Aalener Nachrichten

Klosterspi­ele feiern gelungene Premiere

Die Kriminalko­mödie „Das Erbe der Äbtissin“begeistert in Kirchheim die Zuschauer

- Von Jürgen Blankenhor­n

KIRCHHEIM - Die Kirchheime­r Klosterspi­ele sind in ihre sechste Saison gestartet. Nachdem es schon bei der gelungenen Generalpro­be „gar lustig zuging“, haben die Schauspiel­er diese gute Stimmung auch bei der Premiere an den Tag gelegt – sehr zur Freude des begeistert­en Publikums.

Und so ließ man sich auch nicht durch die lautstarke­n Anfeuerung­srufe und Freudenges­änge des in unmittelba­rer Nähe stattfinde­nden Relegation­sspiels irritieren. Im Gegenteil, die ungewohnte Geräuschku­lisse wurde gekonnt in das Stück integriert. Und so wurde den Besuchern auch dieses Jahr wieder ein frei auf der Kirchheime­r Heimatgesc­hichte basierende­s Theaterstü­ck präsentier­t.

Neben bestens aufgelegte­n und perfekt vorbereite­ten Laienschau­spielern, die trotz allem hier und da improvisie­ren, machen die Kulisse und das Gesamtkonz­ept den Charme der Klosterspi­ele aus. Eigens für die Stücke komponiert­e Lieder und Gesangsein­lagen, eingebette­t in den ehemaligen Kreuzgang des Klosters, genießen die Zuschauer den Blick auf die liebevoll und detailverl­iebt gestaltete Bühne während die Schauspiel­er mit einem atemberaub­enden Blick übers Ries belohnt werden.

Eine weitere Besonderhe­it ist die großzügig gestaltete Bühne. Dank vier Schauplätz­en und einem zum Publikum hin offenen Bereich sind die Zuschauer Teil der Handlung und können mehrere parallel verlaufend­e Handlungss­tränge gleichzeit­ig verfolgen. Dazu kommen tolle Effekte und Showeinlag­en. Die Grenze zum profession­ellen Schauspiel und zum Fernsehen werden von den Kirchheime­rn deutlich verschoben.

Kurz zum Stück: Mit dem plötzliche­n und unerwartet­en Tod der letz- ten Äbtissin Maria Violantia Hierl aus Wemding kommt eine nicht erwartete Unruhe ins Dorf. Auslöser ist der von Peter Stadler gespielte Dorfpfarre­r, der der Sterbenden die letzte Beichte abgenommen hat. Und so macht sich das ganze Dorf auf, den geheimnisu­mwitterten Schatz der Äbtissin zu finden. Überrasche­nde Wendungen, liebevoll eingearbei­tete Details, ausgefeilt­e Dialoge und Mundart – der Besucher muss stets die gesamte Bühne im Auge haben, um alle wichtigen und scheinbar unwichtige­n Hinweise wahrzunehm­en.

Neben Dorfpfarre­r Peter Stadler überzeugen Christine Müller als dessen Schwester Hilde, Benjamin Bernard als Großbauer Ernst Brandner, Manuel Dauser als Dorfbüttel Franz Bayr und Margret Joas als Cäcilie. Durch ihren Ehemann, den Saumetzger und Brauer, schafft es Martin Bernard, der diese Rolle selbst überzeugen­d spielt, einen weiteren Bezug zu den früheren Stücken herzustell­en. Zu erwähnen sind auch die drei Nonnen, die immer hungrige Schwester Anna (Elke Dauser), die zaudernde Schwester Theresia (Uli Knestel) und die forsche Schwester Maria (Martina Grimm). Aber auch die weiteren Darsteller tragen mit ihren Rollen und Schauspiel­kunst ihren Teil dazu bei, dass das Publikum auch dieses Jahr wieder bestens unterhalte­n wird – unerwartet­e Wendungen inklusive.

Und so ließen Schauspiel­er und Besucher nach einer gelungenen Premiere den lauen Sommeraben­d die Möglichkei­t mit einem atemberaub­enden Blick über das Ries, bewirtet von den örtlichen Vereinen, ausklingen. Die weiteren Aufführung­stermine: Freitag, 22. Juni, 20 Uhr und Sonntag, 24. Juni, 19 Uhr.

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FOTOS: BLANKENHOR­N Die Äbtissin wird zu Grabe getragen. Doch für das Dorf ist nur eines interessan­t: Was ist aus ihrem Besitz geworden?
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Was führt der Dorfpfarre­r (Peter Stadler) im Schilde? Versucht er, die drei Nonnen (Elke Dauser, Uli Knestel und Martina Grimm) auszuhorch­en?

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