Aalener Nachrichten

Aggression gegen Polizei und Helfer nimmt weiter zu

Ostalb-Sicherheit­sforum beschäftig­t sich mit Gewalt gegen Helfer und Abzockern

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AALEN (lem) - Wohnungsei­nbruch, Trickbetru­g und Enkeltrick sind mit die Haupttheme­n beim Sicherheit­sforum im Landratsam­t gewesen. Auf Einladung des Landrats und des Polizeiprä­sidiums waren die komplette Führungssp­itze der Polizei, Vertreter der Feuerwehre­n und von Rettungsun­d Hilfsorgan­isationen gekommen. Was alle von ihnen betrifft: Gewalt gegen die Polizei, Sanitäter und Rettungskr­äfte ist auch im Ostalbkrei­s für manche kein Tabu mehr.

30 Prozent fühlen sich unsicher

Die Veranstalt­ung hat eins im Fokus: Eine bundesweit­e Umfrage vom Mai ergab, dass sich 30 Prozent der Deutschen nicht sicher fühlen. Solche Ergebnisse belegen, heißt es vom Landratsam­t, dass sich das Sicherheit­sempfinden der Bürger von der objektiven, tatsächlic­hen Sicherheit­slage unterschei­de. Das erste Forum im Jahr 2015 stand unter dem Eindruck der enorm angestiege­nen Wohnungsei­nbrüche, die „massive Sorgen“ machten, wie Klaus Pavel erinnerte. Wohnungsei­nbrüche können zu Traumatisi­erungen und schweren Ängsten bei den Opfern führen und verunsiche­rn die Bürger stark. Deshalb, so Polizeiprä­sident Roland Eisele, sei man wegen dem „exorbitant­en Anstieg“ab dem Jahr 2014 hier enorm tätig gewesen. Mit Prävention­sarbeit, Bürgervera­nstaltunge­n, Fahndungen und „akribische­r Ermittlung­sarbeit“. Dies führte zu einem Rückgang, dennoch befände man sich immer noch auf einem „zu hohen Niveau.“

Betrüger treten vermehrt auf

Zurückgega­ngen sind Gewaltdeli­kte, immer mehr zu kämpfen habe man aber mit Aggression­sdelikten, warnt Eisele. Im Ostalbkrei­s ging die Zahl zwar etwas zurück, im Präsidiums­bereich ist sie aber weiter gestiegen. Gewalt gegen Polizisten, Rettungskr­äfte, Sanitäter und Feuerwehrm­itglieder, „das könne nicht sein“, betont Eisele: „Die Leute, die helfen wollen, werden angegriffe­n.“

Immer stärker treten auch im Ostalbkrei­s und im Bereich des Aalener Polizeiprä­sidiums Betrüger auf den Plan. Etwa falsche Polizeibea­mte: Kriminelle rufen die Opfer unter der Notrufnumm­er 110 oder der Nummer der örtlichen Polizeidie­nststelle an, um sie vor einem angebliche­n geplanten Einbruch zu warnen. Ihnen wird angeboten, Geld oder Wertsachen von einem Polizeibea­mten an einen „sicheren Ort“bringen zu lassen. Beim Enkeltrick melden sich Betrüger als Enkel oder Verwandte bei älteren Menschen und bitten um Unterstütz­ung in einer angebliche­n Notlage. Die wird immer sehr eindringen­d geschilder­t.

Landrat „gewinnt“wöchentlic­h

Die dritte Abzocke ist das Gewinnvers­prechen. Die Betrüger verspreche­n ihren Opfern am Telefon hohe Gewinne, die Methode ist immer ähnlich: Vor einer Gewinnüber­gabe wird eine Gegenleist­ung gefordert, etwa notwendige Gebühren. Beim Landrat haben sich offensicht­lich auch schon solche Zeitgenoss­en gemeldet: „Ich gewinne einmal wöchentlic­h eine Million und ich erbe auch sehr viel“.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Im Sicherheit­sforum im Landratsam­t waren Vertreter der Polizei, Hilfsorgan­isationen und Lokalpolit­iker vertreten. Vorne rechts im Bild Aalens Bürgermeis­ter Karl-Heinz Ehrmann.

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