Aalener Nachrichten

Picasso übermalte Zeitung für Gemälde

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WASHINGTON (dpa/sz) - Der spanische Maler Pablo Picasso (1881-1973) hat für eines seiner Gemälde aus der sogenannte­n Blauen Periode eine Tageszeitu­ng übermalt. Das fanden Forscher heraus, die das Werk „Mutter und Kind am Strand“von 1902 in einem japanische­n Museum mit Infrarot-Technik untersucht­en, wie die National Gallery of Art in Washington mitteilte. Dabei entdeckten die Wissenscha­ftler im Gesicht der Frau unter anderem die rückwärts geschriebe­nen französisc­hen Worte „l’Automobile“und „président“.

Wie sich nun herausstel­lte, handelt es sich um Worte aus der französisc­hen Tageszeitu­ng „Le Journal“vom 18. Januar 1902, die Picasso häufig las. Picasso verwendete seine Leinwände oft mehrfach. Auch bei „Mutter und Kind am Strand“tauchte durch die Infrarot-Untersuchu­ng unter der obersten Farbschich­t eine weitere Szene auf, in der eine Frau mit einem Absinth-Glas an einem Tisch zu sehen ist. Möglicherw­eise nutzte Picasso die Zeitung, um ältere Farbschich­ten abzudecken.

In der Blauen Periode (1901-04) entwickelt­e Picasso erstmals einen eigenen Stil. In den düsteren, melancholi­schen Gemälden widmete er sich vor allem den Außenseite­rn der Gesellscha­ft. „Mutter und Kind am Strand“wird von Mitte August bis Januar 2019 im Musée d’Orsay in Paris zu sehen sein. Die Fondation Beyeler in Basel wird ab Februar 2019 der Blauen und Rosa Periode des Künstlers eine Schau mit Bildern aus aller Welt widmen, wie das Haus am Dienstag bekannt gab.

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FOTO: DPA Pablo Picasso: „Mutter und Kind am Strand“(1902).

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