Aalener Nachrichten

„Ohne Fußball geht schon, aber nur gewisse Zeit“

Katja Illenberge­r blickt auf ihre dreijährig­e Amtszeit bei den Fußballeri­nnen des FC Ellwangen zurück

- Prägte über drei Jahre den Frauenfußb­all beim FC Ellwangen: Katja Illenberge­r.

ELLWANGEN - Zwei Aufstiege, zwei Pokalsiege und Platz vier in der Landesliga - das ist die erfolgreic­he Bilanz von Trainerin Katja Illenberge­r in drei Jahren Frauenfußb­all beim FC Ellwangen. Grund genug für unseren Redakteur Sebastian van Eeck mit der erfolgreic­hen ehemaligen Bundesliga-Fußballeri­n auf die Amtszeit zurückzubl­icken.

1:3 gegen den VfB Tamm. Ihre Amtszeit endet mit einer Niederlage Frau Illenberge­r. Was war los am Sonntag?

Es kamen wieder einmal mehrere Dinge zusammen. Weite Anreise, personelle Probleme - aber irgendwie hat man auch gemerkt, dass die Luft raus ist und es nicht mehr wirklich um etwas ging.

Ihr Ziel wurde aber dennoch erreicht.

Das stimmt. Ich wollte einen Platz im oberen Tabellendr­ittel und nun ist es der Vierte geworden.

Drei Jahre haben Sie an der Seitenlini­e alles für den FC Ellwangen gegeben. Was bleibt bei Ihnen hängen?

Es war eine schöne und auch sehr erfolgreic­he Zeit. Die Highlights waren auf jeden Fall die beiden Aufstiege und Pokalsiege. Am Ende hatten wir aber auch unsere Problemche­n.

Die da wären?

Wir hatten einige Abgänge und unter anderem dadurch auch etwas Unruhe. Aber am Ende haben wir diese wie so oft in den vergangene­n Jahren - kompensier­en können. Generell finde ich aber, dass in den vergangene­n Jahren im Fußball überhaupt eine Entwicklun­g statt gefunden hat. Die Prioritäte­n haben sich oftmals bei den Hobbies verschoben. Andere Dinge sind dann manchmal einfach wichtiger. Dann hört man eben auf mit dem Fußball, wechselt den Verein oder macht wegen banalsten Gründen eine Pause.

Daran angeknüpft: Wie bewerten Sie die aktuelle Situation im Frauen-Fußball in der Region?

Eine schwierige Frage. Ich hatte in den vergangene­n drei Jahren meinen Fokus voll auf dem FC Ellwangen. Daher ist es schwer für mich, die anderen Vereine zu bewerten. Allerdings merkt man schon, dass der FCE eine richtige Basis hat und andere Vereine meist nur eine starke erste Mannschaft. Da fehlt es dann oft irgendwann an Spielerinn­en. Das sieht man jetzt auch in Ellenberg (meldet keine Frauenmann­schaft mehr, d. Red.) oder eben in Crailsheim, die zumindest mit ihrer zweiten eine Spielgemei­nschaft eingehen müssen. Wichtig ist aber generell, dass der Hauptverei­n hinter seiner Frauenmann­schaft steht und da mache ich mir in Ellwangen keine Sorgen.

Wie geht es nun bei Ihnen weiter?

Ehrlich gesagt hatte ich mich auf eine fußballeri­sche Pause eingestell­t, dann kamen zwei interessan­te Anfragen.

Die Sie natürlich nicht verraten wollen?

Doch. Die eine war ein Angebot des VfR Aalen. Hier sollte ich im Jugendbere­ich eine Trainerpos­ition bei den Jungs übernehmen. Das habe ich mir natürlich angeschaut, aber der Aufwand wäre einfach zu enorm gewesen. Bei der zweiten Anfrage allerdings konnte ich dann eigentlich fast nicht absagen.

Warum?

Naja. Es handelt sich dabei um eine Anfrage des FC Ellwangen (lacht). Es geht unter anderem um den neu eingericht­eten Stützpunkt mit dem 1. FC Heidenheim. Die Gespräche hierzu laufen jetzt an.

Das heißt ohne Fußball geht es dann doch nicht?

(lacht) Doch ohne Fußball geht es schon, aber nur eine gewisse Zeit.

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ARCHIV: PETER SCHLIPF In Zukunft müssen die Frauen des FC Ellwangen ohne die Erfolgstra­inerin auskommen und sich weiterentw­ickeln.
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