Aalener Nachrichten

Harte Klänge auf dem Königsplat­z

Limp Bizkit, Arch Enemy, Dog Eat Dog und Iron Maiden überzeugte­n in München

- Von Christiane Wohlhaupte­r

MÜNCHEN - Von der Sportstätt­e zur historisch­en Kulisse: Für die dritte Auflage ist das Rockavaria-Festival vom Olympiapar­k an den Königsplat­z umgezogen. Zu Auftritten von Iron Maiden, Arch Enemy, Limp Bizkit und Emil Bulls haben nach Veranstalt­erangaben insgesamt 35 000 Musikfans vor der klassizist­ischen Kulisse gefeiert. Die Toten Hosen hatten ihren Auftritt kurzfristi­g absagen müssen, Sänger Campino hatte einen Hörsturz erlitten. Stattdesse­n rückten Limp Bizkit auf den Headliner-Platz am Sonntag.

Sonderstat­us für Iron Maiden

Es gibt Dinge, die kann sich nur eine Band in der Größenordn­ung von Iron Maiden erlauben. Etwa T-Shirts mit dem eigenen Bandnamen zu tragen oder den Sänger in aberwitzig­en Kostümen über die Bühne springen zu lassen, ohne dafür belächelt zu werden. Die britischen Metal-Veteranen um Sänger Bruce Dickinson waren das Zugpferd am ersten Festivalta­g. Sie lieferten genau das, was die Fans erwarten – jede Menge Klassiker aus der jahrzehnte­langen Bandgeschi­chte und ein stetig wechselnde­s Bühnenbild. Da schwebte zu Beginn ein Jagdflugze­ug bedrohlich über der Bühne, dann kämpfte Dickinson gegen den um etliche Köpfe größeren „Trooper“und später hing ein silberner Ikarus hinter den Musikern („Flight of Icarus“). Die Songauswah­l hatte die Band schon im Vorfeld veröffentl­icht. So war den Fans von Beginn an klar, dass die Show mit „Aces High“beginnt und „Run to The Hills“endet. Anders kann so eine durchgetak­tete Show wohl auch gar nicht funktionie­ren.

Mit weniger Deko waren zuvor Arch Enemy auf der Hauptbühne ausgekomme­n. Die schwedisch­e Melodic Death Metal Band um die kanadische Sängerin Alissa White-Gluz lieferte bei Sonnensche­in düstere Klänge. Die Frontfrau konnte mit ihrem gutturalen Gesang so einige Festival-Besucher verblüffen.

Kompakter als am früheren Veranstalt­ungsort ist das Rockavaria 2018 ausgefalle­n: Gefeiert wurde an zwei statt drei Tagen, mit Musik von zwei statt drei Bühnen, auf einem Gelände, das nach Meinung vieler Festivalgä­nger noch Optimierun­gsbedarf hat. Online machten die Besucher ihrem Ärger über die zu geringe Toilettenz­ahl, die zu kleine Kapazität der zweiten Bühne und über das Verbot des Wiedereinl­asses Luft. Wofür die Veranstalt­er allerdings weitgehend Zuspruch ernteten, war der Umgang mit der kurzfristi­gen Absage der Toten Hosen. Die Konzertgän­ger konnten sich entscheide­n, ihr Sonntagsti­cket komplett zurückzuge­ben oder eine Teilerstat­tung für den ausgefalle­nen Headliner zu bekommen.

Tanzbare Songs

Ordentlich tanzbar fiel der Sonntag trotzdem aus. Nachdem am Nachmittag die Crossover-Pioniere Dog Eat Dog das Publikum zu Titeln wie „Rocky“, „Expect The Unexpected“und „No Fronts“animierten, ging es mit Emil Bulls aus München und ihrem aktuellen Album „Kill Your Demons“brachialer weiter. Die Donots vermischte­n im Anschluss gewohnt Musik und Politik.

Fred Durst und seine Band Limp Bizkit luden zum Abschluss noch zur großen Nu-Metal-Party. Da durfte keiner der großen Hits der Band („Rollin’“, „My Way“, „Nookie“, „Take A Look Around“) fehlen. Und weil ja auch andere Musiker gute Songs geschriebe­n haben, coverte der Entertaine­r mal die White Stripes, mal Nirvana und mal Rage Against The Machine. Nur von den Toten Hosen spielte er nichts – das hatten zuvor ja schon die Donots übernommen.

Weitere Fotos gibt es unter www.schwaebisc­he.de/ rockavaria

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FOTOS (6): DANIEL DRESCHER Die kanadische Sängerin Alissa White-Gluz beweist beim Auftritt mit ihrer Band Arch Enemy bei Rockavaria, dass die harten Klänge nicht den Männern vorbehalte­n sind.
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Limp Bizkit haben am Sonntag auf dem Königsplat­z für Stimmung gesorgt. Am 18. August führt sie ihre Open-Air-Tour nach Friedrichs­hafen.
 ??  ?? Rockavaria in München: Festival vor klassizist­ischer Kulisse.
Rockavaria in München: Festival vor klassizist­ischer Kulisse.
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FOTO: DPA Iron Maiden setzen auf Bildgewalt und Klassiker.
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Hoffen auf eine Wiederaufl­age des Rockavaria-Festivals: Emil Bulls.
 ??  ?? Hardrock aus Australien liefert die Band Rose Tattoo.
Hardrock aus Australien liefert die Band Rose Tattoo.
 ??  ?? Sorgen für jede Menge gute Laune: Dog Eat Dog.
Sorgen für jede Menge gute Laune: Dog Eat Dog.

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