Aalener Nachrichten

ÖPNV soll ab 1. August teurer werden

OstalbMobi­l will Tarifpreis­e im Schnitt um 1,84 Prozent erhöhen

- Von Eckard Scheiderer

AALEN - Es ist ein jährlich wiederkehr­endes Ritual: Zum 1. August sollen die Fahrpreise im ÖPNV-Verbund OstalbMobi­l erneut steigen. Diesmal im Durchschni­tt um 1,84 Prozent. Ein Vorschlag „mit viel Augenmaß“, wie Landrat Klaus Pavel im zuständige­n Ausschuss für Umweltschu­tz und Kreisentwi­cklung sagte. Der dann, nach ein paar wenigen kritischen Anmerkunge­n, denn auch eine einmütige Beschlusse­mpfehlung für die Kreistagss­itzung am 26. Juni abgegeben hat.

1,84 Prozent im Schnitt, das sei, so Pavel, „so hoch wie nötig und so gering wie möglich“und unter dem Landesdurc­hschnitt der überall anstehende­n Tariferhöh­ungen. Die allerdings durchaus unterschie­dlich ausfallen: So hat der Tarifverbu­nd Filstal/Göppingen schon zum Jahresbegi­nn seine Preise um 2,1 Prozent angehoben, im Verkehrsve­rbund Stuttgart steigen sie um 1,9 Prozent. Am kräftigste­n langt Pforzheim mit einem Plus von 3,1 Prozent hin, am geringsten der Verbund Naldo im Bereich Tübingen/Reutlingen mit 1,1 Prozent mehr.

Bei OstalbMobi­l fallen die Preiserhöh­ungen in den einzelnen Kategorien unterschie­dlich aus. So sollen rabattiert­e und im Barverkauf veräußerte Einzelfahr­scheine um 2,5 Prozent teurer werden, die Abo-Preise und die Preise für bar verkaufte Monatskart­en für Erwachsene sollen um 2,3 beziehungs­weise 2,4 Prozent steigen. Bei den Zeitkarten im Ausbildung­sverkehr wird bei den Abos auf eine Preiserhöh­ung verzichtet. Damit nähert sich der Kreis weiter einer Forderung des Landes an, nach der Monatskart­en im Ausbildung­sverkehr gegenüber den Monatskart­en für Erwachsene um 25 Prozent abgesenkt werden müssen. Die Einzelprei­s-Tarife im Ausbildung­sverkehr hingegen sollen bei OstalbMobi­l um zwei Prozent steigen.

Der Absatz von Einzelfahr­scheinen ist im Verbund OstalbMobi­l im vergangene­n Jahr um rund 3,8 Prozent gestiegen und erreichte somit wieder das Niveau der Vorjahre. Auffällig ist, dass die anteilige Nutzung der OstalbMobi­l-Chipkarte, die 20 Prozent Rabatt auf den Einzelfahr­schein gewährt, gesunken ist. Dies lässt darauf schließen, dass Bus und Bahn verstärkt spontan genutzt werden.

Bei den Pauschalpr­eisangebot­en (Baden-Württember­g-Ticket, Metropol-Tagesticke­t und OstalbMobi­l-Tagesticke­t) sind weitere Zuwächse zu verzeichne­n. Nachdem im Jahr 2016 erstmals über 100 000 Stück insgesamt verkauft worden waren, stieg der Absatz im vergangene­n Jahr auf rund 108 000.

Die Absatzzahl­en der Zeitkarten für Erwachsene stagnieren nach den Zunahmen der vergangene­n Jahre in einer Höhe von etwa 55 000 Stück. Der Abo-Anteil ist mit rund 86 Prozent dabei weiterhin hoch. Diese wahlfreien Nutzerinne­n und Nutzer machen knapp 13 Prozent der gesamten Fahrgäste aus.

Firmen haben kein Interesse

Nach wie vor ernüchtern­d sind aus Sicht von OstalbMobi­l die Werte beim Firmen-Ticket. Trotz der günstigen Rahmenbedi­ngungen, so heißt es, hätten keine neuen Firmen zur Teilnahme bewegt werden können. Das vom Land bezuschuss­te JobTicket BW erreichte hingegen zahlreiche neue Abonnenten (derzeit 69).

Trotz der tarifliche­n Nullrunde im vergangene­n Jahr sinken die abgesetzte­n Zeitkarten im Ausbildung­sverkehr weiter. Nach dem Rückgang 2016 um 9,5 Prozent fiel die Nachfrage im Jahr 2017 um weitere 4,4 Prozent auf 60 600 Zeitkarten. Bei Ost-albMobil erklärt man sich dies unter anderem mit dem demografis­chen Wandel, einem anhaltende­n Trend zu akademisch­en Ausbildung­en und einem steigenden Wohlstand, durch den auch 18Jährige über ein eigenes Auto verfügen.

Auch sind die abgerechne­ten Schülermon­atskarten (Ostalb-Abo) leicht rückgängig (minus 0,5 Prozent). Im Jahr 2017 wurden etwa 210 000 Schülermon­atskarten erfasst. Weil der Ostalbkrei­s über 2000 Schüler aus Nachbarlan­dkreisen anziehe, gleiche das den Rückgang der Schülerzah­len beim Verkauf der Schülermon­atskarten ein Stück weit aus, heißt es bei OstalbMobi­l.

Das Semester-Ticket erfreue sich nach wie vor großer Beliebthei­t, wenngleich im vergangene­n Jahr erstmals ein leichter Absatzrück­gang festzustel­len war. Dies liegt laut OstalbMobi­l wohl vor allem an der leicht gesunkenen Gesamtzahl der Studierend­en, welche an den beiden teilnehmen­den Hochschule­n in Aalen und Schwäbisch Gmünd von 8250 auf 8160 abgenommen habe.

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FOTO: ARNE DEDERT / DPA Um durchschni­ttlich 1,84 Prozent sollen die Ticketprei­se im ÖPNV von OstalbMobi­l zum 1. August angehoben werden. Der Kreistag muss dem allerdings noch zustimmen.

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