Auf den Spuren eines fast vergessenen Komponisten
Die Musikfreundin Ingrid Berger hat seit zehn Jahren kein Konzert der Rosetti-Tage verpasst
BOPFINGEN/WALLERSTEIN (jubl) – Seit 19 Jahren wird an den Rosetti-Tagen des Schaffens von Antonio Rosetti (1750 - 1792) gedacht, der Hofkapellmeister des Fürsten Kraft Ernst zu Oettingen-Wallerstein (1748 bis 1802) gewesen war. Die internationale Rosetti-Gesellschaft (IRG) organisiert die Konzertreihe mit Unterstützung des Fürstenhauses OettingenWallerstein. Seit 2009 gehören die Konzerte für Ingrid Berger aus Langensteinbach zu den Pflichtterminen. Seit damals hat die Musikliebhaberin kein Konzert mehr verpasst.
Über den Festivalzeitraum macht Ingrid Berger Urlaub im Ries. Selbst bei den Proben ist die lebensfrohe Musikliebhaberin nicht mehr wegzudenken und aufgrund ihres Musikverstandes und Gehörs ein gern gesehener Gast. „Die Probe ist für mich immer die Einstimmung auf das kommende Konzert. Zudem sind die Musiker hier lockerer und kreativer. Dadurch bekomme ich neue Einblicke in die Musikstücke.“
Was sie an den Rosetti-Tagen begeistert, bringt sie schnell auf den Punkt. „Die Tage hier sind mit herrlicher Musik gefüllt. Dazu kommen die sehr schönen und atmosphärischen Konzertorte. Das macht die Tage zu einem einmaligen Erlebnis.“Als besondere Höhepunkte schätzt sie die Konzerte in Amerdingen, Harburg und das Abschlusskonzert in Baldern.
Jeder Konzertort hat eine besondere Atmosphäre
„Aufgrund des kleinen Rahmens hat Amerdingen einen sehr persönlichen und privaten Charakter, so auch dieses Jahr. In Harburg bin ich, vor allem seit der Sanierung, vom Fürstensaal fasziniert. Und zu Baldern mit dem beeindruckenden Ausblick muss ich nichts sagen. Aber auch die anderen Orte haben eine besondere Atmosphäre.“
Neben der Musik genießt Ingrid Berger bei ihrem Urlaub im Ries die Möglichkeit, sich mit den anderen Mitgliedern der Rosetti-Gesellschaft auszutauschen. „Es gab schon organisierte Wanderungen um Wemding oder einen Ausflug nach Neresheim. Aber ich habe mir auch alleine die Sehenswürdigkeiten der Umgebung angeschaut. Dieses Jahr möchte ich entweder ins Römermuseum nach Aalen oder nach Dinkelsbühl. Mal schauen, was sich ergibt.“
Ihre Leidenschaft für Rosetti weckte der Beirat der IRG, Dieter Steppuhn, bei einem Konzert in Karlsruhe. „Ich habe ein Gespräch verfolgt, in dessen Verlauf Herr Steppuhn von Rosetti schwärmte. Dadurch wurde meine Neugier geweckt. Die faszinierende Musik tat ihr Übriges. Kurze Zeit später war ich Mitglied der IRG“.
In ihrer Freizeit beschäftigt sich Ingrid Berger mit Musikgeschichte und ihrem Garten. Es sei denn, es findet sich ein Partner für ihre große Leidenschaft, den Tango. Leider hat Rosetti keinen Tango komponiert.