„S’Rösle“verzückt sogar die Familie Adelmann
Launiger Auftakt zur Reihe „Der Adel in der Musik“auf Schloss Hohenstadt mit dem Ensemble Grinio
ABTSGMÜND-HOHENSTADT (ebe) - Zur Eröffnung einer neuen Konzertreihe erlebten die begeisterten Zuhörer auf Schloss Hohenstadt einen sehr stimmigen Abend. In unregelmäßigen Abständen wird die Familie Adelmann ihr Schloss unter dem Titel „Der Adel in der Musik“für einen besonderen Genuss öffnen.
Zur Musik im historischen Kontext, in den historischen Räumen des Hohenstadter Schlosses spielte das Ensemble Grinio auf. Als beträte man eine andere Welt. Nach der Passage durch das Drehkreuz zum Rosengarten landet der Besucher im sonnendurchfluteten Garten des Lustschlosses. Hell klingt die Stimme der Sopranistin Gundula Peyerl über die Rasenflächen und bildet eine wunderbare Ergänzung zu blühenden Rosenstöcken, duftenden Lupinen und sorgfältig gestutzten Buchshecken.
Ein aufgeräumter Graf stellt launig das Ensemble vor. Er erzählt im kühlen Schlösschen über den Garten, seine Geschichte und allerlei Geschichtchen, die der Adelsherr überliefert bekommen hat oder selbst erlebte. Dann geht es rüber ins große Schloss, die lange flache Treppe hinauf in den Rittersaal. Unter den grimmigen Portraits der Ritter von Hohenstadt erklingen leichte Melodien. Moderiert von Primarius und Violinisten Joachim Ulbrich spielt das Ensemble Werke von Händel, Mozart, Verdi, Haydn und anderen. Eve-Marie Ulbrich (Violine), Joachim Hess (Violoncello) und Polina Jakovleva (Klavier) sind ein eingespieltes Team. Man merkt ihnen die Freude an der Musik an, das Schloss mit seiner hervorragenden Akustik scheint ihnen zu gefallen.
Friedrich der Große kommt zu Ehren mit der Sinfonie D-Dur und der „Möchtegern-Adlige“der eigentlich keiner war, Carl Maria von Weber.
Pianistin Jakovleva berichtet, dass Musik in Russland sowieso nur den Adelige und höher gestellten vorbehalten war. Johann Strauß war häufiger und gern gesehener Gast am russischen Hofe und wird mit dem bekannten Kaiserwalzer geehrt. Auch die Zugabe war von Strauß.
Als Schmankerl gilt das Lied „S’Rösle“, vom Urgroßvater des jetzigen Grafen Adelmann, 1904 komponiert und gedichtet, gesungen von Gundula Peyerl, das der Urenkel auch noch nie gesungen gehört hat. Es ist in reinstem Schwäbisch, das der adlige Mann sehr liebte und konsequent gesprochen hat.