Klosterspiele feiern gelungene Premiere
Die Kriminalkomödie „Das Erbe der Äbtissin“begeistert in Kirchheim die Zuschauer
KIRCHHEIM - Die Kirchheimer Klosterspiele sind in ihre sechste Saison gestartet. Nachdem es schon bei der gelungenen Generalprobe „gar lustig zuging“, haben die Schauspieler diese gute Stimmung auch bei der Premiere an den Tag gelegt – sehr zur Freude des begeisterten Publikums.
Und so ließ man sich auch nicht durch die lautstarken Anfeuerungsrufe und Freudengesänge des in unmittelbarer Nähe stattfindenden Relegationsspiels irritieren. Im Gegenteil, die ungewohnte Geräuschkulisse wurde gekonnt in das Stück integriert. Und so wurde den Besuchern auch dieses Jahr wieder ein frei auf der Kirchheimer Heimatgeschichte basierendes Theaterstück präsentiert.
Neben bestens aufgelegten und perfekt vorbereiteten Laienschauspielern, die trotz allem hier und da improvisieren, machen die Kulisse und das Gesamtkonzept den Charme der Klosterspiele aus. Eigens für die Stücke komponierte Lieder und Gesangseinlagen, eingebettet in den ehemaligen Kreuzgang des Klosters, genießen die Zuschauer den Blick auf die liebevoll und detailverliebt gestaltete Bühne während die Schauspieler mit einem atemberaubenden Blick übers Ries belohnt werden.
Eine weitere Besonderheit ist die großzügig gestaltete Bühne. Dank vier Schauplätzen und einem zum Publikum hin offenen Bereich sind die Zuschauer Teil der Handlung und können mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge gleichzeitig verfolgen. Dazu kommen tolle Effekte und Showeinlagen. Die Grenze zum professionellen Schauspiel und zum Fernsehen werden von den Kirchheimern deutlich verschoben.
Kurz zum Stück: Mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod der letz- ten Äbtissin Maria Violantia Hierl aus Wemding kommt eine nicht erwartete Unruhe ins Dorf. Auslöser ist der von Peter Stadler gespielte Dorfpfarrer, der der Sterbenden die letzte Beichte abgenommen hat. Und so macht sich das ganze Dorf auf, den geheimnisumwitterten Schatz der Äbtissin zu finden. Überraschende Wendungen, liebevoll eingearbeitete Details, ausgefeilte Dialoge und Mundart – der Besucher muss stets die gesamte Bühne im Auge haben, um alle wichtigen und scheinbar unwichtigen Hinweise wahrzunehmen.
Neben Dorfpfarrer Peter Stadler überzeugen Christine Müller als dessen Schwester Hilde, Benjamin Bernard als Großbauer Ernst Brandner, Manuel Dauser als Dorfbüttel Franz Bayr und Margret Joas als Cäcilie. Durch ihren Ehemann, den Saumetzger und Brauer, schafft es Martin Bernard, der diese Rolle selbst überzeugend spielt, einen weiteren Bezug zu den früheren Stücken herzustellen. Zu erwähnen sind auch die drei Nonnen, die immer hungrige Schwester Anna (Elke Dauser), die zaudernde Schwester Theresia (Uli Knestel) und die forsche Schwester Maria (Martina Grimm). Aber auch die weiteren Darsteller tragen mit ihren Rollen und Schauspielkunst ihren Teil dazu bei, dass das Publikum auch dieses Jahr wieder bestens unterhalten wird – unerwartete Wendungen inklusive.
Und so ließen Schauspieler und Besucher nach einer gelungenen Premiere den lauen Sommerabend die Möglichkeit mit einem atemberaubenden Blick über das Ries, bewirtet von den örtlichen Vereinen, ausklingen. Die weiteren Aufführungstermine: Freitag, 22. Juni, 20 Uhr und Sonntag, 24. Juni, 19 Uhr.