Feuer und Flamme für die Musik
Die Aalener Sängerin und Songwriterin Suna sorgt mit neuem Projekt für Furore.
AALEN - Auf dem Videoportal Youtube hat sie fast 18 000 Abonnenten und auf Instagram 13 500 Follower. Die Aalener Künstlerin Suna hat sich längst als Sängerin und Songwriterin einen Namen gemacht und bekommt regelmäßig Anfragen von Plattenlabels und Produzenten. Auch ihr neuestes Projekt, das sie erstmals mit ihrem Bruder Manetone verwirklichte, geht durch die Decke. Das Video zu dem Song „Amphetamin“drehten die beiden unter anderem auf dem ehemaligen Baustahlgelände in Aalen.
Die Liebe zur Musik ist der 24-Jährigen in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutter ist selbst Sängerin und ihr Vater Produzent. Bereits mit acht Jahren stand die türkisch-stämmige, in Aalen geborene Suna auf der Bühne. Unter anderem bei den Reichsstädter Tagen. Auch in zahlreichen Bands wirkte sie als Sängerin in vorderster Linie mit. Mit 14 Jahren begann sie, mit ihrem Vater unter dem Label 14ice eigene Projekte zu verwirklichen. An die 500 Lieder hat sie während dieser Zeit bereits geschrieben.
Seit zehn Jahren auch Frontsängerin bei Spektakulatius
Waren in der Anfangszeit Musikrichtungen wie Jazz, Soul und Retro das Steckenpferd von Suna, hat sie sich vor eineinhalb Jahren der deutschsprachigen Musik verschrieben. Mitte vergangenen Jahres wurde die 24Jährige, die seit zehn Jahren auch als Frontsängerin der Band Spektakulatius auftritt, auf Youtube aktiv. Anfangs stellte sie hier nur gesungene Coversongs unter anderem von Christina Aguilera ein, um dadurch Abonnenten für ihren Kanal zu gewinnen und auch Künstler und Produzenten auf sich aufmerksam zu machen. Mit Erfolg. Mittlerweile ist die Zahl auf fast 18 000 Abonnenten gestiegen.
„Im Oktober vergangenen Jahres begann ich schließlich, meine eigenen selbst geschriebenen und von meinem Vater produzierten Lieder auf dem Kanal zu publizieren“, sagt Suna. Aufgenommen werden diese im hauseigenen Tonstudio in Aalen und auf dem Videoportal Youtube dem Onlinemusikdienst Jamendo, dem Musik-, und Videostreaming-Dienst Spotify und anderen Plattformen vermarktet.
Der erste eigene Song, den die 24Jährige im Internet veröffentlicht hat, ist „Genug gesagt“. Gedreht wurde das Video dazu im Oktober vergangenen Jahres in Nürnberg. Mit dabei war auch der Rapper OZ441, mit dem die Aalenerin im April dieses Jahres ein weiteres Video in einer Villa in Kroatien gedreht hat. Auf „Genug gesagt“folgte schließlich der Song „Mi Vida“. Drehort für das dazugehörige Video war die Aalener Tonfabrik. Nach zwei erfolgreichen Projekten folgte jetzt ein weiteres, in das auch Sunas Bruder Manetone eingebunden ist. Der 21-Jährige lebt wie seine Schwester für die Musik. Michael Jackson ist das
„Wir möchten uns treu bleiben, unsere Musik machen und uns keine Richtung von einem Produzenten aufdrücken lassen“, sagt Suna.
ganz große Vorbild der beiden. Das Abmischen und das Produzieren von Beats hat sich Manetone bei seinem Vater abgeschaut. Auch eigene Texte schreibt er, seit er denken kann.
