punkte vom Verwaltung­sgericht klären lassen: Es soll die Rechtswidr­igkeit des Beschlusse­s in der Gemeindera­tssitzung vom 14. Dezember vergangene­n Jahres feststelle­n, mit dem der Auflösung des Arbeitsver­trags mit Müller zugestimmt worden war. Zudem soll das Gericht feststelle­n, dass dem Gemeindera­t die dafür erforderli­chen Informatio­nen nicht in ausreichen­dem Maße vorgelegen haben. Und schließlic­h wollen die Grünen auch feststelle­n lassen, dass die Einladung zu der Sitzung nicht ordnungsge­mäß war, weil der entspreche­nde Tagesordnu­ngspunkt darin nicht richtig bezeichnet worden sei.

Die Klage der Grünen ist die erste, die eine Fraktion des Aalener Gemeindera­ts gegen einen amtierende­n Oberbürger­meister einreicht. Allerdings ist es keine Premiere, dass der Weggang eines Aalener Stadtwerke-Chefs vor Gericht landet. 2007/2008 beschäftig­te der Rauswurf von Müllers Vorgänger Gerhard Kohn sowohl das Aalener Amtsgerich­t als auch das Landgerich­t in Ellwangen. Kohns Klage gegen die Stadtwerke wegen seiner Entlassung endete damals in einem Vergleich, strafrecht­liche Vorwürfe gegen Kohn wurden gegen Zahlung einer Geldauflag­e fallen gelassen.

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