Musik, Fußball und Essen locken zur Einkaufsnacht
Aalener Innenstadt gut besucht: Erstmals treten Live-Acts auf mehreren Bühnen auf
AALEN - Tanzende Mädchen stehen in der Mittelbachgasse und jubeln dem Sänger zu – ihrem Onkel Philipp Deutsch, wie sie erklären. Erstmals sind bei der langen Einkaufsnacht in der Aalener Innenstadt an mehreren Orten Live-Acts aufgetreten – die Besucher gruppieren sich vor den Bühnen.
In familiärer Sommerabendstimmung sind auch gegen später noch Kinder in der Stadt zu sehen. Frank Eberhard ist mit seinem sechsjährigen Sohn Max unterwegs, der gebannt einen Musikauftritt vor der Stadtkirche verfolgt. „Wir haben hier gegessen“, erzählt der Dewanger. „Man trifft hier immer Leute und heute passt ja auch das Wetter.“Was durchaus zum Erfolg oder Misserfolg des Events beiträgt, wie sich bei der verregneten Einkaufsnacht vor zwei Jahren gezeigt hat.
Gäste sitzen in den Kneipen beim Public Viewing
Gegen 21.15 Uhr verlässt Michaela Maier von N8akustik die Bühne am Mercatura. „Wir sind fertig für heute.“Die Stimmung sei gut und die Passanten durchaus vorhanden, wobei sich die Besucherströme an dem Einkaufszentrum so dicht drängen, wie an anderen Stellen in der Stadt.
Die Livemusik sei aber eine gute Idee, meint ihr Bandkollege Jürgen Allert. „Dadurch werden viel mehr Leute – auch jüngere – in die Stadt gezogen.“Man sehe Menschen aus allen Altersgruppen.
Neben den Musikern, die auf sieben Bühnen in der Innenstadt performen, lockt aber auch das WM-Fußballspiel, das in vielen Kneipen gezeigt wird. In der Helferstraße sitzt Marina Holjevac mit ihren beiden Töchtern Petra und Anna-Maria Holjevac und schaut auf einen Bildschirm. „Wir hoffen, dass Kroatien gewinnt“, sagt die 37-jährige Wasseralfingerin, die aus Kroatien stammt. Beim Public Viewing ist sie, weil es „mehr Spaß macht, mit anderen zu schauen“, sagt sie.
Wenig weiter begrüßt Cornelia Gangel die Besucher in ihrem Modegeschäft Louise Fashion. Mittags habe es ein kleines Besucherloch gegeben, am Abend bei Musik und Public Viewing habe die Kundenfrequenz aber wieder zugenommen. „Bei der langen Einkaufsnacht ist immer gute Stimmung.“Dieses Jahr sei ihr und ihren Mitarbeiterinnen aufgefallen, dass außergewöhnlich viele Frauengruppen unterwegs seien. „Die Männer haben am Samstagabend vielleicht keine Lust zum Einkaufen“, sagt sie und lacht. Auch Florian Friedel von Saturn zeigt sich zufrieden. „Die Stadt ist mega voll, es ist definitiv kein normaler Samstag.“
Im Spülzelt geben Besucher am laufenden Band Geschirr ab
Dicht gedrängt sitzen die Besucher am Samstagabend auf den Bierbänken auf dem Spitzenhausplatz. Die Mitarbeiter im Spülzelt haben genügend zu tun. „Wir sind genügend Leute, die Maschinen könnten etwas schneller sein“, sagt Alessia Magliano vom Gasthaus Fuchsbau, während sie ununterbrochen Teller von Gästen annimmt.
Gastronom Erich Sauter ist zufrieden: „Es läuft hervorragend. Das Wetter hat sich im Lauf der Woche gebessert, wobei Dienstag und Mittwoch auf der kulinarischen Meile sowieso immer die Anlauf-Tage sind.“
Das Personal mache sich bekannt, Kunden kommen noch zurückhaltend, gegen Ende der Woche kämen aber jedes Jahr mehr Gäste. Musik sei für seine Gäste zwar eher störend. Er habe oftmals die Erfahrung gemacht, dass die Besucher ruhiger und entspannter beim Essen sitzen, wenn kein zusätzlicher Lärmpegel die Unterhaltung störe. „Es gibt ja immer auch unterschiedliche Musik-Geschmäcke.“
Die Zusammenarbeit sei sehr gut, die ganze Familie helfe mit, erzählt Sauter, der während dieser Woche das Gasthaus Linde in Abtsgmünd geschlossen hat. Auch mit der Stadt laufe die Kommunikation immer besser, berichtet der Wirt. Ein Video und eine Bildergalerie des Einkaufevents gibt es online unter www.schwaebische.de/ aa-einkaufsnacht2018