Das Lied „Amphetamin“hat er gemeinsam mit seiner Schwester geschrieben. Eine große Herausforderung sei es gewesen, die jeweiligen Parts aufeinander abzustimmen. „Bis mein Text, den ich singe, zu Manetones Text passte, war es ein gehöriges Stück Arbeit“, sagt Suna. Gut zu tun hatten die beiden und ihr Vater auch im Studio. Rund 250 Stunden hat es gedauert, bis die Beats produziert und die Gesangsaufnahmen im Kasten waren.
Das Video zu dem Song, das auch auf der Plattform „Du weißt, dass Du aus Aalen bist“für positive Reaktionen sorgt, wurde von der Firma Baylife aus Wasseralfingen an mehreren Orten aufgenommen. Diese sollten zu der Aussage passen, dass Liebe eine Droge sein kann, und die Aggressionen zum Ausdruck bringen, die in einem vorgehen, wenn man einen wichtigen Menschen an seiner Seite verloren hat, sagt Suna. Drehorte waren das Kickboxstudio des Hammers Team Aalen, das Lager von Clickconcepts in Ellwangen, der Schrottplatz der Heilig Autoverwertung in Neuler und das ehemalige Aalener Baustahlgelände, jetzt Stadtoval.
Künstler sind stolz auf ihre Stadt
„Vor allem letztere Location hatte für uns einen besonderen Reiz, da sie unsere Stadt widerspiegelt und wir damit zeigen wollten, woher wir kommen“, sagt Suna. Dankbar sei sie, dass die Stadt die Dreharbeiten auf dem Areal genehmigte, die dort innerhalb von einer halben Stunde über die Bühne gehen mussten, weil die Dämmerung dort noch eingefangen werden sollte. In hohem Maße unterstützt worden seien die Künstler aber auch von der Heilig Autoverwertung, die Kräne und Autos zur Verfügung stellte, und von der Firma Clickconcepts, die für die ganz besonderen Effekte mit Feuer und Fackeln sorgte.
Das Video steht erst seit Kurzem auf Youtube. Doch Suna und Manetone haben bereits neue Projekte im Kopf. Eigene, aber auch gemeinsame. So langsam macht sich auch ihre 16jährige Schwester Selay einen Namen im Musikbusiness. Wichtig ist allen drei Künstlern, dass sie trotz Angebote anderer Produzenten weiterhin unter dem Familienlabel 14ice gemeinsam mit ihrem Papa Lieder und Videos produzieren, mit denen sich bislang zumindest das technische Equipment finanzieren lässt.
„Wir möchten uns treu bleiben, unsere Musik machen und uns keine Richtung von einem Produzenten aufdrücken lassen“, sagt Suna. Kooperationen mit solchen gebe es allerdings ebenso wie mit anderen Künstlern. Unter anderem bestünden gute Kontakte zu der Gruppe Keraamika aus Ellwangen. „Der Tänzer Devran Cimenlik hat bereits in zwei meiner Video getanzt“, sagt Suna. In ein bestimmtes Genre lässt sich die 24-Jährige nicht pressen. Das Lied „Amphetamin“geht zwar in Richtung HipHop, Rap und R’n’B, trotzdem schließe sie andere Musikstile nicht aus. „Ich mache das, worauf ich Lust habe. Nur Schlager ist nicht unbedingt mein Geschmack“, sagt Suna.
Langfristig in der Branche Fuß fassen
Ein großer Traum der 24-Jährigen, die bereits als Voract für die Sänger K-One und Shindy auf der Bühne gestanden hat und deutschlandweit für Veranstaltungen gebucht wird, ist es, einmal mit der Musik so erfolgreich zu sein, dass sie davon leben kann. Momentan arbeitet sie hauptberuflich als Salesmanagerin bei einer Aalener Firma. „Ich möchte meine Leidenschaft leben und den Menschen was mitgeben. Mit Musik kann man so viel erreichen und die Zuhörer dazu bringen, die Dinge anders zu sehen.“Auch ihr Bruder Manetone möchte sich als Künstler und Produzent etablieren. „Für uns ist die Musik kein Hobby. Wir meinen es ernst und möchten in der Branche Fuß fassen.“